Nr. 023 / 01. Februar 2017 KG
Der Bilderbuchpreis HUCKEPACK wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Er legt besonderes Augenmerk auf Bücher, die Kinder in ihrer emotionalen Entwicklung stärken. Den Preis initiierte das Bremer Institut für Bilderbuchforschung im Fachbereich Erziehungs-und Bildungswissenschaften der Universität Bremen. Partner ist das sozialpräventive Projekt „Vorlesen in Familien“ aus Wetzlar. Der Verlag „Das Netz“ aus Weimar stiftet das Preisgeld. HUCKEPACK-Preisträgerin 2017 ist die schwedische Autorin Stina Wirsén mit ihrem Bilderbuch „Klein“, das sie auch selbst illustriert hat. Am Montag, 6. Februar 2017, erhält sie den Preis um 16.30 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek im Rahmen der Tagung „Die Welt im Bild erfassen – das Bilderbuch in fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Perspektive“. Bremens Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, wird Grußworte sprechen. Die Laudatio hält die Literatur-Journalistin Gabriela Wenke.
Inhalt des Bilderbuches „Klein“
Im Vorwort zum Bilderbuch wird daran erinnert, „dass alle, die groß sind, Verantwortung für die tragen, die klein sind“. Hiervon erzählt Stina Wirséns Bilderbuch in wenigen Worten und einfachen Illustrationen auf berührende Art und Weise. Die Geschichte handelt von Streit und Vernachlässigung, sie hat düstere Seiten, aber sie endet hell. Und Stina Wirséns Art des Erzählens – eine schlichte Sprache mit wenigen Worten wird begleitet von einfachen, berührenden Illustrationen – hat die Jury überzeugt. Besonders hervorzuheben sei der Aspekt der kindlichen Bestärkung: Kinder, die Hilfe brauchen, haben ein Recht darauf, dass ihnen Hilfe gewährt wird. Diese Tatsache wird nicht nur dem lesenden Kind, sondern vor allem auch vorlesenden Erwachsenen deutlich vor Augen geführt und macht somit die Verantwortung für jeden kleinen Menschen in unserer Gesellschaft bewusst. Damit erfülle „Klein" den Grundgedanken von HUCKEPACK in besonderer Weise, so die Jury.
Arbeitsgruppe beurteilt 250 Neuerscheinungen
Professor Jochen Hering vom Bremer Institut für Bilderbuchforschung hat den Preis initiiert. „HUCKEPACK hat sich bereits herumgesprochen. Wir freuen uns über die wachsende Wertschätzung der Verlage“, sagt er. Diese schickten viele Neuerscheinungen als kostenlose Rezensionsexemplare an die Bilderbuchsammlung der Universität. „Gemeinsam mit unseren Partnern in Wetzlar werten wir zwischen 200 und 250 Neuerscheinungen das ganze Jahr über aus“, sagt Hering. 80 kämen dann in die engere Wahl. Eine siebenköpfige Jury entscheidet auf dieser Grundlage. Neben dem besten Buch erstellt sie eine Liste mit zehn weiteren preisverdächtigen Titeln. Sven Nickel, an der Universität Bremen Professor für Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur im Elementar-/Primarbereich, unterstreicht die Anforderungen: „Der Kerngedanke von HUCKEPACK ist es, Kinder seelisch zu stärken.“ Ausgewertet wurden Bilderbücher, das heißt Bücher, in denen Text und Bild eine Geschichte gemeinsam erzählen. Kinderbücher, in denen der Text überwiegt und Bilder nur der Illustration dienen, gehörten nicht zu dieser Kategorie. Beide Experten heben die Bedeutung des Vorlesens hervor. „Es hat unglaublich viele Effekte und Wirkungen. Zehn Minuten tägliches Vorlesen sind die beste Sprachförderung, die wir uns überhaupt denken können“, betont Nickel.
Zwei wissenschaftliche Tagungen zum Thema
Die Universität Bremen veranstaltet im Umfeld der Preisverleihung gleich zwei Tagungen zum Thema „Die Welt im Bild erfassen – das Bilderbuch in fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Perspektive“. Die Veranstaltung am Montag, 6. Februar 2017, in deren Rahmen auch die Preisverleihung erfolgt, findet von 9 bis 17.30 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek statt. Sie richtet sich an Studierende, sowie an Erzieherinnen und Erzieher. Die zweite Tagung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler findet am Dienstag, 14. Februar 2017, von 9.30 bis 17 Uhr in der Rotunde im Cartesium der Universität Bremen statt. Das vollständige Programm unter: http://www.bibf.uni-bremen.de/index.php/tagung
Achtung Redaktionen: Einladung zur Berichterstattung in Wort und Bild am Montag, 6. Februar 2017, ab 16.30 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek Bremen
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Prof. Dr. Sven Nickel
Tel.: 0421 218-69431
E-Mail: snickelprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de