Airbus stiftet an zum Forschen und Lehren – und die Universität Bremen freut sich über diese Unterstützung. Mit einer Anschubfinanzierung für vier Jahre in Höhe von 300.000 Euro jährlich vergibt Airbus eine Stiftungsprofessur für die Materialwissenschaften an die Bremer Universität. Im Fachbereich Physik / Elektrotechnik wird damit der Lehrstuhl „Multiskalensimulation und -modellierung von Materialien“ eingerichtet.
„Das Unternehmen Airbus setzt konsequent den Weg der Kooperation mit Universitäten fort. Mit der Bremer Stiftungsprofessur soll ein fachlicher Ansprechpartner für Airbus im wissenschaftlichen Bereich etabliert und durch die Einbindung in die Lehre effektive Nachwuchsförderung betrieben werden“, betont Dr. Rainer Rauh, Vize-Präsident und Leiter des Bereichs Struktur-Materialien und -prozesse bei Airbus. „Die zur Verfügung gestellten 1,2 Millionen Euro sind somit eine Investition in die Wissenschaft und die Ausbildung von Studierenden.“ Uni-Rektor Professor Wilfried Müller freut sich „in Zeiten wachsender Konkurrenz über die Unterstützung für einen interessanten und zukunftsfähigen Wissenschaftsschwerpunkt an der Universität Bremen – auch in Hinsicht auf die nächste Runde in der Exzellenzinitiative.“
Mit der Einrichtung der Airbus-Stiftungsprofessur „Multiscale-Materials-Modelling & Engineering“ wird das wissenschaftliche Profil des im Jahr 2006 gegründeten Bremer Zentrums für computergestützte Materialentwicklung (BCCMS) auf dem Gebiet der Mikro- und Makrosimulation vervollständigt.
Die neue, dritte Professur im Rahmen des BCCMS ist auf industrierelevante Fragestellungen bei der Entwicklung hocheffizienter moderner Materialien ausgerichtet. Durch sie soll das Verständnis von Strukturwerkstoffen vertieft werden, um beispielsweise durch Leichtbauweise bei Flugzeugen Kraftstoff zu sparen. In der Luftfahrtindustrie basieren viele Innovationen auf der Einführung innovativer Werkstoffe, wie beispielsweise Kohlenstofffaser verstärkter Kunststoffe (CFK) oder neuartiger hochfester Leichtmetalllegierungen.
Computergestützte Material- und Verfahrensentwicklung
Im Anwendungsinteresse der Computersimulationen stehen vor allem vorhersagende Studien zum Materialverhalten sowie das zugehörige Materialdesign und Verfahrensentwicklung für eine optimale Bauteilauslegung und Funktion. Dabei gilt es durch den Einsatz der Simulation den sonst üblichen enormen Umfang an Tests in der Werkstoffentwicklung zu reduzieren und gleichzeitig das Wissen über die Eigenschaften moderner Materialien zu vertiefen. Nur so kann ein effizienter Einsatz schon bei der Auslegung von Strukturen gewährleistet werden. Wenn man weiß, wo die Stärken und wo die Schwächen eines Werkstoffes liegen, kann man sich auf die Stärken konzentrieren und ihn entsprechend einsetzen.
Die neue Professur soll die Funktion einer wissenschaftlichen Brücke zwischen dem BCCMS und anderen industrieorientierten Forschungseinrichtungen der Universität Bremen erfüllen. Eine enge Zusammenarbeit ist hier sowohl mit Materialwissenschaftlern der Universität und angegliederter Institute wie dem Institut für Werkstofftechnik (IWT),
dem Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik (BIAS),
dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) , dem Faserinstitut Bremen (FIBRE)) sowie dem Zentrum für Technomathematik (ZeTeM) vorgesehen. Damit wird die neue Professur zu einem Bindeglied zwischen dem Fachbereich Physik und den Fachbereichen Mathematik sowie Produktionstechnik. In der Lehre wird sich die Airbus-Stiftungsprofessur sowohl am neu eingerichteten fachbereichsübergreifenden Masterstudiengang „Computational Materials Science“ als auch in der interdisziplinären Graduiertenausbildung intensiv beteiligen.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Physik / Elektrotechnik
Bremer Zentrum für computergestützte Materialentwicklung (BCCMS)
Prof. Dr. Thomas Frauenheim
Tel. 0421 218 3158
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