Über INGER
Aufbau einer fundierten Evidenzbasis für geschlechtersensible Prävention und umweltbezogenen Gesundheitsschutz
Das Verbundprojekt INGER hat zum Ziel, innovative Methoden für eine geschlechtersensible quantitative Forschung zu umweltbezogener Gesundheit mit Bezug auf gendertheoretische Ansätze interdisziplinär zu entwickeln und zu erproben.
Ausgangspunkt für das Verbundprojekt ist, dass in der Forschung zu Umwelt und Gesundheit Geschlecht mit den vielfältigen biologischen und sozialen Dimensionen bisher noch nicht angemessen berücksichtigt wird. Innerhalb des Projekts wird daher im ersten Schritt der aktuelle Forschungsstand ermittelt, inwiefern Geschlecht in der Forschung zu umweltbezogener Gesundheit bereits integriert wird. Darauf aufbauend werden neue Fragen bzw. Fragebogenmodule entwickelt und erprobt, um die Datenerhebung in populationsbasierten Studien zu umweltbezogener Gesundheit durch umfassende Erhebung von Sex/Gender-Dimensionen entsprechend gendertheoretischer Konzepte zu verbessern. Um die Bedeutung von Sex/Gender für Umweltexpositionen und umweltbezogener Gesundheit zu quantifizieren, werden des Weiteren neue statistische Analysestrategien identifiziert und erprobt. Es soll eine Wissensbasis geschaffen werden, die als Grundlage dafür dienen kann, Sex/Gender-Aspekte in Umweltexpositionen und deren Gesundheitseffekten bei umweltbezogenem Gesundheitsschutz sowie Prävention und Gesundheitsförderung im Bereich Umwelt und Gesundheit besser zu berücksichtigen. Implikationen für die Praxis sollen aufgezeigt und Ansatzpunkte für weitergehende Forschung herausgearbeitet werden.
Für die erfolgreiche Umsetzung dieser Arbeitsziele umfasst das Verbundprojekt INGER die für die umweltbezogenen relevanten Forschungs- und Anwendungsfelder Umweltepidemiologie, Umwelttoxikologie und Public-Health-Forschung zu Umwelt und Gesundheit, sowie für die gendertheoretische Fundierung das Forschungs- und Anwendungsfeld Gender an Science.
Führende Institutionen in diesen Forschungsbereichen arbeiten in dem Verbundprojekt zusammen:
- Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung, Abteilung Sozialepidemiologie (Prof. Dr. Gabriele Bolte, Dr. Lisa Dandolo, Christina Hartig, Sophie Horstmann)
- Verbundkoordination - - Helmholtz Zentrum München, Institut für Epidemiologie, Arbeitsgruppe Environmental Risks (Dr. Alexandra Schneider, Dr. Ute Kraus)
- Umweltbundesamt Berlin, FG II 1.2 Toxikologie, Gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung (Dr. Marike Kolossa-Gehring, Dr. Małgorzata Dębiak, Katrin Groth)
- Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl Gender and Science / Naturwissenschafts- und Geschlechterforschung (Prof.Dr. Kerstin Palm, Dr. Katharina Jacke)
Das Verbundprojekt INGER wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Laufzeit von 2017 – 2021 gefördert.