Nr. 218 / 1. Juli 2013 KG
Objekte, Fotos und Installationen von Studierenden aus dem Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik, die in Kooperation mit dem Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) entstanden sind, werden jetzt in einer kleinen Ausstellung im Treppenhaus des UFT an der Leobener Straße gezeigt. „Nischenprojekt“ ist der Titel der Schau, die sich über drei Etagen der Wendeltreppe und den Flur des ersten Stockwerkes erstreckt. Elf Studierende aus dem Bachelorstudiengang Kunstpädagogik haben sich dem vielschichtigen Thema Nische aus ökologischer und künstlerischer Sicht genähert. Sie untersuchen und hinterfragen den Einklang von Mensch und Natur und verwenden Materialien wie zum Beispiel Dämmplatten aus nachwachsenden Rohstoffen, die auch in der Forschung des UFT eine Rolle spielen.
Ein großer aus vertrockneten Zweigen und Juteresten geknüpfter Ball von Miriam Macé hängt von der Decke im Erdgeschoss des Treppenhauses und stimmt die Besucher auf das Thema ein. Susanne Zoberbier hat ein Substrat unter einem Gitter bepflanzt und sich dabei an den weitmaschigen Kaffeesäcken orientiert, die das UFT zur Bekämpfung der Wüstenausbreitung entwickelt hat. Zu sehen sind beeindruckende Objekte wie die „Nische-to-go“, ein Modell einer Oase aus massivem Holz zur Belebung verwüsteter Landstriche. Gabriele Seidlitz hat die schöne weiche Form entwickelt. Sie enthält einen höhlenartigen Unterschlupf für Kleintiere und ist mobil einsetzbar. Nadine Haverkamp experimentiert bei ihren Objekten mit Dämmplatten, zerknautschten Autoreifen und aufgerollten Schläuchen, womit sie verblüffende skulpturale Wirkungen erreicht. Deutlich wird während des Rundgangs durch die Ausstellung, dass die Studierenden sowohl vom ökologischen Gedanken als auch von der Poesie der Nischen inspiriert wurden. Mit ihrer Fotocollage zeigt Frauke Schußmann pittoreske Schlupflöcher und Winkel, die sie in Deutschland, Indien und Istanbul aufgespürt hat. Einige Arbeiten setzen sich direkt mit der Universität auseinander. So hat Janina Klettke eine übergroße Sanduhr aus natürlichem Material entwickelt. Sie ist bepflanzbar und könnte ein Stück Natur auf den Beton des Uni-Boulevards zurückholen. Ulrike Hawel hat sich die streng geometrische Fassade des UFT-Gebäudes an der Leoberner Straße vorgenommen und versucht, sie modellhaft mit einer Wabenstruktur in organische Architektur zu verwandeln.
Gunther Gerlach, Lehrbeauftragter am Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik, lobt die fruchtbare Kooperation mit dem UFT. Das Nischenprojekt sei bereits die dritte Ausstellung an der Schnittstelle zwischen Kunst und Umwelt, die in wissenschaftsübergreifender Zusammenarbeit entstanden ist. Sie ist den gesamten Sommer über bis zum Beginn des Wintersemesters zu sehen. Das Gebäude ist montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT)
Prof.Dr. Jürgen Warrelmann
Tel. 0421 218 633 04
E-Mail: jwaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Institut für Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik
Gunther Gerlach
Tel. 0421 218 677 07
E-Mail: gugerlacprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de