Nr. 038 / 02. Februar 2015 SC
„Bremens Zukunft gemeinsam gestalten“ – so lautet das Leit-Motto für über 200 Schülerinnen und Schüler, die zu „Bremer Stadtforschern“ werden. Am Mittwoch, den 4. Februar startet das Projekt von 9 – 12 Uhr im Hörsaalgebäude (Keksdose) und im Gebäude GW 2 der Universität Bremen. Bis zum Sommer arbeiten die jungen Leute dann an selbst gewählten Fragestellungen zum Thema.
Das Modell der „Bremer Stadtforscher“ hat sich als Kooperationsprojekt von Universität und Schule bereits seit 2010 einen Namen gemacht. Die Didaktiken der Lehramts-Studiengänge Geschichte, Politik und Geographie initiieren und begleiten bereits zum 5. Mal gemeinsam mit Lehrkräften aus 7 Partnerschulen jeweils halbjährliche Projekte. In diesem Jahr sind insgesamt neun Lerngruppen der Jahrgänge 8 bis 12 des Kippenberg-Gymnasiums, des Alten Gymnasiums, des Cato-van-Beek-Gymnasiums Achim, der Oberschulen Walle-Lange Reihe, am Leibnizplatz und Findorff sowie der Schule St. Johann beteiligt.
Bei der zentralen Auftaktveranstaltung am Mittwoch in der Keksdose werden die Schülerinnen und Schüler zunächst in das Konzept und den Ablauf des Forschungsprozesses eingeführt. Als Anregung für ihre Suche nach einem attraktiven Thema erkunden sie dann im GW 2 den „Markt der Ideen“ und führen Gespräche mit den Ausstellern. Das sind in diesem Jahr 20 Bremer Institutionen und Initiativen, die mit ihrer Arbeit selbst zur Zukunftsgestaltung Bremens beitragen und inhaltliche oder methodische Hilfestellung geben können: So präsentieren sich die in der Bürgerschaft vertretenen Parteien ebenso wie zum Beispiel der Bremer Flüchtlingsrat, das Referat für Integrationspolitik der Senatskanzlei, der Petitionsausschuss, aber auch das Staatsarchiv, das Landesfilmarchiv sowie das Focke- und das Schulmuseum. Die Schüler sollen die Gespräche zur Entwicklung eigener Projektideen nutzen. Ihre Projektergebnisse werden sie dann Anfang Juli 2015 auf dem „Bremer Stadtforscher-Kongress“ in der Universität öffentlich präsentieren.
Das Modell der „Bremer Stadtforscher“ wurde vom Team des Zentrums der Didaktiken der Sozialwissenschaften (ZeDiS) unter der Leitung von Professor Andreas Klee entwickelt. Es möchte Schüler und Schülerinnen frühzeitig für eine reflektierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen und Diskursen interessieren. Am konkretesten ist dies in ihrem lebensweltlichen und lokalen Umfeld möglich: Was ist mir in Bremen wichtig? Was kann ich dazu beitragen? In welcher Weise haben in der Vergangenheit Bremerinnen und Bremer auf die Gestaltung der Zukunft ihrer Stadt Einfluss genommen? Zu welchen Fragen engagieren sich Bremer aktuell, und welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, sich als Bürger zu engagieren und auf Willensbildung und Entscheidungsprozesse einzuwirken? So möchten die „Bremer Stadtforscher“ auch der Politikverdrossenheit Jugendlicher entgegenwirken und ihnen in der eigenen Erforschung von Beispielen demokratischer Mitwirkung Erfahrungen und Wege aufzeigen. Methodische Prinzipien der „Bremer Stadtforscher“ sind das entdeckend-forschende Lernen und die Projektarbeit. Dazu bietet die Universität den Schülern vielfältige Unterstützung, unter anderem durch speziell geschulte studentische Tutoren - angehende Lehrkräfte, die so ihrerseits Erfahrungen bei der Projektbetreuung sammeln können.
Näheres zum Konzept und zu den bisherigen Durchgängen der Bremer Stadtforscher siehe: http://www.uni-bremen.de/zedis/transfer/bremer-stadtforscher.html
Weitere Information:
Universität Bremen
Institut für Geschichtswissenschaft
Burkhard Sachse
Tel.: 0421 - 218 - 67250
E-Mail: bsachseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de