Viel zu lange standen in der Diskussion über Integrationsansätze die vermeintlichen Defizite der Zuwanderinnen und Zuwanderer im Vordergrund. Viel zu lange wurde versäumt, den Blick auf ihre Potenziale zu richten und über individuelle und dennoch breitenwirksame Angebote nachzudenken, die diese Potenziale gezielt fördern und nutzen können. Für Menschen mit Migrationshintergrund - insbesondere, wenn sie ihre Vorbildung teilweise oder vollständig im Herkunftsland absolviert haben - sind immer noch hohe Hürden aufgestellt, die einen zügigen und adäquaten Einstieg in den Arbeitsmarkt behindern. Ein besonderer Stellenwert bei der Überwindung dieser Hürden kommt der individuellen Laufbahn- und Bildungsberatung zu. Erfolgreiche Konzepte im In- und Ausland zeigen, dass diese den sehr unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen besonders stark entgegen kommen. Dieses Thema stellt das 14. FORUM MIGRATION der Otto Benecke Stiftung e.V., das in Kooperation mit der Universität Bremen veranstaltet wird, in den Mittelpunkt der Referate und Diskussionen. Die Tagung „Migration und Begabungsförderung“, zu der sich mehr als 250 Interessierte angemeldet haben, findet am 10. Dezember 2008 im Haus der Geschichte in Bonn statt.
In den drei parallelen Arbeitsgruppen „Übergang Schule – Beruf“, „Übergang Schule – Studium“ und „Erwachsenenbildung / Weiterbildung“ wird über die Förderung an wichtigen Schnittstellen diskutiert. Die Bremer Mitorganisatorin und Migrationsexpertin Professor Yasemin Karakasoglu aus dem Uni-Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften stellt in Bonn auch das MiCoach-Projekt als Best-Practice-Beispiel vor. Im Projekt coachen überwiegend Lehramtsstudierende der Universität Bremen Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund im Übergang von der Schule ins Studium. Beide Seiten ziehen Gewinn aus der Coachingbeziehung. Während die angehenden Studierenden schon einmal vertraut gemacht werden mit den Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium eigenen sich die Lehramtsstudierenden die wichtige pädagogische Kompetenz an, individuelle Bildungslaufbahnen zu beratend zu begleiten. Drei Bremer Doktorandinnen des Arbeitsbereiches Interkulturelle Bildung stellen Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten vor.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Bildungs- und Erziehungswissenschaften
Interkulturelle Bildung
Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu
Sonja Bandorski
Tel. 0421 218 69122
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