Weltweit werden etwa 6000 verschiedene Sprachen gesprochen - in nur rund 200 verschiedenen Staaten. Vielsprachigkeit ist schon deshalb die Regel, nicht die Ausnahme. Das Problem der Vielsprachigkeit hat aber in jüngster Zeit durch die massive Globalisierung in fast allen Lebensbereichen noch deutlich an Brisanz gewonnen. Durch die wachsenden internationalen Verflechtungen, aber auch durch freiwillige oder erzwungene Migration leben immer mehr Menschen in einer Umgebung, in der andere Sprachen als ihre Muttersprache gesprochen werden.
Damit stellt sich fast zwangsläufig die Frage, welche Sprache in einer Gesellschaft „das Sagen“ hat. Sprachliche Macht bedeutet auch gesellschaftliche Macht. Vielsprachigkeit kann zur Ursache werden für eine Spaltung der Gesellschaft in solche, die das Wort haben und andere, die nicht zu Wort kommen, eine Erfahrung, die in vielen Ländern gemacht wird und Ursache zahlreicher Konflikte ist, auch in Europa. Umso wichtiger ist es, Fragen nachzugehen wie den folgenden: Wie erhalten wir Sprachenvielfalt regional und international? Wie integriert man sprachliche Minderheiten in ein mehrheitlich anderssprachiges Umfeld, ohne dass sie die eigene – an ihre Muttersprache gebundene – Identität aufgeben müssen? Wie fördern wir Mehrsprachigkeit und sprachliche Integration in unseren Bildungssystemen? Welchen Beitrag kann die Literatur leisten zum sprachlichen und interkulturellen Verstehen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine öffentliche Podiumsdiskussion mit internationalen Experten und Expertinnen, die am Donnerstag, den 12. Juni 2008 um 20.00 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstraße 3-5) stattfindet. Sie ist Teil der Veranstaltungsreihe „Macht der Sprache“, die vom Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen und seinen Kooperationspartnern, den drei in Bremen vertretenen Kulturinstituten (Instituto Cervantes, Institut Français und Goethe-Institut) organisiert wird. Besucher der Veranstaltung haben dabei auch Gelegenheit, die viel beachtete Fotoausstellung „Die Macht der Sprache“ des Goethe-Instituts zu sehen, die derzeit im Haus der Wissenschaft gezeigt wird und die Pate gestanden hat für den Titel der Veranstaltungsreihe.
Es diskutieren:
Prof. Eustaquio Barjau (Universidad Complutense de Madrid/Universität Münster)
Prof. Michel Candelier (Université du Maine, Le Mans)
Prof. Ingrid Gogolin (Universität Hamburg)
Cornelia von Ilsemann (Abteilungsleiterin Bildung bei der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Bremen)
Die Leitung hat Prof. Hans Krings (Universität Bremen).
Wetere Informationen:
Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen
Dr. Bärbel Kühn
Tel. 0421-218-61962
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