Problemdarstellung
Die Digitalisierung trägt zu einem grundlegenden Wandel von Berufsbildern bei und nimmt einen innovativen Charakter bei der Neugestaltung der Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen an. Um die entstehenden Chancen der Digitalisierung zu nutzen, ist es von großer Bedeutung Digitalisierungskonzepte und Umsetzungsstrategien in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren zu gestalten, die neben der Anwendung neuer Technologien auch vorhandene Stärken und Strukturen sowie Bedürfnisse der Unternehmen und ihren Kund*innen berücksichtigen. In Friseurbetrieben kommen aktuell bereits digitale Strukturen zum Einsatz, die sich v.a. auf die innerbetriebliche Verwaltung beziehen. Andere wesentliche Bereiche der Digitalisierung spielen jedoch kaum eine Rolle, sodass bestehende Potentiale derzeit nicht in einem ausreichenden Umfang genutzt werden.
Insbesondere im Bereich Kundenbeziehungsmanagement können innovative digitale Ansätze erfolgswirksam genutzt werden und einen wertvollen Beitrag im Ausbau und der Festigung von aktuellen sowie zukünftigen Kundenbeziehungen leisten. Ein häufiges Problem, welches bereits im Rahmen der Beratungstätigkeit auftritt und sich negativ auf die subjektiv wahrgenommene Kundenzufriedenheit auswirkt, ist die Diskrepanz zwischen dem von Kund*innen kommunizierten Wunsch und dem tatsächlichen Ergebnis der Dienstleistung, dessen Ursache zumeist auf kommunikative Verständigungsprobleme zurückzuführen ist.
Innovative, durch Technologie getriebene Ansätze können hier anknüpfen und beide Seiten aktiv in den Dienstleistungsprozess einbinden. Dabei soll die Kommunikation durch die visuelle Aufbereitung und eine an Kund*innen orientierte Veranschaulichung unterstützt und gestärkt werden. Der Einsatz neuster Technologie, in Form eines LiDAR-Scanners trägt dabei maßgeblich zur Umsetzung bei und dient der Veranschaulichung potenzieller Dienstleistungsresultate des Friseurhandwerks. Durch eine frühe Einbindung und Abstimmung mit Kund*innen kann die Kundenzufriedenheit nachhaltig profitieren und eine engere Kundenbeziehung innerhalb des Dienstleistungsprozesses aufgebaut werden. Hierfür wird eine Augmented Reality (AR)-App entwickelt, welche die virtuelle Kundenberatung umsetzbar macht. Die Implementierung neuartiger Lösungen in traditionsbedingten Handwerksberufen ermöglicht zudem die Erweiterung von Geschäftsmodellen und trägt zur Steigerung bestehender Wertschöpfungsprozesse bei. Zudem werden mit der Vereinigung der Technologie neue Wertschöpfungsprozesse generiert, die das Friseurhandwerk verstärkt an der Digitalisierung teilhaben lässt und einen substanziellen Mehrwert für die Arbeit von Morgen schafft.
Die Projektpartner sehen das Potential der App zur digitalen Unterstützung der Wertschöpfung im Friseurhandwerk als Motivation für dieses Projekt an. Alle Projektpartner sind digital affin und stets an der Entwicklung und Vermittlung von neusten Technologien interessiert. So soll gerade die FrisAR Anwendung dazu dienen, neue Handwerksbereiche durch technische Lösungen zu modernisieren und den Arbeitsalltag zu erleichtern. Dieses Vordringen in neue Branchen und die Erreichung einer nutzerseitigen Technologieakzeptanz sehen die Projektpartner als Motivation. Für die Partner selbst, steigt die Motivation, da der LiDAR-Scanner erst seit kurzem in Smartphones von Endnutzer*innen verfügbar ist und somit eine neue Technologie für den Verbraucher zugänglich gemacht werden kann. Alle Projektpartner freuen sich darauf, die Friseur*innen bei ihrem Schritt zur Digitalisierung zu begleiten und damit die Akzeptanz im Bereich AR zu fördern und zu verbessern.