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Der mündige Patient und Viagra fürs Gehirn

Öffentliche Uni-Vortragsreihe „Gesundheit im Doppelpack“: Am 4. Dezember referieren die Professoren Norbert Schmacke und Gerd Glaeske ab 18 Uhr im Haus der Wissenschaft

Die Uni-Vortragsreihe „Gesundheit im Doppelpack“ wird am 4. Dezember 2008 um 18 Uhr im Haus der Wissenschaft fortgesetzt: Professor Norbert Schmacke spricht über „Der mündige Patient – Wunsch oder Wirklichkeit?“. Im zweiten Vortrag stellt Professor Gerd Glaeske die Frage „Viagra fürs Gehirn: Besseres Denke durch Medikamente?“ Die Veranstaltungsreihe soll in allgemein verständlicher Form wichtige Aspekte gesundheitswissenschaftlicher Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bremen vermitteln. Der Eintritt ist frei.

Kurzinformation zu den Vorträgen am 4. Dezember:

Professor Norbert Schmacke: „Der mündige Patient – Wunsch oder Wirklichkeit?“

Alle reden vom mündigen Patienten. Die paternalistische Medizin gilt schon als Auslaufmodell. Nahezu alle Regierungen der entwickelten Industrienationen fördern Ansätze für bessere Patienteninformationen und Patientenbeteiligung. Neudeutsch geht es um „Empowerment“. Zahlreiche Forschungsprojekte der Bremer Universität unterstützen diese Entwicklung, machen zugleich aber darauf aufmerksam, dass es ein sehr weiter Weg ist, die Rolle von Patienten und Patientinnen spürbar zu stärken. Wenn patienten- wie arztseitig nicht die Voraussetzungen zu einer neuen Form der Kommunikation geschaffen werden, bleibt vom mündigen Patienten nicht mehr als eine problematische Wunschvorstellung. Es werden Einblicke in die Forschung zu diesem Themenbereich gegeben.

Professor Gerd Glaeske: „Viagra fürs Gehirn: Besseres Denke durch Medikamente?“

Die Zeitschriften sind voll mit Berichten über synthetische Schlaumacher: So wie die Kurzsichtigkeit mit Brillen ausgeglichen wird, so werden auch bestimmte Medikamente für den Ausgleich von schlechterem Denkvermögen oder Gedächtnis propagiert. ‚Neurocognitive Enhancement‘ wird das Gehirndoping mit diesen Mitteln genannt: Die Müdigkeit soll vertrieben und der Denkapparat angeregt werden. Und obwohl all diese Mittel verschreibungspflichtig sind, gibt es unübersehbare Angebote von dubiosen Händlern im Internet – Cyberspace-Läden, die alles anbieten, was verlangt wird. Die Markenpiraterie hat auch die Arzneimittel erreicht. Der Missbrauch nimmt zu – die Aufklärung über die unerwünschten Wirkungen dieser Mittel muss verstärkt werden. Solange aber die illegalen Angebote von Arzneimitteln im Internet genau so wenig unterbunden werden wie die Internetangebote von Drogen, solange bleibt dieser Vertriebsweg offen für den gefährlichen Pillenkick.

 

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Pressestelle
Eberhard Scholz
E-Mail: eschol@uni-bremen.de


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