Der Lichtspot folgt dem Schauspieler auf der Bühne automatisch bei seinen Bewegungen, oder das Auto erkennt den vorausfahrenden Wagen, seine Geschwindigkeit und registriert sofort alle Richtungswechsel – unter anderem mit den Forschungen, die hinter diesen künftigen Anwendungen stehen, beschäftigt sich der Arbeitskreis der Hochschullehrer für Messtechnik e. V. (AHMT) in seinem „XXIII. Messtechnischen Symposium“ vom 17. bis 19. September am Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Quali-tätswissenschaft (BIMAQ) der Universität Bremen. Das Symposium findet erstmals in Bremen statt. Ein-geladen hatte BIMAQ-Leiter Prof. Dr.-Ing. Gert Goch, der dem AHMT seit Anfang 2009 vorsitzt. Unter-stützt wird die Tagung von der Nolting-Hauff-Stiftung zur Förderung der Wissenschaften und der Universi-tät Bremen.
Der AHMT ist eines der entscheidenden, nationalen Gremien auf dem Feld der Messtechnik und Senso-rik. Ihm gehören mehr als 50 Universitätsprofessoren aus dem deutschsprachigen Raum sowie ständige internationale Gäste an. Der AHMT verfolgt das Ziel, ein hohes Qualitätsniveau in Forschung und Lehre sicher zu stellen. So fordert er die Messtechnik als Universitätsdisziplin sowie die Entwicklung von For-schung und Lehre auf dem Gebiet der Messtechnik als Schlüsseltechnik für industrielle Prozessabläufe. Der AHMT pflegt den wissenschaftlichen Austausch auch im internationalen Rahmen und engagiert sich im Wissenstransfer. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung junger Wissenschaftler. Während sei-ner jährlichen Symposien bietet der AHMT ihnen die Möglichkeit, ihre Forschungen zu präsentieren. In diesem Jahr referieren sie zu den Themen Optische Sensoren, Signalverarbeitung, Fertigungsmesstech-nik und Bildgestützte Messverfahren.
Ehrengast des Symposiums ist Prof. David J. Whitehouse von der Universität Warwick (UK). Der interna-tional renommierte Fertigungsmesstechniker berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Oberflächen- und Nanomesstechnik. Er beschäftigt sich mit einem breiten Problemspektrum: von der Rauheitsprüfung technischer Oberflächen bis hin zur Messung allerfeinster Oberflächenstrukturen. Dazu gehören auch die Oberflächen von elektronischen Bauelementen, wie Computer-Chips mit ihren Leiterbahnen, die schma-ler als ein Hundertstel eines Haaresdurchmessers sind. Wie lassen sich solche Strukturen zuverlässig messen? „Da stößt die heutige Messtechnik an ihre Grenzen“, erklärt Goch. Whitehouse sucht hier nach neuen Wegen.
Unter den Referenten ist auch Dr.-Ing. Marco Jose Da Silva vom Institut für Festkörperelektronik der Technischen Universität Dresden. Er erhält während der Tagung den diesjährigen Messtechnik-Preis. Mit diesem Preis ehrt der AHMT Nachwuchswissenschaftler aus dem Bereich der Messtechnik für herausra-gende Leistungen. Da Silva berichtet über seine Dissertation „Impedance Sensor for Fast Multiphase Flow Measurement and Imaging“. Etwas vereinfacht und in Deutsch: Da Silva hat einen Sensor für Flüs-sigkeitsströmungen entwickelt, der sich besonders für Anwendungen in Raffinerien eignet. Der Gittersen-sor soll Informationen zum Gas-Flüssigkeits-Gemisch liefern, also wie viel Öl durch die Leitung fließt und wie hoch der Anteil an Gas bei diesen Strömungen ist. Und weil hier der Gedanke zur möglichst perfek-ten Messung der an der Tankstelle gekauften Treibstoffmenge nahe liegt, sagt Goch schmunzelnd: „Da-für gibt es schon heute andere und vor allem auch preiswertere Methoden.“
Achtung Redaktionen: Fotomaterial steht ab 16 Uhr unter www.bimaq.de zum Herunterladen bereit.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ)
Prof. Dr.-Ing. Gert Goch
Telefon: 0421 218-646 01
E-Mail: gg@bibmaq.de
www.ahmt.de
Sabine Nollmann (Öffentlichkeitsarbeit)
Telefon: 0170 904 11 67
E-Mail: mail@kontexta.de
Wetere Informationen: