Professur

Global Supply Chain Management ist das Management von Supply Chains über Grenzen hinweg. Mit seinen Wurzeln im internationalen Logistikmanagement deckt es ein breites funktionsübergreifendes Feld verschiedener Themen ab:

Von strategischen Gestaltungsentscheidungen über die tatsächliche Geschäftspraxis im Zusammenhang mit

a) Außenhandel und länderübergreifenden logistischen Güterbewegungen bis hin zu

b) tatsächlichen grenzüberschreitenden Produktions-, Beschaffungs- und Vertriebsentscheidungen,

die im Rahmen der Logistikfunktion, -aktivitäten und -praktiken des Unternehmens zu treffen sind. Es ist für Unternehmen und ihre Manager immer wichtiger, die räumlichen Risiken und die Komplexität globaler Supply Chains zu identifizieren, zu messen und zu kontrollieren. Global Supply Chain Management bietet somit eine Fülle von Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende. Die theoretische Grundlage basiert auf der Transaktionskostenökonomik und der Organisationstheorie. Des Weiteren hat das Themengebiet wichtige Verbindungen zur Raum- und Informationsökonomie und zur Verkehrswirtschaft. Die Begriffe logistische Friktion und räumliche Transaktionskosten werden untersucht und wie Organisationen und ihre Manager diese wahrnehmen und bewältigen wollen, oft durch den Einsatz anspruchsvoller Technologien, Informationsen und Entscheidungsunterstützungssysteme.

Ein weiterer wichtiger Bereich des globalen Supply Chain Managements ist die Nachhaltigkeit. Globale Supply Chains können eine paradoxe Beziehung zur nachhaltigen Entwicklung haben, da es zu Trade-offs zwischen der sozial-ökologischen und der wirtschaftlichen Dimension der Nachhaltigkeit kommen kann. Einerseits können globale Supply Chains durch die Schaffung neuer Märkte, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Erleichterung des internationalen Handels zu Wirtschaftswachstum und Entwicklung beitragen. Auf der anderen Seite können diese wirtschaftlichen Vorteile auf Kosten der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit gehen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass bei der Herstellung von Produkten Arbeitskräfte in Entwicklungsländern ausgebeutet werden oder die Umwelt durch erhöhten Ressourcenverbrauch und Abfallproduktion geschädigt wird. Um dieses Paradoxon zu lösen, ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Unternehmen, Regierungen, Zivilgesellschaft und anderen Interessengruppen erforderlich, um nachhaltigere Praktiken in Supply Chains zu fördern.

Die Professur begrüßt Studierende, die ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in den Fachgebieten des Fachbereichs entwickeln wollen.