Wie kann ein Musiker allein so viel Klang machen? Ein Cello klingt wie ein ganzes Orchester, wie eine Swingband, wie eine Rhythmuscombo, wie ein Chor – und immer wieder wie Cello! Stephan Schrader nutzt ein Loop-Gerät und technische Effekte, um vielstimmige Kompositionen und Improvisationen in spannender und immer wieder verblüffender Weise aufzubauen. Unter Loop ist ein zeitlich begrenztes Klangereignis zu verstehen, das mit technischen Mitteln wiederholt wiedergegeben wird. Am Donnerstag den 23. Oktober 2008 um 20 Uhr findet die Premiere zu seinem neuen Soloprogramm „Cello-Loop“ im Theatersaal der Universität statt. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro.
Im Programm geschieht alles live: jede Schicht des Klanggebäudes wurde eben gerade von demselben Musiker gespielt, der im nächsten Augenblick eine andere Stimme dazu spielt. Dabei scheinen den Harmonien keine Grenzen gesetzt: Ist ein Stück rhythmisch geprägt und swingt, so scheint sich in der nächsten Klangcollage die Zeit aufzulösen und die Hörer schwimmen durch völlig neue Klangräume. Stephan Schrader ist auf dem Cello zu Hause , und wer genau hinhört, erkennt, dass er sich immer wieder von barocken „Kreismusiken“ wie Chaconne und Passacaglia inspirieren lässt, dann wieder lassen sich Rockmusik und Chansonanklänge ebenso ausmachen wie Zitate aus Bachs Solosuiten. Neben den vielen Eigenkompositionen des Cellisten, tauchen Bearbeitungen bekannter Pop- und Filmmusiken in neuem Gewand auf. Stephan Schrader ist Cellist bei der Deutschen Kammerphilharmonie, mit der die Universität Bremen seit vielen Jahren kooperiert. Darüber hinaus ist Schrader zugleich Liedermacher, Zirkuskünstler und Geschichtenerzähler, der sein Publikum unterhaltsam durch das Programm führt.