Über einen Zeitraum von zwei Jahren setzen sich sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer an vier Kooperationsschulen wissenschaftsbasiert mit dem Klimaschutz auseinander. Begleitet werden sie dabei im Rahmen des Schulprojekts „Klima – ich wandle mich!“. Der Blick ist dabei auf das komplexe Spannungsfeld zwischen dem notwendigen Handlungsbedarf für nachhaltigen Klimaschutz auf der einen Seite und den gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auf der anderen Seite gerichtet.
Es sollen Handlungsoptionen und Lösungsstrategien gemeinsam entwickelt werden, wie sie ihren eigenen Alltag so gestalten können, dass das Klima nachhaltig nicht belastet wird. Schülerinnen und Schüler wird das dafür notwendige Wissen vermittelt. Dabei helfen ihnen ein interdisziplinäres Netzwerk aus Forschenden verschiedener Fachrichtungen sowie Lehrende. In einem offenen Gestaltungs- und Entwicklungsprozess arbeiten Lehrkräfte und Forschende zusammen, um ihre Kompetenzen in diesem Projekt zu bündeln.
„Auf der Grundlage von Fakten Strategien erproben“
„Die Notwendigkeit eines gelebten Klimaschutzes im Sinne einer nachhaltigen Zukunft für uns alle begegnet Kindern und Jugendlichem alltäglich – und die Anforderungen, damit umzugehen, sind groß und komplex. Sie betreffen ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliches Systeme. In enger Zusammenarbeit mit den Kooperationsschulen werden wir mit den Schülerinnen und Schülern den Alltag mit den individuellen Wertvorstellungen als Teil dieses komplexen Wirkungsgefüges betrachten, um dann gemeinsam Handlungswege zu finden, die dem Klimaschutz angepasst sind“, erläutert Dr. Sylvia Stegmann, Koordinatorin des Projekts am MARUM. „Wir möchten mit den Schülerinnen und Schülern auf der Grundlage von wissenschaftlichen Daten und Fakten Strategien erproben, hinterfragen, überprüfen und üben. Diese Strategien sollen ihnen als „Werkzeug“ für ein zukunftsfähiges Denken und Handeln dienen und sind Kernkompetenzen für gesellschaftliche Transformationsprozesse.“
Schulen wurden aufgrund ihrer Aktivitäten zum Klima ausgewählt
Zu den teilnehmenden Schulen gehören die Wilhelm-Olbers-Oberschule (Bremen Hemelingen), die Neue Oberschule Gröpelingen, die Oberschule an der Egge (Bremen Blumenthal) und die Schule am Leher Markt (Bremerhaven). Sie wurden aufgrund ihrer bisherigen Aktivitäten zum Thema Klima ausgewählt.
„Kinder und Jugendliche machen sich Gedanken um die globale Erwärmung“
Die Senatorische Behörde für Wissenschaft und Häfen unterstützt und fördert das Projekt finanziell. „Es freut mich, dass das MARUM als international anerkanntes Zentrum für Meeresforschung und einzige Forschungsfakultät an der Universität Bremen das Schulprojekt initiiert hat. Der Klimawandel gehört zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erhoffe ich mir auch von dem Projekt, dass es die Schülerinnen und Schüler für die Wissenschaft begeistern kann. Denn Bremen ist ein Land der Wissenschaft und deshalb sind wir umso mehr auf guten Nachwuchs angewiesen“, erklärt Wissenschaftssenatorin Dr. Claudia Schilling.
Die Senatorische Behörde für Kinder und Bildung unterstützt das neue Schulprojekt ebenfalls. „Der Klimawandel ist ein Thema, das gerade bei jungen Menschen auf großes Interesse stößt. Völlig zu Recht machen Kinder und Jugendliche sich Gedanken um die globale Erwärmung und deren Folgen für Menschen, Tiere und Natur. Das Schulprojekt des MARUM setzt genau dort an. Schülerinnen und Schüler aus vier Oberschulen aus Bremen und Bremerhaven werden sich aktiv in das Thema einarbeiten und dabei von Lehrkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begleitet werden. Sie lernen etwas darüber, welche Auswirkungen Klimaschutz auf die Umwelt haben kann und was das für die individuelle Lebensgestaltung und die gesamte Gesellschaft bedeutet. Die Lehrkräfte werden ihre Erfahrungen und Erkenntnisse auch künftig in die Gestaltung des Unterrichts einbringen können. Das ist ein Gewinn für uns alle, denn nur mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und der tatkräftigen Unterstützung junger Menschen können wir unsere Klimaschutzziele erreichen“, so Senatorin Dr. Claudia Bogedan.
Ergebnisse sollen auch anderen Schulen zur Verfügung gestellt werden
In der aktuellen Pilotphase werden gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen der Kooperationsschulen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern umfassende und fächerübergreifende Unterrichtsmaterialien und Unterrichtsmodule entwickelt. In deren Mittelpunkt steht die wissenschaftsbasierte und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Klimaschutz und welche Folgen es für die Umwelt und Gesellschaft haben könnte, wenn sich das eigene Verhalten ändert. Nach einer mehrmonatigen Konzeptionsphase sollen die Unterrichtseinheiten im zweiten Jahr entsprechend fächerübergreifend und projektorientiert in den Stundenplan und Unterricht eingebunden werden.
„Die Konzeptionsphase für Unterrichtsmodule und Projekteinheiten gründen auf dem Bremer Bildungsplan. Wir hoffen auf eine erfolgreiche Pilotphase, so dass die Ergebnisse später auch anderen Schulen im Land Bremen zur Verfügung gestellt werden und dass das Projekt mit weiteren Kooperationsschulen weitergetragen werden kann“, sagt Professor Michael Schulz, Direktor des MARUM. Er bewertet das Projekt als hervorragende Möglichkeit, um Jugendliche für die UN-Nachhaltigkeitsziele zu sensibilisieren und die Ziele in Entscheidungsprozessen mitzudenken. „Im Kern wird es darum gehen, Lösungen für den Klimaschutz gemeinsam zu erkennen und Ideen für deren Umsetzung zu entwickeln.“
Fragen beantwortet:
Dr. Sylvie Stegmann
Projekt-Koordinatorin am MARUM
Telefon: +49 421 218 65538
E-Mail: sstegmannprotect me ?!marumprotect me ?!.de
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