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Die Macht des Wünschens und die Ohnmacht der Vernunft

Öffentliches Symposion vom 20. – 22. Juni 2008 im Uni-Gästehaus

Was kennzeichnet eigentlich das Wünschen? Welche lebenspraktische Bedeutung kommt dem Wünschen zu? Wie lässt sich Wünschen und Denken verknüpfen? Antworten auf diese und weitere Fragen werden beim Symposium „Die Macht des Wünschens und die Ohnmacht der Vernunft“ gesucht. Die öffentliche Tagung findet vom 20. – 22. Juni 2008 im Uni-Gästehaus (Teerhof 58) statt und wird vom Institut für Kulturforschung und Bildung der Universität Bremen veranstaltet. Federführend sind die Professoren Johannes Beck, Gert Sautermeister und Gerhard Vinnai beteiligt.

Sigmund Freud hat mit der Psychoanalyse die enorme Macht des Wünschens sichtbar gemacht, aber er ist dieser gegenüber auch skeptisch: Er setzt auf Ernüchterung. Im Bereich der Wissenschaft sollen für ihn Wünsche allenfalls gebunden an das Realitätsprinzip Geltung erlangen. Theodor. W. Adorno hat im Gegensatz hierzu betont, dass das kritische Denken von Wünschen lebt, die über das Bestehende hinaus wollen. Bei ihm heißt es: „Der Gedanke, der den Wunsch, seinen Vater, tötet, wird von der Rache der Dummheit ereilt“ (Minima Moralia). Besonders Ernst Bloch hat mit seiner Philosophie herauszuarbeiten versucht, dass die theoretische und praktische Gesellschaftskritik an ein Wünschen gebunden ist, das neue Möglichkeiten öffnet.

Ausgehend von derartigen Positionen lassen sich Fragen wie die folgenden aufwerfen: Unter welchen Umständen entwickelt das Wünschen eine zerstörerische Macht und wann kann es befreiend wirken? Wo drängt es zu Illusionen über das Bestehende und wo zur Kritik des Bestehenden? Wie kann ein Denken aussehen, das das Spannungsverhältnis zwischen Wunsch und Wirklichkeit produktiv zu nutzen vermag? Um diese und andere Fragestellungen bearbeiten zu können, beschäftigt sich die Tagung mit verschiedenen Ansätzen zur Theorie des Wünschens und untersucht die Rolle des Wünschens in verschiedenen kulturellen Sphären.

Das Tagungsprogramm wird mit dem Vortrag “Wunschwelten und kritische Gesellschaftstheorie” von Professor Gerhard Vinnai am 20. Juni um 19:30 Uhr eröffnet. Die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen. Um eine Anmeldung unter E-Mail vinnai@uni-bremen.de wird gebeten. Die Tagungsgebühr beträgt 40 Euro (für Studierende 15 Euro).

 

Wetere Informationen:
Institut für Kulturforschung und Bildung
Professor Gert Sautermeister
Gerhard Vinnai
Johannes Beck

vinnaiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de

http:// www.vinnai.de