Forschung
Die Arbeitsgruppe Geomorphologie und Polarforschung (GEOPOLAR) am Institut für Geographie erhebt Informationen zu Klima- und Umweltveränderungen der Vergangenheit. Dazu werden natürliche Archive, wie zum Beispiel Seesedimente, analysiert.
Schon seit Jahrtausenden greifen Menschen in ihre Umwelt ein und verändern diese nachhaltig. Früher hatten anthropogene Einflüsse nur geringe Auswirkungen. In den letzten Jahrzehnten ist dagegen eine deutliche Intensivierung mit zum Teil signifikanten Folgen zu beobachten. Diese Auswirkungen verändern nicht nur unsere Umwelt, sondern führen auch zu sozio-ökonomischen Konsequenzen auf der Erde. Um diese Entwicklungen besser abschätzen zu können, werden weltweit Umweltdaten mit Messinstrumenten erhoben, die jedoch meist nur wenige Jahrzehnte zurückreichen. Um vergleichbare Informationen über Jahrhunderte bis Jahrtausende zu erfassen, hat sich GEOPOLAR auf die Auswertung von natürlichen Archiven spezialisiert. Denn diese Informationen sind die einzig verfügbaren Daten zur Erfassung der natürlichen Klima- und Umweltvariabilität und deren Ursachen. Ein dadurch verbessertes Systemverständnis wiederum ermöglicht es, aktuelle und zukünftige Umweltentwicklungen realistischer einzuschätzen.
Der Fokus der Arbeitsgruppe GEOPOLAR liegt auf präzise datierten Sedimentsequenzen, die mit hochauflösenden Scanning-Verfahren und einer breiten Palette an sedimentologischen und geochemischen Methoden untersucht werden. Eingebunden in interdisziplinäre und internationale Forschungsprogramme untersuchen wir natürliche Archive in der Eifel, in Patagonien (Argentinien), in Masuren (Polen), in Labrador (Kanada) und im Bundesstaat Victoria (Australien).
Warum wachsen einige Regionen wirtschaftlich, während andere stagnieren oder gar schrumpfen? Wie organisieren Unternehmen ihre ökonomischen Aktivitäten und wie schlägt sich das räumlich nieder? Wie beeinflussen erfolgreiche Unternehmen vor Ort die Standortstrukturen einer ganzen Region? Welche Möglichkeiten hat die Wirtschaftsförderung diese Prozesse zu lenken und an welchen Leitlinien sollte sie sich dabei orientieren?
Wir beschäftigen uns mit diesen und ähnlichen Fragen und analysieren das Zusammenspiel zwischen der räumlichen Organisation ökonomischer Aktivitäten und regionaler Entwicklungsprozesse. Dabei berücksichtigen wir dynamische Rahmenbedingungen wie die Globalisierung, den Strukturwandel oder die zunehmende Bedeutung der Wissensökonomie.
Unsere Publikationen "Beiträge zur Wirtschaftsgeographie und Regionalentwicklung" zum kostenlosen Download finden Sie unter: http://www.regionalentwicklung.uni-bremen.de/.
Der Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Stadtgeographie liegt im Bereich der sozialwissenschaftlichen Stadtforschung. Ausgehend von einem Interesse an der Gestaltung des Stadtraums beschäftigen wir uns mit Fragen der Stadt- und Regionalentwicklung im Kontext einer kulturalisierten Stadtpolitik. Es ist uns wichtig, aktuelle Herausforderungen wie Schrumpfungs- oder Migrationsprozesse im größeren Kontext zu behandeln, sprich: globale Dynamiken ebenso mitzudenken wie konkrete Problemlagen und Planungskulturen „vor Ort“. Darüber hinaus legen wir besonderen Wert auf einen methodisch kontrollierten Umgang mit den Sichtweisen der unterschiedlichen Akteure. Dazu zählen neben der Stadt- und Regionalplanung sowie der Wirtschaftsförderung das Stadtmarketing, die Tourismus-Zentrale und nicht zuletzt die Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt.
In der Arbeitsgruppe Klimageographie versuchen wir, das Klimasystem in seiner Dynamik besser zu verstehen und haben besonderes Interesse an den Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und Klima. Zentrales Thema unserer Untersuchungen sind die Gletscher der Welt. Deren Abschmelzen ist größtenteils ein Effekt der menschgemachten Klimaänderung und hat durch den Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Saisonalitäten der Wasserverfügbarkeit wiederum bedeutende Auswirkungen auf große Teile der Menschheit.
Unser methodischer Schwerpunkt ist die numerische Modellierung. Dabei beschäftigen wir uns mit der Zirkulation der Atmosphäre in den vergletscherten Gebieten, mit dem Stoff- und Energieaustausch zwischen Atmosphäre, Gletschern und Hydrosphäre sowie mit dem dynamischen Verhalten des Gletschereises. Durch eine enge Verzahnung unserer Arbeit mir humangeographischen Projekten können wir Vulnerabilitäten und zukünftiges Konfliktpotential, z.B. bei der Verteilung von Wasser, identifizieren.
Im Zentrum der empirischen Forschung stehen Fragen der nachhaltigen Entwicklung im internationalen Kontext, mit aktuellen Projekten zur Anpassung an den Klimawandel, zur Migration und Umweltveränderung sowie zu Landnutzungswandel und Wassereinzugsgebieten, mit regionalen Schwerpunkten in Indonesien, Ghana und Neuseeland.
Die Forschung findet am artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit statt, die Eckdaten finden sich unter dem Punkt Laufende Forschungsprojekte, mehr dazu unter artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit - Universität Bremen (uni-bremen.de)