„Die Europäische Union zwischen Grenzkontrolle und Flüchtlingsschutz. Eine Geographie des Flüchtlingsrechts auf dem Mittelmeer“: So lautet der Titel der  Doktorarbeit von Dr. Silja Klepp, für die die Bremer Ethnologin kürzlich mit dem Promotionspreis der Research Academy Leipzig 2010 ausgezeichnet worden ist. Vor dem Hintergrund der umstrittenen EU-Außengrenzen sowie dem nicht klar definierten Flüchtlingsrecht auf See kam es in den vergangenen Jahren zu hohen Opferzahlen unter den Flüchtlingen. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Ethnologin seit mittlerweile zehn Jahren auf politischer und wissenschaftlicher Ebene. Für ihre Dissertation, die innerhalb des DFG-Graduiertenkollegs "Bruchzonen der Globalisierung" der Universität Leipzig entstanden ist, recherchierte Dr. Klepp monatelang in Italien, Malta und Libyen unter teilweise schwierigen Bedingungen und interviewte die Verantwortlichen vor Ort, um ein deutliches Bild der Situation im Mittelmeerraum herausarbeiten zu können.

Die Promotionspreise der Research Academy Leipzig werden jährlich an herausragende Dissertationen aus den drei Graduiertenzentren Mathematik/Informatik und Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Derzeit arbeitet Dr. Silja Klepp im artec|Forschungszentrum Nachhaltigkeit an der Universität Bremen und dem internationalen Graduiertenkolleg INTERCOAST (Integrated Coastal Zone and Shelf-Sea Research) am MARUM. Ihre aktuellen Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit dem Thema Klimawandel und Mobilität im Pazifikraum. Hier konzentriert sie sich vor allem auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebenswelten der Bewohner sowie die Rechte von „Umweltmigrantinnen“ bzw. „Umweltmigranten“.