Barbara Mangels
Barbara Mangels,seit 2003 Seniorstudentin im Fach Wirtschaftswissenschaft, Gasthörerin in Literatur und Kunstgeschichte, Gründungsmitglied der „Senior Citizens“
„Ich möchte mich dafür einsetzen, dass vor allem ausländischen Studierenden und Dozierenden der Aufenthalt an der Bremer Uni so angenehm wie möglich gestaltet wird, und sie dann auch nach ihrer Rückkehr gerne an ihre Zeit in Bremen zurückdenken.“
Als die Universität Bremen vor 50 Jahren das erste Mal ihre Hörsäle für Studierende öffnete, war Barbara Mangels bereits im Planungsamt der Stadt Braunschweig im Bereich Bauleitplanung als Diplom Architektin angestellt. Das GW 2 ist von einem ihrer früheren Architektur-Kommilitonen entworfen worden („ganz im Stil der damaligen Architekturlehre, leider nicht barrierefrei und immer noch eine Herausforderung für den Orientierungssinn neuer Studierender“), daher fühlte sie sich der Universität Bremen schon immer verbunden. Barbara hat schon viel von der Welt gesehen hat, unter anderem, als sie von 1974-1976 mit ihrem Mann und den Kindern in Indonesien gelebt hat. Diese Verbundenheit zu anderen Kulturen, die Neugierde auf immer Neues, kennzeichnen ihren Lebenslauf, der sie schließlich nach Bremen geführt hat.
Vor 10 Jahren gründete sich an der Universität Bremen die Initiative „Senior Citizens“: eine Kooperation der Akademie für Weiterbildung (Seniorenstudium) mit dem International Office (Welcome Center und kompass-Programm). Barbara Mangels war mit ihrem Mann von Anfang an dabei. Als Seniorstudentin im Fach Wirtschaft fühlte sie sich von dem Anliegen der Senior Citizens sofort angesprochen: Hier werden auf unkomplizierte Weise Kontakte zwischen den Seniorstudierenden und den internationalen Studierenden und Gastwissenschaftler*innen geknüpft, die eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten ermöglichen. Sie berichtet lebhaft und begeistert darüber, wie sie zum Beispiel für einen Gastwissenschaftler eine Geige über Bekannte organisiert und wie sie chinesische Studierende bei der Korrektur ihrer Studienarbeiten unterstützt hat, aber auch wie bereichernd es ist, dass viele dieser Kontakte auch über deren Rückkehr in die Heimatländer hinaus Bestand haben In der Organisation des Free-Shop – einem Angebot, in dem jedes Jahr im Herbst die Angestellten der Universität Haushaltsgegenstände für die neu angekommenen Studierenden und Gastwissenschaftler*innen verschenken – ist sie seit 7 Jahren nicht wegzudenken (unvergessen für alle Beteiligten die Szene, als sie den Studierenden zeigte, wie man ein Spannbetttuch richtig zusammenlegt!).
Besonders beschäftigt sie derzeit, wie es gelingen kann, in der Betriebs- und Volkswirtschaft Ideen zu entwickeln, die es trotz der Klimakrise ermöglichen, auch ohne Wachstum einen vertretbaren Wohlstand zu erhalten.
Für die Zukunft der Universität Bremen wünscht sie sich, dass die Uni weiter interkulturell und international ausgerichtet bleibt, aber die bisherige Fixierung auf einzelne Studienfächer sich mehr einem Studium Generale annähert. Nie wieder – so ihre Hoffnung – sollen die Studierenden ein Semester ohne Kontakt zu ihren Kommiliton*innen erleben müssen!