Nr. 286 / 16. September 2013 MM
Für den Datenaustausch von E-Mails, Apps und Videodiensten kommen immer häufiger leistungsfähige Smartphones und Tablets zum Einsatz. Der Grund: Die Verfügbarkeit eines direkten Internetzugangs mit benötigter Bandbreite ist auch heute nicht immer gegeben. Mit Hilfe dieser leistungsfähigen Endgeräte lassen sich sogenannte mobile Ad-hoc Netze einrichten, die als spontane lokale Teilnetze fungieren. So können Daten zwischen den verschiedenen Smartphones und Tablets ausgetauscht werden. Zudem kann von Gerät zu Gerät möglicherweise auch die Verbindung zum Internet hergestellt werden. Wenn die jeweiligen Datenpakete von den Smartphones oder Tablets im Prinzip wie ein Zwischenhändler eingekauft und zur Weiterleitung möglichst mit Gewinn zum Verkauf angeboten werden, kann die einzelne Zwischenstation einen Vorteil daraus ziehen. Es entsteht also ein Handel mit Datenpaketen, der einen Anreiz zur Beteiligung möglichst vieler Geräte bilden soll. Welche Strategien hier gewinnbringend sind, bildete auch die inhaltliche Vorgabe für den renommierten MANIAC Challenge 2013, der kürzlich im Rahmen der Tagung der „Internet Engineering Task Force“ (IETF) in Berlin stattfand. Die teilnehmenden Teams sollten dazu Strategien auf Basis von sogenannten mobilen Ad-hoc Netzen entwickeln.
In dieser Art von „Labor-Internet“ testete auch Asanga Udugama, Mitarbeiter vom Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen, aus der Arbeitsgruppe Kommunikationsnetze von Professorin Carmelita Görg mit seinen beiden Teamkollegen René Steinrücken von der Technischen Universität Hamburg-Harburg und dem TZI-Gastwissenschaftler Isaac Supeene von der Universität Alberta in Kanada eine optimierte Routenplanung mit möglichst hohem Gewinn. Die drei Wissenschaftler gewannen mit der selbstentwickelten Strategie „Selfishness as a Virtue in Mobile Ad hoc Networks (SAVMAN) den „Performance Award“. Die Strategie beinhaltet etwa, Datenpakete jeweils an die Zwischenstation weiterzugeben, die die höchste Verlässlichkeit gezeigt hat. Ähnlich wie beim weltweiten Handel von echten Waren spielt also auch hier Erfahrung und Vertrauen eine Rolle.
Was ist die Internet Engineering Task Force (IETF)?
Die Internet Engineering Task Force (IETF) ist die internationale Community für die Entwicklung, den Betrieb und die Vermarktung des Internets. 1.500 Entwickler, Ingenieure und andere Interessierte tauschen sich regelmäßig über die Weiterentwicklung von Internettechnologien und Standards aus. Die Treffen finden dreimal im Jahr statt. Das 87. Meeting in Berlin ist das erste in Deutschland seit 1997.
Achtung Redaktionen: In der Pressestelle erhalten Sie ein Foto der drei Preisträger (Bildnachweis: TZI) Kontakt unter Telefon: 0421 218-60150, E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik
Frank Bittner, Geschäftsführer Leitthema Adaptive Kommunikation
Telefon: 0421/218-62375
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