Verein
Die Historie
Das "Bremer Modell"
Im Oktober 1971 begann mit der Aufnahme des Lehr- und Forschungsbetriebes der Universität auch der Hochschulsport. Das Besondere am Bremer Hochschulsport, das sogenannte “Bremer Modell“, war und ist die Öffnung des Sportangebotes für alle Beschäftigten der Hochschulen sowie für Bürgerinnen und Bürgern durch vereinsförmige Organisation. Der Hochschulsport startete mit wenigen und zu Beginn noch kostenlosen Kursen. Mittlerweile wird der Hochschulsport von bis zu 8500 Teilnehmer*innen in 500 Kursen pro Woche genutzt. Rund zwei Drittel sind Studierende, etwa ein Drittel Unimitarbeiter*innen und sog. externe Teilnehmer*innen. Zentrale Inhalte und Ziele des Hochschulsports der Gründerphase gelten auch heute noch:
- freizeitsportlich orientiertes und breit angelegtes Angebot, aber auch Förderung des Spitzensports von Studierenden,
- einfacher Zugang zu sportlicher Aktivität im Kurssystem für alle Nutzer*innen
- Sportangebote ermöglichen soziales Erleben und Integration, stellen Lernfelder dar, und dienen der Gesundheitsförderung und Fitness.
Die Vereinsgründung
Nachdem sechs Jahre lang lediglich eine Sporthalle zur Durchführung der Hochschulsportkurse zur Verfügung stand, verbesserte sich die Situation 1978 mit der Inbetriebnahme des Sportzentrums. Fünf Teilhallen und Räume im ‚Sportturm‘ sowie Außenanlagen und Bäder wurden vom Studiengang Sportwissenschaft und vom Hochschulsport gleichermaßen intensiv genutzt. Um die Universität finanziell zu entlasten, wurde die Gründung eines Fördervereins geplant, über den die organisatorischen und finanziellen Aufgaben des Hochschulsports geregelt werden sollten. Zunächst beschloss der Akademische Senat 1986 die Einrichtung eines “Zentrums für Hochschulsport“ mitsamt einer zentralen Betriebseinheit. Dann gründete sich im Jahre 1986 der gemeinnützige “Verein für Hochschulsport e.V“ (VfH.) Dieser Verein wurde vom Rektor der Universität beauftragt, den Hochschulsport zu organisieren und durchzuführen. Ein Kooperationsvertrag aus dem Jahre 1987 (neu gefasst 2007) regelte die gegenseitigen Verpflichtungen. Der Geschäftsführer des Vereins wurde der jeweilige Leiter der zentralen Betriebseinheit. Um den Verein auch außerhalb der Universität im kommunalen Bereich anzubinden, wurde der Verein, da er keinem Fachverband angeschlossen ist, außerordentliches Mitglied im Landessportbund Bremen.
Hochschulsport für Alle
2015 beschloss der Akademische Senat der Universität Kürzungen in verschiedenen Bereichen der Universität, die besonders auch den Hochschulsport trafen und in deren Folge die zentrale Betriebseinheit aufgelöst wurde. Dies führte zur Veränderung der Kooperationsvereinbarung. Seitdem führt der Verein den Hochschulsport in Kooperation mit der Universität und auf der Basis des Bremischen Hochschulgesetzes selbständig und mit eigenem Personal durch. Auch diese Kooperation zielt darauf, ein bedarfsorientiertes, breites Sport- und Bewegungsprogramm für alle Nutzergruppen anzubieten. Soziale Belange und besondere Bedürfnisse von Teilnehmer*innen werden weiterhin berücksichtigt und gefördert. Die Kooperationspartner gehen davon aus, dass der Hochschulsport Möglichkeiten der Identifikation mit der Universität bietet, zur Verantwortung vor der Gesellschaft in Stadt und Umland beiträgt, die Integration fördert und ein breites Qualifikationsfeld für die Teilnehmer*innen darstellt. Daher öffnet sich der Hochschulsport auch weiterhin Personen, die nicht Mitglieder/Angehörige der Hochschule sind.
Der Vorstand
Dr. Ulrich Meseck – Vorsitzender
Prof. Dr. Dietrich Milles – stellv. Vorsitzender
Werner Fahrenholz – Rechnungsführer
Jürgen Hubrich – Schriftführer
Hochschulsport - Lesestücke
Gedanken über sportliche Aktivierung für Studierende in Pandemie und schwierigen Zeiten. In den Zeiten der Pandemie wird die Bedeutung sportlicher Aktivität erkannt und betont – und zugleich praktisch marginalisiert.
Die gesundheitsförderliche Wirksamkeit des Hochschulsports ist offenkundiges Bedürfnis, während das Kursangebot des Vereins für Hochschulsport darniederliegt. Die Pandemie konzentriert auf dringlichen Schutz und die Universität konzentriert auf Forschung und Lehre. Vorliegende Überlegungen befassen sich mit dieser widersprüchlichen Situation des Hochschulsports und fragen nach einer praktischen und einsichtigen Legitimation. Die Diskutiert werden grundsätzliche Verbindungen sportlicher Aktivierung mit studentischem Lernhabitus, salutogenetischer Gesundheitsförderung und universitärem Bildungsauftrag.