Nr. 290 / 3. November 2015 RO
Erstmalig hat die europäische Forschungskommission den „Innovation Radar Innovation Prize“ ausgeschrieben. Aus über 1.000 Ideen, die in Forschungsprojekten entwickelt wurden, wählten EU-Spezialisten zunächst die zehn Erfindungen mit dem größten Innovationspotenzial. Hierbei erreichte ein Forschungsergebnis, welches unter Leitung von Professor Jan Peleska vom Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Bremen erarbeitet wurde, den 4. Platz. Es handelt sich dabei um ein mathematisch komplexes und nur mit Computerunterstützung anwendbares Testverfahren, welches für Steuerungssysteme in Flugzeugen, Zügen oder Automobilen eine bisher noch nicht erreichte Teststärke besitzt. Noch während des Forschungsprojektes übernahm Verified Systems International GmbH, ein Spinoff Unternehmen des Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI), welches 1998 gegründet wurde, die Vermarktung: Verified Systems ist auf die Prüfung sicherheits-relevanter Systeme spezialisiert. Das neue Testverfahren wurde für das Testautomatisierungssystem des Unternehmens neu implementiert. Hierfür erhielt das Unternehmen den 2. Preis, die sogenannte „Runner-up Trophy“.
Das Bremer Testverfahren
Mit der neuen Teststärke des Bremer Testverfahrens, können künftig bei gleichem Testaufwand mehr Fehler entdeckt werden. Es kann sogar die vollständige Korrektheit des Testlings in Bezug auf die an ihn gestellten Anforderungen mit vertretbarem Aufwand nachgewiesen werden. Die Vorteile der neuen Teststrategie zeigen sich besonders bei Systemen mit sehr großen Eingabe-Wertebereichen. Hier ist es unmöglich, alle Eingaben in allen Systemzuständen umfassend zu erproben. Das neue Verfahren ermöglicht es, eine viel kleinere Teilmenge von Testdaten zu berechnen, die bereits ausreicht, um den erforderlichen Vertrauensgrad beim Test zu erzielen. So kann beispielsweise ein Überwachungssystem, welches Sollwert und Istwert der Zuggeschwindigkeit vergleicht und bei unzulässigen Überschreitungen die Notbremsung auslöst, auf diese Weise sehr viel effizienter getestet werden, als es mit bisherigen Verfahren möglich war.
Das TZI
Im TZI arbeiten fachübergreifend 15 Professorinnen und Professoren der Uni Bremen sowie mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zentralen Fragestellungen der modernen Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft. Die Wissenschaftler forschen in über 100 nationalen und internationalen Projekten für eine bessere Bildungs- und Lebensperspektive der Menschen sowie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Themen sind die Zukunft der Industriearbeit, lebenslanges Lernen, der demografische Wandel, der sichere Umgang mit Informationen in Zeiten des Internets oder Ressourceneffizienz.
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Weitere Informationen
Universität Bremen
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik
Prof. Dr. Jan Peleska
Telefon: 0421 218 63961
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