Aktuelles

Konferenz 'Informed Consent to Dispute Resolution Agreements'

Universität Bremen, 20.-21. Juni 2024

Am 20.-21. Juni 2024 veranstalteten Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess und Dr. Nicholas Mouttotos vom Institut für Handelsrecht der Universität Bremen eine internationale Konferenz zum Thema „Informed Consent to Dispute Resolution Agreements“ (Informierter Konsens zu Streitbeilegungsklauseln). Ziel der Konferenz war es, die neuesten Entwicklungen im Vertragsrecht und im internationalen Privatrecht im Zusammenhang mit der Einwilligung zu entsprechenden Streitbeilegungsvereinbarungen zu untersuchen.

Professor Symeon Symeonides, einer der führenden Wissenschaftler des internationalen Privatrechts sowohl in den USA als auch in Europa, eröffnete die Konferenz mit seinem Vortrag über die Geschichte und Gegenwart des Prinzips der Parteiautonomie. Diese ermöglicht es den Parteien, das für ihre Transaktionen geltende Recht und den Gerichtsstand für ihre Streitigkeiten frei zu bestimmen. Der erste Tag umfasste zwei Panels, wobei sich das erste mit der Bedeutung der Zustimmung und verfassungsrechtlichen Aspekten insbesondere von Schiedsklauseln befasste. Professorin Nancy Kim forderte, dass höhere Ansprüche an die vertragliche Zustimmung gestellt werden müssten, je gravierender die Auswirkungen einer Klausel auf die persönliche Freiheit. Unter Berücksichtigung des von Professor Gralf-Peter Calliess hervorgehobenen verfassungsmäßig verankerten Rechts auf staatliche Streitbeilegung, gelten für die Zustimmung zu vertraglichen Streitbeilegungsklauseln hohe Anforderungen, die im Onlinegeschäft regelmäßig nicht erfüllt sind. Das zweite Panel befasste sich einerseits mit rechtlichen Rahmenbedingungen für die gerichtliche Kontrolle von Standardverträgen und andererseits technologiebasierten Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten für die bestehenden Ungleichgewichte. Professor Frederick Rieländer unterstrich die unterschiedlichen jurisdiktiven Herangehensweisen in der EU und den USA. Professor Daniel Barnhizer arbeitete die Risiken des Einsatzes künstlicher Intelligenz heraus und Dr. Peter McColgan schlug eine Abkehr vom Informationsmodell hin zum Kontrollmodell vor, welches zu effizienteren Vertragsklauseln führen würde. 

Der zweite Tag der Konferenz widmete sich den unterschiedlichen Streitbeilegungsklauseln. Es fanden drei verschiedene Panels statt: Wahl der Jurisdiktion, Wahl der Gerichtsbarkeit und Wahl der Streitbeilegung, d.h. Schiedsvereinbarungen. Professor Kermit Roosevelt III, und die assoziierte Reporterin Professor Laura Little stellten den IPR-Teil des Third Restatement of Law des American Law Institute vor. Die Professoren John Coyle, Hannah Buxbaum und Marta Pertegás Sender präsentierten eine transatlantische Perspektive zu Gerichtsstandsvereinbarungen. Schließlich trugen Professor Stephen Ware und Professorin und ehemalige EuGH-Richterin Camelia Toader zu Schiedsvereinbarungen vor. Am Ende fasste Dr. Nicholas Mouttotos die beiden Konferenztage in einer vergleichenden Präsentation zusammen.

Die Beiträge aller Vortragenden werden in einer Sonderausgabe der German Law Journal (Bd. 26, 2025) erscheinen. Die Konferenz wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Anwaltskanzlei GÖRG und der Conrad Naber Stiftung gefördert.

Der Konferenzflyer und das Programm ist hier einsehbar.


7. Bremer Konferenz zum Maritimen Recht

Am Donnerstag und Freitag, den 26. und 27. Oktober 2023 findet im Haus Schütting der Handelskammer Bremen die 7. Bremer Konferenz zum Maritimen Recht des Forschungsverbunds Maritimes Recht statt. Am 26. Oktober 2023, von 12.30 bis 18.00 Uhr ist das Thema: Autonome Schifffahrt, am 27. Oktober 2021, von 9.00 bis 14.00 Uhr geht es um die Resilienz der maritimen Infrastrukturen. Eine Teilnahme ist für Studenten und Mitarbeiter der Forschungseinrichtungen des Forschungsverbundes für Maritimes Recht kostenfrei.

Bitte beachten Sie das beigefügte Programm.


