Institut für Europastudien

Willkommen am Institut für Europastudien!

Die Bremer Europastudien stützen sich auf die drei Säulen Politikwissenschaft, Kulturgeschichte und Sprachen. Denn Europa, das ist Politik, das ist Kultur, Geschichte und Mehrsprachigkeit. Bei IES haben Sie die Wahl zwischen den Schwerpunkten Politikwissenschaftliche Europastudien und Kulturwissenschaftliche Europastudien. Sie können eine von vier angebotenen Sprachen lernen: Französisch, Spanisch, Russisch oder Polnisch.

Infos über das Institut

IES - dein Studiengang

Studierende und Lehrende des BA Integrierte Europastudien berichten in Kurzinterviews, was den Studiengang ausmacht und für wen IES die richtige Wahl ist. 

Neue Beiträge im EuropaBlog!

Ariane Brachmann erzählt von der heidnischen Glaubengemeinschaft Romuva und deren (nicht-)Anerkennung in Litauen

Jean Kruschinsky analysiert die Neuverfilmung von Peter Weiss' Oratorium in elf Gesängen (Regie: Rolf P. Kahl)

Lea Heitz stellt uns die Sámi, Ureinwohner:innen v. Finnland, in einem zweiteiligen Beitrag vor

Alona Manhasarian reflektiert über die politische Dimension der Europameisterschaft

Wir freuen uns über Kommentare!

https://blogs.uni-bremen.de/europablog/

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Aktuelles

In Erinnerung an Galina Michaleva

Am 27. Februar verstarb unsere Freundin und Kollegin Galina Michaleva, Professorin an der Moskauer RGGU und langjährige Lehrende im Studiengang Integrierte Europastudien an der Universität Bremen. Ihr Beispiel wird weiterwirken und uns in unserer künftigen Arbeit weiter inspirieren.

Am 27. Februar verstarb unsere Freundin und Kollegin Galina Michaleva, Professorin an der Moskauer RGGU und langjährige Lehrende im Studiengang Integrierte Europastudien an der Universität Bremen. Als Gründerin und Vorsitzende der Gender-Fraktion der Russischen Vereinten Demokratischen Partei (Jabloko) war Galina eine leidenschaftliche Vorkämpferin für Emanzipation, Frauenrechte und Demokratie in Russland. Sie setzte sich für diese Themen nicht nur innerhalb ihrer Partei ein, sondern trug sie auch mutig in eine breitere Öffentlichkeit und die Medien. Die promovierte Politikwissenschaftlerin lehrte ab 2000 an der Russischen Staatlichen Universität für Humanwissenschaften (RGGU) in Moskau, wo sie an der Fakultät für Geschichte, Politikwissenschaft und Recht die Studierenden für die Themen ihrer Vorlesungen begeisterte und sie zu eigenem politischem Engagement inspirierte.

Galina Michaleva veröffentlichte mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten auf Russisch, Deutsch und Englisch u.a. zu Zivilgesellschaft, politischen Parteien und politischen Strukturen Russlands. In den letzten Jahren setzte sie sich intensiv mit dem stalinistischen Gewalterbe auseinander und veröffentlichte eine Studie über Die Überwindung des Stalinismus, die große Aufmerksamkeit erregte. Ungeachtet wachsender Risiken war sie auch nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine eine von der russischen Medienöffentlichkeit gesuchte Expertin und Debattenrednerin. Das Echo auf ihren Tod in den sozialen Netzwerken zeigt, wie sehr sie auch von der jüngeren Generation der Jabloko-Anhänger geschätzt wurde.

Galina war nicht nur Forscherin und Hochschullehrerin, Politikerin und öffentliche Person, sondern auch eine treue und aufmerksame Freundin, die zwischen Russland und Deutschland und besonders zwischen Moskau und Bremen Brücken schlug. Ihre Beziehung zu Bremen begann bereits in den 1990er Jahren, als sie an der Forschungsstelle Osteuropa (FSO) mit ihrer Dissertationsschrift „Die Bildung der Parteien im Kontext der politischen Entwicklung in der russischen Provinz“ den Doktor der Philosophie erlangte. Zwischen 1992 und 2000 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FSO in Bremen tätig, publizierte sie grundlegende Werke zur Erforschung der russischen Politik und der Parteienlandschaft.  

Für den Studiengang Integrierte Europastudien war sie seit dessen Gründung 2004 als Lehrbeauftragte und Betreuerin zahlreicher Bachelor-Arbeiten unersetzlich. Sie brachte ihr umfangreiches Fachwissen in den Bereichen Politik in Russland, Politische Theorien, Transformationen der postsozialistischen Länder in die Lehrveranstaltungen des Instituts ein, zuletzt: Diversität der russischen Regionen: Geschichte und Gegenwart, Geschichtspolitik in Osteuropa, Geschichtspolitik in Russland, Gesellschaft in Russland: Gestern und Heute. Von den Bremer IES-Studierenden regelrecht enthusiastisch aufgenommen wurden die mit Galina zusammen durchgeführten Workshops "Russland und Europa", die im jährlichen Wechsel an den Standorten Moskau und Bremen bis 2016 durchgeführt werden konnten.

Am Institut für Europastudien verlieren wir mit Galina Michaleva eine geschätzte Kollegin, eine großartige Hochschullehrerin und Forscherin. Wir, die Unterzeichneten, wollen unserer Trauer um den viel zu frühen Verlust unserer Freundin und Kollegin Ausdruck geben. Ihr Beispiel wird weiterwirken und uns in unserer künftigen Arbeit weiter inspirieren.

Prof. Dr. em. Ulrike Liebert, Jean-Monnet-Chair am Centrum für Europastudien (CEuS) Mitbegründerin des Studiengangs Integrierte Europastudien

Prof. Dr. em. Wolfgang Stephan Kissel, Professur für Kulturgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas, Gründer und erster Direktor des Instituts für Europastudien

Prof. Dr. Yvonne Pörzgen, Professur für Slavistik, insbesondere Linteraturwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Geschäftsführerin Integrierte Europastudien

Mitglieder und Studierende des Instituts für Europastudien

 

Portrait von Galina Michaleva