Nr. 132 / 10. Mai 2011 RO
Die historische Forschung sowie die öffentliche Diskussion über den Holocaust konzentrierte sich in den vergangenen Jahren zunehmend auf das Gedenken an und den pädagogischen Umgang mit dem Genozid. Hinter dem erinnerungspolitischen Diskurs verschwindet das Wissen über das historische Geschehen. In einem Großprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) „Judenverfolgung 1933-1945“ soll demgegenüber der Massenmord an den europäischen Juden in 16 Bänden editiert werden. In ihnen wird die Verfolgung und Ermordung der Juden in allen Ländern dokumentiert, das bedeutet von Norwegen bis hin zum deutsch besetzten Nordafrika. Zu diesem Thema hält die Projektleiterin, Dr. Susanne Heim vom Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, am 16. Mai 2011 den öffentlichen Vortrag "Dokumentation und Denkmal. Das Editionsprojekt "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland, 1933-1945". Die Wissenschaftlerin ist auf Einladung der Abteilung Neuere und Neueste Geschichte im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen in der Hansestadt. Die kostenlose Veranstaltung findet um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft, Sandstraße 4/5 statt.
Die Edition ist nicht nur als wissenschaftliche Dokumentation gedacht, sondern auch als eine Art Schriftdenkmal für die Opfer des Holocaust. Sie wird aus insgesamt 16 zeitlich und territorial gegliederten Bänden bestehen. Ein großer Teil der aus zahlreichen Archiven weltweit zusammengetragenen Dokumente ist bisher noch nie veröffentlicht worden. In der Quellenedition sollen private Stimmen ebenso dokumentiert werden wie auch staatliche und parteidienstliche Stellen sowie Verfolgte oder Augenzeugen. Das Langzeitprojekt wird von der DFG mit rund 250.000 Euro pro Band finanziert und ist damit das aufwendigste geisteswissenschaftliche Projekt der DFG. Susanne Heim veröffentlichte bislang zahlreiche Fachbücher, teils auch als Mitautorin oder Herausgeberin, sowie Fachaufsätze und Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Achtung Redaktionen: In der Uni-Pressestelle ist ein digitales Foto von Dr. Susanne Heim unter E-Mail presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de erhältlich.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Doris Kaufmann
Tel.: 0421 / 218-67210
Email: dkaufmanprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de