Bremer Insolvenzrechtstag 2023

Nach zwei Fortbildungen in den Jahren 2012 und 2013 zu den grundlegenden Neuerungen, welche die InsO durch das ESUG erfahren hat, und die sich vornehmlich an Angehörige der Justiz richteten, hat der Fachbereich Rechtswissenschaft am 01.09.2023 zum insgesamt vierten Mal in Kooperation mit der Kanzlei GÖRG den Bremer Insolvenzrechtstag veranstaltet. Die Tagung richtete sich auch in diesem Jahr vornehmlich an Praktiker und hat sich erneut durch die umfassende Darstellung und Diskussion praxisrelevanter Themen auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau ausgezeichnet. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess für den Fachbereich und Prof. Dr. Gerrit Hölzle als Gastgeber wurde das Fachprogramm in diesem Jahr durch Prof. Dr. Christoph Thole (Universität zu Köln), Prof. Dr. Georg Bitter (Universität Mannheim), Prof. Dr. Ulrich Haas (Universität Zürich) und Dr. Andreas Schmidt (Amtsgericht Hamburg) bestritten. Unter den Teilnehmenden ist das Format der Veranstaltung wieder hoch gelobt worden, was Ansporn für den 5. Bremer Insolvenzrechtstag am 30. August 2024 ist.


Nicholas Mouttotos

Die UNIDROIT-Grundsätze zu internationalen Handelsverträgen und nachhaltiger Entwicklung

Dritter Platz: Nicholas Mouttotos

Nicholas Mouttotos hat beim Essay Wettbewerb 'UNIDROIT und Nachhaltigkeit' den dritten Platz erzielt.

Er ist Postdoktorand an der Universität Bremen auf einer Walter-Benjamin-Stelle der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) am Institut für Handelsrecht. Er hat einen LL.B. an der Universität Zypern und einen LL.M. und Ph.D. an der Universität Maastricht absolviert. Zu den Forschungsschwerpunkten von Nicholas gehören die Vereinheitlichung des Vertragsrechts, die Beziehung zwischen internationalem Privatrecht und materiellem Vertragsrecht sowie die Rolle der Rechtsvergleichung bei der Ausarbeitung nationaler und internationaler Regeln.

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Blockseminar zur Unabhängigkeit der Justiz im Rechtsvergleich: EU-Rechtsstaatsmechanismus Polen, Deutschland

Auch sieben Jahre nach dem Wahlsieg der PiS und dem Beginn ihrer Restrukturierung der polnischen Justiz ist die Diskussion um den Stand der europäischen Rechtsstaatlichkeit aktuell. Im Zentrum stehen die Begriffe der richterlichen und gerichtlichen Unabhängigkeit. Andererseits sieht sich auch die deutsche Justiz – etwa im Bereich der Personalsteuerung – gewisser Kritik ausgesetzt. Entsprechend hat die EU ihre Bestrebungen zum Schutze rechtsstaatlicher Prinzipien während des letzten Jahrzehnts deutlich verschärft. Das Seminar beschäftigt sich mit den Dimensionen justizieller Unabhängigkeit in rechtshistorischer, -politischer und -vergleichender Sicht und untersucht die Frage, wie europäische Institutionen mit der „Rule of Law Crisis“ in Europa umgehen sollten.

Es besteht die Möglichkeit Leistungsnachweise im SG Jura nach § 31 Abs. 2 Nr. 1 PO zu erwerben. Hierfür ist zusätzlich zum mündlichen Referat eine bis zum 22. Juni 2023 einzureichende schriftliche Seminararbeit zu erstellen. Nähere Informationen sowohl zum Ablauf des Blockseminars als auch zu möglichen Themen erhalten Sie bei der 

Vorbesprechung amDonnerstag, 13. April um 12:00 Uhr im GW1 A 2350 IGMR Bibliothek (im Anschluss an die Kartellrechtsvorlesung)

Do., 29. Juni 2023, 14:00-18:00 Uhr, GW-HS H1000
Fr., 30. Juni 2023, 09:00-18:00 Uhr, GW-HS H1000 

Anmeldung über StudIP oder unter galyga@uni-bremen.de


Gemeinschaftsseminar zum Immobilienrecht

Im Rahmen des Schwerpunktbereichs internationales und Europäisches Wirtschaftsrecht fand am Donnerstag, den 19. Januar 2023 das Gemeinschaftsseminar von Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess, Prof. Dr. Dietrich Grashoff und Prof. Dr. Dirk Weitze-Scholl zum Immobilienrecht in den Räumlichkeiten der Kanzlei Ebner Stolz statt. Das Seminar sollte den Studierenden einen Einblick in die Immobilienpraxis gewähren und ergänzte dadurch die Vorlesungen zum Vertrags- und Sachenrecht aus dem dritten Semester.

Es wurden rechtliche Fragestellungen zu Immobilientransaktionen aus der historischen, finanzierungs-, haftungs- und steuerrechtlichen Perspektive diskutiert.

Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars zum ImmobilienR.

Aktualisiert von: Antje Kautz