Course Catalog

Study Program WiSe 2019/2020

Angewandte Philosophie, M.A.

M1 Fachmodul Theoretische Philosophie

Course numberTitle of eventLecturer
09-30-TS-005SSprachen der Kunst. Nelson Goodmans Entwurf einer Symboltheorie
Languages of Art: Nelson Goodman´s approach to a theory of symbols
MAAPh 09-M52-01-04

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Mon. 14:00 - 16:00 SpT C4180 (2 Teaching hours per week)

Nelson Goodman versucht mit seinem Buch „Sprachen der Kunst“ eine allumfassende Symboltheorie vorzulegen und spricht unter anderem die Musik, die Malerei, die Architektur und die Literatur an, mit dessen Gemeinsamkeiten und Differenzen wir uns in Bezug auf Symbo-lisierung auseinandersetzen werden. Goodmans Kunstphilosophie zeichnet sich vor allem durch einen kognitiven Zugang zur Kunst aus.
Im Seminar werden unter anderem folgende Fragen thematisiert:
- Was sind Symbole und wie funktionieren sie laut Goodman innerhalb und außerhalb der Kunst/den Künsten?
- Wann ist etwas ein Kunstwerk?
- Inwiefern könnte ein bildendes Kunstwerk Angst oder ein Musikstück Macht ausdrücken?
- Inwiefern könnten Werke der bildenden Kunst gefälscht werden, Musikwerke hingegen nicht?
- Welche Merkmale zeichnen ein Notationssystem aus?
Neben dem Verständnis der Konzeption Goodmans soll zudem die Beschäftigung mit seinen Gedanken die Diskussion anregen, welche Möglichkeiten und Grenzen sein Zugang zur Kunst bietet. In jedem Fall sind Beispiele und Gegenbeispiele aus den von Goodman angesprochenen Künsten willkommen.
Zur Anschaffung empfohlene Literatur:
Goodman, Nelson: Sprachen der Kunst. Entwurf einer Symboltheorie, 1995 (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft, 1304).

N. N.
09-M52-01-03Einführung in die Naturphilosophie
Introduction to Natural Philosophy

Lecture (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Thu. 14:00 - 16:00 SFG 1020 (2 Teaching hours per week)

"Übernatürliches gibt es nicht." Dies ist eine typisch moderne Überzeugung, die anzeigt, dass Natur für die meisten Menschen heute mit Wirklichkeit zusammenfällt. Das war nicht immer so. "Welt", "Wirklichkeit" und "Natur" sind Wörter, die lange Zeit in der Geschichte des abendländischen Denkens unterschiedliches bezeichneten. So endete für viele in der Antike die Natur spätestens am Mond. Jenseits des Mondes war noch Welt, aber nicht mehr Natur. Darüber hinaus sollte das, was da jenseits des Mondes war, vollkommener sein als die Natur unter dem Mond. Diese Vollkommenheitsdifferenzen sind aus dem modernen Wirklichkeitsverständnis verschwunden.

Die Vorlesung zeichnet diese Veränderungsprozesse der Naturauffassung anhand der Analyse einflussreicher philosophischer Systeme aus der Antike, der Neuzeit und der Gegenwart nach. Dabei werden zugleich Grundbegriffe wie "Raum", "Zeit", "Materie", "Ursache", "Gesetz", "Zufall" und die begrifflichen Konstellationen, in denen sie auftreten, als Gegenstände naturphilosophischen Nachdenkens in der Gegenwart vorgestellt.

Lernziel:
Ziel der Veranstaltung ist es, die Studierenden zu sensibilisieren für unterschiedliche Reflexionsformen über Naturprozesse und ihr Verhältnis zum Selbstbildnis des Menschen in seiner historischen Entwicklung. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, verschiedene Ansätze und Positionen differenzierend wiederzugeben und kritisch einzuordnen – inklusive Bezügen und Problematiken aus den Einzelwissenschaften und unserer heutigen Alltagswelt.

Literatur:
Die Folien (slides) der einzelnen Vorlesungen werden jeweils im Anschluss in pdf-Format auf der Stud.IP-Seite zur Lehrveranstaltung hochladen. Die Folien enthalten jeweils auch nach Themen gegliederte Lektürehinweise.
Als Ergänzung finden Sie auf der Stud.IP-Seite ein Vorlesungsskript (Hampe/Sieroka; WS04/05), das einen Teil der hier behandelten Themen in ähnlicher Weise diskutiert.

Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka

M2 Fachmodul Praktische Philosophie

Course numberTitle of eventLecturer
09-M52-02-03Angewandte Ethik
Applied ethics

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Tue. 10:00 - 12:00 GW1-HS H1000 (2 Teaching hours per week)
Prof. Dr. Dagmar Hella Borchers

M3 Philosophie der Wissenschaften

Course numberTitle of eventLecturer
09-M52-03-01Philosophy of Cosmology, Space and Space Travel (in English)

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Thu. 10:00 - 12:00 SFG 1010 (2 Teaching hours per week)

Course Content:

This course covers philosophical questions about cosmology and about the exploration of terra incognita related to space. First, we cover the meaning of exploration for mankind in general (exploration of new territories as well as of laws of the physical world and laws in general). Second, we specialize to questions related to space: What is the idea behind a finite or infinite world? What does the exploration of space mean for the “position” of mankind within the Universe, for the world view of human beings? What would it mean for mankind if the search for extraterrestrial life will be successful? In what sense can cosmology missions “uncover” the dynamics of the universe from the Big Bang to the far future? What concept of time is involved here and what counts as evidence and why?

