Die Nachwuchswissenschaftlerin Tsubasa Wakabayashi des Zentrums für Europäische Rechtspolitik (ZERP) der Universität Bremen hat vor kurzem den Nishio Academic Encouragement Prize für ihre Dissertation erhalten. Er wird von der Japanischen Gesellschaft für Gender & Law einmal jährlich für eine herausragende wissenschaftliche Monographie im Bereich Gender & Law verliehen und ist mit umgerechnet 1000 Euro dotiert.
In ihrer Doktorarbeit widmet sich die gebürtige Japanerin aktuellen Fragestellungen der feministischen Rechtstheorie und Rechtspraxis. Insbesondere setzt sich die 37-jährige Wissenschaftlerin mit der Frage auseinander, wie die feministische Theorie darauf reagieren soll, dass trotz formaler „Gleichberechtigung“ Frauen in vielen Bereichen noch immer mit Benachteiligungen zu kämpfen haben. Früher konnten solche Benachteiligung ohne weiteres auf Zwang, Unterdrückung, oder patriarchalische Gesellschaftsformen zurückgeführt und dementsprechend angeprangert werden. Heute sieht sich die feministische Theorie dagegen mit der Herausforderung konfrontiert, erklären zu müssen, weshalb Frauen trotz aller Gleichberechtigung noch immer als benachteiligt und trotz aller Freiheit der Wahl in einer liberalen Gesellschaft noch immer als unfrei angesehen werden sollen. Die Wissenschaftlerin zeigt auf, wie unterschiedliche feministische Theorien (liberal, radical, postmodern feminism) diese Herausforderung angehen. Auch das Recht ist aus ihrer Sicht gefordert, wenngleich einer rechtlich forcierten Gleichstellung von Männern und Frauen stets Grenzen gesetzt sein werden und überdies die Gefahr besteht, dass rechtliche Regulierung im Ergebnis nicht zu einer Verbesserung, sondern vielmehr zu einer Verfestigung des Status quo führt.
Tsubasa Wakabayashi hat nach ihrem Studium an den Universitäten Osaka (Japan),
Wisconsin und Los Angeles (USA) an der Juristischen Fakultät der Osaka Universität promoviert und war dort im Anschluss als Dozentin tätig. 2004 bis 2006 war sie Gastwissenschaftlerin an der Universität Augsburg und lehrte dort Japanisches Recht. Seit Herbst 2007 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Europäische Rechtspolitik der Universität Bremen tätig, wo ihre Forschungsschwerpunkte in den Bereichen Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie sowie Gender & Law liegen.
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Wetere Informationen:
Universität Bremen
Prof. Dr. Christoph U. Schmid, Ph.D.
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