Anders als Spielfilme, in denen der Naturdarstellung zumeist eine der Handlung dienende Funktion zukommt, stellen Experimentalfilme natürliche Phänomene seit jeher gerne ins Zentrum ihrer ästhetischen Untersuchungen. Zeitrafferaufnahmen inszenieren den Einfall der Sonnenstrahlen durch die Blätter der Bäume zu einem sinnlich körperlichen Walderlebnis oder verwandeln am Himmel ziehende Wolken in ein transzendentales Meditationsangebot. Über das derart erzeugte immersive Filmerlebnis hinaus haben einige der gezeigten Filme eher reflektierenden Charakter und thematisieren das Verhältnis von Mensch und Natur unter dem Vorzeichen des Anthropozän. Die Spielformen reichen von einem surrealen Bildgewitter über ein dekonstruiertes Goethe Gedicht bis zu einer essayistischen Territorialstudie und einem medienphilosophischen Desktopvideo.
eine Begleitveranstaltung zum 26. Internationalen Bremer Symposium zum Film
Sa. 21.05.2022, 14:30 Uhr im CITY 46 kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert | Universität Bremen
Die Filme:
| Emily Richardson | Aspect | GB 2004 | 9:00
| Marieke van der Lippe | The Machine | NL 2020 | 16:09
| Peter-Conrad Beyer | Le Rêve | D 2020 | 8:00
| Lukas Marxt | Imperial Irrigation | D,AT 2020 | 21:00
| Chloé Galibert-Laîné | Un très long temps d'exposition | F 2020 | 7:00