Das Land Bremen will die Mehrsprachigkeit seiner Bürgerinnen und Bürger verstärkt fördern. Denn offenbar gehen den europäischen Unternehmen wegen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse zahlreiche Aufträge verloren. Das geht aus der englischen Studie ELAN des National Centre for Languages (CILT) hervor. Demnach reicht es nicht, wenn man in Englisch kommuniziert. Eine weitere Fremdsprache muss her, empfiehlt auch die Europäische Union (EU) ihren Mitgliedstaaten. Vertreterinnen und Vertreter aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Bremen gründen deshalb am morgigen europäischen Tag der Sprachen, 26. September 2009, einen Sprachenrat. Ziel ist es, die Mehrsprachigkeit und Interkulturalität in Bremen und Bremerhaven zu fördern. Denn nur so bleibt das Bundesland langfristig wettbewerbsfähig, sind die Initiatorinnen und Initiatoren überzeugt. Die EU unterstützt das Vorhaben.
Mit Hilfe des Sprachenrates sollen mehrere Projekte gefördert werden. So soll etwa die europaweit viel beachtete Bremer Lernplattform EPOS zur Selbsteinstufung der Sprachenkenntnisse im gesamten Bundesland weiter ausgebaut werden. Mit dem elektronischen Portfolio der Sprachen (EPOS) arbeiten bereits einige Bremer Schulen und das Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (FZHB). EPOS wurde vom „Runden Tisch Sprachen Bremen“ mit entwickelt – dem Vorläufer des Sprachenrates. Es orientiert sich an dem vom Europarat entwickelten "Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für das Sprachenlernen". Weiterhin ist ein so genannter „Atlas der Ressourcen“ geplant. Hier sollen Angebote zum selbständigen Sprachenlernen und zur Sprachberatung in einem Netzwerk zusammengefasst, weiter entwickelt und im Internet für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich gemacht werden. „Jedes Jahr wollen wir zudem einen Sprachentag organisieren, der Lust auf Fremdsprachen machen soll“, so die Geschäftsführerin des Fremdsprachenzentrums der Hochschulen im Land Bremen (FZHB),
Dr. Bärbel Kühn.
Die Zusammensetzung des Bremer Sprachenrates
Europaweiten Vorbildcharakter hat der Bremer Sprachenrat nicht allein durch EPOS, sondern auch durch seine Zusammensetzung. Neben den zahlreichen Bremer Einrichtungen aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, sind auch die drei renommierten europäischen Kulturinstitute mit Sitz in Bremen mit dabei: das Instituto Cervantes, das Institut Français und das Goethe-Institut. Weiterhin gehören bislang dazu: die Arbeitnehmerkammer Bremen, die Bremer Volkshochschule, das Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (FZHB),
die Handelskammer Bremen, die Industrie- und Handelskammer Bremerhaven, das Landesinstitut für Schule Bremen, die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, der Senator für Kultur, der Türkische Elternverein in Bremen e.V., die Volkshochschule Bremerhaven, die Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen und der ZentralElternBeirat Bremen.
Feierlicher Festakt im Rathaus
Der Sprachenrat wird am Samstag, 26. September 2009, in einem feierlichen Festakt in der Bremischen Bürgerschaft gegründet. Grußworte sprechen der Präsident der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber, Bürgermeisterin Karoline Linnert, der Rektor der Universität Bremen, Professor Wilfried Müller, und der Präsident des Europäischen Sprachenrats, Wolfgang Mackiewicz. Der europäische Kommissar für Mehrsprachigkeit, Leonard Orban, würdigt die Gründung mit einer Grußbotschaft aus Brüssel. Die Festrede hält Professor Albert Raasch, Gründer und Ehrenmitglied des Sprachenrats Saar.
Informationen im Internet unter www.fremdsprachenzentrum-bremen.de sowie zur ELAN-Studie unter ec.europa.eu/education/languages/Focus/docs/elan_de.pdf .
Achtung Redaktionen: Medienvertreter sind herzlich zum feierlichen Festakt am Samstag, 26. September 2009, im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft, Am Markt 20, eingeladen. Beginn ist um 14.30 Uhr.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fremdsprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (FZHB)
Dr. Bärbel Kühn (Geschäftsführerin)
Tel. 0421 218-61962 (Sek.: 61964)
bkuehnprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de