„Moral predigen ist leicht, Moral befolgen ist schwer.“ Diese Abwandlung eines Schopenhauer-Zitats benennt die Lücke, die oft zwischen ethischer Einsicht und praktischem Handeln klafft – sei es bei Individuen oder Wirtschaftsunternehmen. Aber warum befolgen so wenige die von ihnen (durchaus glaubhaft) vertretenen moralischen Normen? „Warum ist ethisches Entscheiden so schwer?“ Eine Antwort auf diese Fragen gab Professor Dieter Birnbacher von der Universität Düsseldorf in seinem öffentlichen Festvortrag im Rahmen der Bremer Universitäts-Gespräche (BUG) in der gut gefüllten Stadtwaage in Bremen. Der Vortrag diskutierte die Schwierigkeiten, ethisch zu entscheiden, am Beispiel aktueller Fragen der Bio- und Umweltethik sowie der Ethik der internationalen Beziehungen.
Der Festvortrag war der Auftakt zu den 23. Bremer Universitäts-Gesprächen, die in diesem Jahr dem Thema Ethik in komplexen Entscheidungsproblemen wirtschaftlicher Akteure gewidmet waren. Am Freitag, 12. November, wurden die Universitäts-Gespräche in nicht-öffentlicher Experten-Runde im Park Hotel Bremen fortgesetzt. In kurzen Referaten wurden die Themen des Festvortrags vertieft. In strukturierten Diskussionsrunden erörterten die Teilnehmer Querschnittsfragen und entwarfen Handlungsoptionen. Die Tagung wurde von der Wolfgang-Ritter-Stiftung, der Universität Bremen und den „unifreunden“ veranstaltet.
Der Weser-Kurier hat ein Interview mit Professor Birnbacher veröffentlicht.