Kontakt erzeugt Berührung und verbindet die Menschen miteinander. Gerade in Zeiten der Kontaktbeschränkungen tritt dieses wesentliche menschliche Bedürfnis deutlicher zutage. Fünf Filme/Videos eröffnen einen vielfältigen Blick auf die Bedeutung zwischenmenschlicher Berührung, darunter ein Klassiker und drei brandneue Arbeiten. In drei Werken steht die physische Berührung der Haut im Fokus und reicht von Pipilotti Rists Achterbahnfahrten einer mikroskopisch agierenden Kamera über Hautoberflächen bis zur ruhigen Sanftheit, mit der in Nora Ananyans Film eine Tochter die Hand ihrer greisen Mutter hält. Psychische Berührung stellt sich ein in der Verbindung zweier Filmemacherinnen, von denen die eine ((Barbara Hammer) stirbt, während die andere (Lynne Sachs ) das von ihr hinterlassene Bildmaterial zum Leben erweckt. Bjørn Melhus' Humanoid schließlich hat in seiner postapokalyptischen Welt das Sich-Berühren-Lassen so grundlegend verlernt, dass er von einem Roboter re-sensitiviert werden muss.
begleitend zur Ausstellung »Berührend – Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis« im Paula Modersohn-Becker Museum, Bremen
Mi. 29.09.2021, 20:00 Uhr im CITY 46 kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert | Universität Bremen
Die Filme:
| Robert Hamilton | The Skin of Things | CDN 1993 | 8:03
| Pipilotti Rist | Pickelporno | CH 1992 | 12:02
| Nora Ananyan | What We Still Can Do | H/ARM 2019 |14:34
| Lynne Sachs | A Month of Single Frames | USA 2019 | 14:12
| Bjørn Melhus | SUGAR | D 2019 | 20:00