film:art

Christine Rüffert

film:art zeigt Filme zwischen Kino und Kunst. Es ist ein Veranstaltungslabel, unter dem Programme mit "künstlerischen" Filmen, der Filmavantgarde, Experimentalfilmen und Medienkunst aufgeführt und von der Kuratorin Christine Rüffert vorgestellt werden. Die Praxis des Kuratierens wird verstanden als ein filmkultureller Vermittlungsakt und theoretisch reflektiert. Mehr dazu hier.

Das Programm besteht seit 1992 und findet in unterschiedlichen Turni von etwa acht Wochen statt. Darüber hinaus ergänzt film:art stets auch laufende Ausstellungen und kulturelle Events im Bremer Stadtraum um eine filmische Komponente. Vorführungsort ist das Kommunalkino Bremen Kino 46 / CITY 46. Aufgelistet werden hier die Programme ab 2005, beginnend mit Programm 10.

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Resonanzen - every contact leaves a trace

20:00: film:art 98 im CITY 46, Bremen

»Every contact leaves a trace« ist ein Satz aus der Forensik, der nicht nur bei der Suche nach Mörder*innen anzuwenden ist, sondern auch in zwischenmenschlichen, künstlerischen und medialen Zusammenhängen gültig scheint. Ein Programm mit experimentellen Filmen und Videos geht verschiedenen Formen von Resonanz in unterschiedlichen Kontexten nach.
Unser Sein beruhe fundamental darauf, dass wir uns in Beziehung setzen, sagte der Philosoph und Neurologe Raymond Tallis, dessen Ideen der belgische Multimedia Künstler Johan Grimonprez in einem kurzen Porträt vorstellt. Welche Abhängigkeiten daraus erwachsen, zeigt Mona Keil, Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg, in einer Animationsarbeit. Beziehungen bestehen auch zwischen Objekten und Räumen, die durch Intervention von Künstlern sogar grundlegend auf den Kopf oder infrage gestellt werden können, wie zum Beispiel durch den kunstvollen Vandalismus eines Skateborders im Ausstellungsraum. Wenn zwei der bekanntesten Experimentalfilm*innen (Hollis Frampton & Joyce Wieland) sich aufeinander beziehen, und dies im Wortsinn auf Augenhöhe mit ihren 16mm Kameras tun, kommt dabei ein Klassiker des Avantgardekinos heraus. Filme können aber auch ganz andere Resonanzräume in ihren Betrachter*innen aufrufen, können persönliche Einstellungen ausbilden oder festigen, wie Kevin B. Lee in einem seiner neuesten Videoessays zeigt. Resonanz ist auch die Grundlage, auf der Motion-Capturing in filmisches Schauspiel eingreift und dessen Möglichkeitsräume erweitert. Einen Schritt weiter entwirft die KI völlig selbständig künstliche Charaktere, die sich aus dem Video heraus direkt an die Zuschauer*innen wenden, um sich über ihre marginale Existenz zu beschweren.

Eine Veranstaltung des Berufsverbands Bildender Künstler*innen Bremen (BBK) anlässlich der Ausstellung Resonanz. Interventionen in die Sammlung in der Kunsthalle Bremen. 
Mit Unterstützung der Sparkasse Bremen.

Mi. 27.09.2023, 20:00 Uhr im CITY 46, kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert | Universität Bremen

Die Filme:

  | Kay Walkowiak | Minimal Vandalism | A 2013 | 4:00
  | Mona Keil | Saft | D 2022 | 4:50 
  | Johan Grimonprez | Raymond Tallis | on tickling | BE 2017 | 7:53
  | Hollis Frampton & Joyce Wieland | A & B in Ontario | USA 1984 | 16:05
  | Kevin B. Lee: Once Upon a Screen | Explosive Paradox | D/USA 2020 | 9:31
  | Arno Coenen & Rodger Werkhoven | Let’s be friends | NL 2022 | 5:26

ki generiertes Gesicht in GRoßaufnahme mit Glitsches