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Großer Sprung für die medizinische Bildgebung in Bremen

Fraunhofer MEVIS und Uni Bremen erhalten 3-Tesla-Magnetresonanztomographen

Nr. 081 / 25. März 2011 SC

Bremen, 28. März 2011.  Heute erhält das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin, Fraunhofer MEVIS, einen eigenen Magnetresonanztomographen (MRT). Das Gerät im Wert von rund 2 Millionen Euro verfügt über eine Feldstärke von 3 Tesla (SIEMENS Magnetom Skyra) und repräsentiert den neuesten Stand der Technik in der medizinischen Bildgebung. Es wird in Räumlichkeiten der Universität Bremen am Hochschulring installiert und geht ab Mitte April 2011 in Betrieb.

Der Anschaffung des MRT liegt eine Kooperation des Fraunhofer MEVIS in Bremen mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik, Fraunhofer ITWM, in Kaiserslautern sowie mit den Neurowissenschaften der Universität Bremen zugrunde. Während für Fraunhofer MEVIS die Entwicklung neuer MR-Messverfahren und deren Einsatz in Klinik und Forschung von Interesse ist, stehen für Fraunhofer ITWM Fragen der Materialcharakterisierung im Vordergrund. Den Bremer Neurowissenschaftlern bietet der MRT die Möglichkeit zur Untersuchung kognitiver Prozesse am Menschen. Die verschiedenen Arbeitsgruppen profitieren durch die gemeinsame Nutzung des MRT in der Entwicklung und Anwendung neuer Verfahren und Methoden.

Der MRT steht unter der technischen Leitung von Professor Matthias Günther, Mitglied der erweiterten Institutsleitung von Fraunhofer MEVIS und seit November 2009 Stiftungsprofessor für Physik der MR-Bildgebung an der Universität Bremen. Die Leitung für den neurokognitionswissenschaftlichen und klinischen Bereich liegt bei Professor Manfred Herrmann aus der Abteilung Neuropsychologie und Verhaltensneurobiologie am Zentrum für Kognitionswissenschaften (ZKW) der Universität Bremen.

Ein zentrales Thema der Arbeiten von Fraunhofer MEVIS ist die engere Verzahnung von Bildgebung und Bildanalyse zur Verbesserung der Computerunterstützung in der bildbasierten Diagnose und Therapie. „Der eigene Magnetresonanztomograph ermöglicht uns eine effiziente Optimierung von MR-Bildgebung und der Nachverarbeitung auf hohem Niveau“, erläutert Professor Günther. Für Mediziner und Patienten eröffnen sich dadurch Aussichten auf eine innovative MR-Bildgebung, die auf die Verwendung von Kontrastmittel verzichten kann.

Fraunhofer MEVIS:

Das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS ist ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Computerunterstützung in der bildbasierten Medizin mit gegenwärtig rund 70 Mitarbeitern. Es verfolgt einen patientenzentrierten und auf die klinischen Abläufe zugeschnittenen Ansatz zur Lösung klinisch relevanter Fragestellungen der bildgestützten Diagnose und Therapie. Der Fokus liegt dabei auf den epidemiologisch bedeutsamen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, des Gehirns, der Brust, Leber und Lunge sowie auf Krebserkrankungen. Fraunhofer MEVIS wurde im August 1995 unter dem Namen MeVis Research als gemeinnützige GmbH mit Sitz in Bremen gegründet und ging im Januar 2009 in die Fraunhofer-Gesellschaft über. Die Arbeit von Fraunhofer MEVIS wird durch ein international besetztes Kuratorium mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin und Forschungspolitik begleitet. Leiter des Instituts ist der renommierte Mathematiker und Chaos-Forscher der Universität Bremen Professor Heinz-Otto Peitgen.

Weitere Informationen:

Fraunhofer MEVIS
Dr. Guido Prause
Universitätsallee 29
28359 Bremen
Tel.: 0421 / 218 59004
Fax: 0421 / 218 98 59004
E-Mail: presseprotect me ?!mevis.fraunhoferprotect me ?!.de
Internet:  www.mevis.fraunhofer.de