Learning outcome/learning goals:

• Knowledge of basic notions from the philosophy of the natural sciences (natural law, space, time, infinity, …)
• Basic insights into the aims of scientific inquiry and the generation of scientific knowledge (by means of examples from the history of cosmology)
• Ideas involved in human self-understanding related to “other worlds” or extraterrestrial life
• Basic knowledge of cosmology.

Literature:
[Will be announced at the beginning of the course.]

Prof. Dr. Claus Lämmerzahl
Prof. Dr. Dr. Norman Sieroka
09-M52-03-02Gedankenexperimente
Thought Experiments

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 12:00 - 14:00 SFG 2080 (2 Teaching hours per week)

Gedankenexperimente haben in der Geschichte der Wissenschaften immer wieder an wichtigen Wendepunkten Pate gestanden und den Weg zur wissenschaftlichen, nicht nur beobachtenden Naturerkenntnis gebahnt. Exemplarisch sind hier Gedankenexperimente aus der Physik, etwa von Galilei und Einstein. Woher wüsste man z.B., wie sich ein einmal in Bewegung versetzter Körper auf einer Ebene ohne den Einfluss der Reibung bewegen würde, wenn wir den Einfluss der Reibung faktisch niemals eliminieren können? (Trägheitsgesetz) Aber auch in der Philosophie gibt es seit jeher Gedankenexperimente. Nun haben sich naturgemäß v.a. Philosophen mit Gedankenexperimenten befasst, sowohl in der Absicht, bestimmte philosophische Positionen plausibel zu machen oder zu widerlegen, aber auch damit, wie Gedankenexperimente zu verstehen sind. Ein Vorschlag ist, dass sie uns die Bedeutung unserer Begriffe anhand von kontrafaktischen Szenarien verdeutlichen, dass es also bei Gedankenexperimenten immer um begriffliche Einsichten geht (etwa wenn uns Searles „Chinesisches Zimmer“ vor Augen führt, dass Verstehen anscheinend mehr umfasst, als bloß angemessene Reaktionen auf einen Input). Das scheint plausibel, scheint aber zugleich die naturwissenschaftlichen Gedankenexperimente aus dem Blick zu verlieren. Denn die Provokation von Gedankenexperimenten besteht, zumindest aus Sicht einer empiristisch orientierten Erkenntnislehre und zumindest für naturwissenschaftliche Gedankenexperimente, darin, wie es möglich sein soll, allein auf gedanklichem Weg, d.h. ohne wirklich Experimente durchzuführen, nur durch die Vorstellung und Bewertung kontrafaktischer Szenarien, zur Erkenntnis von Tatsachen zu gelangen (die später oft experimenteller Prüfung standhalten). Seit Mach den Terminus „Gedankenexperiment“ bekannt gemacht hat, gibt es Streit um den Status und die Aussagekraft von Gedankenexperimenten, insbesondere scheint es nicht möglich zu sein, ihre Funktionsweise und Überzeugungskraft auf die von hypothetischen Argumenten oder Reductio-Argumenten auf der Basis bekannter Theorien zu reduzieren. Sie scheinen mehr zu sein als nur Veranschaulichung oder Exemplifizierung von Ableitungen aus theoretischen Sätzen, aber ob und worin dieses „mehr“ besteht, ist strittig, ebenso, ob und in welchem Sinn es sich überhaupt um Experimente handelt, ob kontrafaktische Szenarien ein notwendiges Merkmal von Gedankenexperimenten sind, ob und wie sie von Paradoxien, Gleichnissen und Analogien abzugrenzen sind usw. Im Seminar wollen wir uns anhand von Beispielen aus Wissenschaftsgeschichte und Philosophie mit diesen und ähnlichen Fragen und ihrem Hintergrund befassen.

Prof. Dr. Manfred Stöckler
Dr. Frank Kannetzky

M4 Philosophie und Gesellschaft

Course numberTitle of eventLecturer
09-M52-04-02Ideologie, Aufklärung, verkehrtes Bewusstsein
Ideology, enlightenment, false (distorted) consciousness

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Wed. 16:00 - 18:00 SFG 2020 (2 Teaching hours per week)

„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ (Kant). Was aber hindert Menschen daran, ihre Vernunft zu gebrauchen und Vorurteile abzulegen? Könnte es nicht sein, dass Vorurteile systematisch reproduziert werden und daran hindern, überhaupt die richtigen Fragen zu stellen, so dass der selbständige Vernunftgebrauch gar nicht erst in Gang kommen kann? Seit der Antike gibt es den Verdacht, dass das menschliche Vernunftvermögen systematischen Verzerrungen ausgesetzt ist. Entsprechend findet man von Platon (Höhlengleichnis) bis ins 20. Jahrhundert verschiedene Ansätze einer Theorie des falschen oder verkehrten Bewusstseins und der, z.T. gezielten, Produktion von Ideologie (als kollektiver Form verkehrten Bewusstseins, der sich das Individuum kaum entziehen kann – weshalb es nach Adorno im Falschen nichts Richtiges geben könne). Im Seminar wollen wir einige dieser Ansätze und Folgerungen daraus diskutieren.
Teilnahmevoraussetzung ist regelmäßige, gründliche Lektüre der Seminarliteratur und Beteiligung an der Seminardiskussion sowie die Bereitschaft zur Übernahme von Referaten und Protokollen oder zur Übernahme der Gestaltung einer Sitzung.

Dr. Frank Kannetzky
09-M52-04-03Philosophieren über das Leben in schwierigen Zeiten
MAKE 09-M39-01-02-06, BA-Phil 09-30-P2-007A / 09-30-PS-004S

Seminar (Teaching)

Dates:
weekly (starts in week: 1) Tue. 16:00 - 18:00 FZB 0240 (2 Teaching hours per week)
Prof. Dr. Dagmar Hella Borchers