Take Home Exam über Stud.IP

Kurzbeschreibung

Das Take Home Exam ist eine Variante der Open-Book-Prüfungen. Gemeinsames Merkmal ist, dass beliebige Materialien wie Bücher und Aufzeichnungen verwendet werden dürfen und das überwiegend offene Fragen mit komplexen Problemlösungen gestellt werden. Dies können z.B. Fallanalysen, Bewertungen oder Reviews wissenschaftlicher Veröffentlichungen sein. Die Antworten sind somit nicht standardisierbar und individuell. Der wesentliche Unterschied zu synchronen open book Prüfungen mit geringem Zeitkontingent liegt darin, dass innerhalb eines Zeitraums von 6 bis 48 Stunden eine schriftliche Ausarbeitung mit ca. 2 bis 4 Stunden Bearbeitungszeit erstellt wird. Auf Grund der Komplexität der Fragestellung sind Recherchen im Internet hier eher Notwendigkeit als unerlaubtes Hilfsmittel. Da ein Austausch der Studierenden untereinander wahrscheinlich ist, müssen entweder individuelle Aufgaben gestellt oder Zusammenarbeit explizit vorgesehen werden (z.B. Rollenverteilung in einem gemeinsamen Problemlösungsszenario). Die Prüfungsform entspricht somit einer Hausarbeit gemäß AT-PO §8 Abs. 5, allerdings unter besonderen Bedingungen. Für die Bereitstellung der Prüfung und dass Hochladen der Prüfungsdokumente reichen die einfachen Werkzeuge des Lernmanagement-Systems Stud.IP.

Gruppengröße

10 bis 50 Studierende

Vorgehensweise und digitale Werkzeuge

  1. Frühzeitige Information der Studierenden zum Verfahren:
    • An- und Abmeldung sowie Prüfungsrücktritte
    • Vorgehensweise in Stud.IP (Anleitung)
    • Bearbeitungshinweise (Umfang, Erwartungshorizont, Layout-Vorgaben, Zitierweise)
    • Zeitplans für das Verteilen der Aufgaben, die Abgabe in Stud.IP und den spätesten Zeitpunkt bis zum Vorliegen der Ergebnisse.
  2. Automatische, zeitgesteuerte Bereitstellung der Aufgaben (inkl. Selbstständigkeitserklärung) und fest terminierte Abgabe der Ergebnisse über Zeitgesteuerte Ordner oder das PlugIn DoIT in Stud.IP.
  3. Durchführung einer Plagiatskontrolle (PlagScan). Werden identische Texte gefunden, werden alle betroffenen Prüfungsleistungen mit "nicht bestanden" gewertet.
  4. Nachbewertung durch die Lehrenden und Bekanntgabe der Ergebnisse auf dem üblichen Weg (PABO).

Vorteile

  • Niedrigschwellige technische Umsetzung ohne Zugangshürden
  • Technische Risiken sind gering
  • Hohe zeitliche Flexibilität für Studierende (z.B. bei Betreuungspflichten) bei gut kalkulierbarem Workload
  • Zeitraum für die Bewertung gegenüber normalen Hausarbeiten besser einzuschätzen

Stolpersteine

Absprachen unter den Studierenden sind hoch wahrscheinlich und der Korrekturaufwand hoch. Es besteht die Gefahr, das einige Studierende sich überfordern und auch noch das gesamte Zeitfenster für den Upload für die Arbeit an der Prüfungsleistung aufwenden.