„Kluge Köpfe“ zu Gast an der Uni Bremen – diese Idee hatte das Institut für Postkoloniale und Transkulturelle Studien der Universität Bremen (INPUTS) bereits vor drei Jahren. Dazu hat es das Projekt „Denkplatz Bremen“ entwickelt, mit dem hochkarätige Sozial- und Geisteswissenschaftler für vier bis sechs Wochen in die Lehre eingebunden werden. In diesem Jahr ist es gelungen, den renommierten Literatur- und Kulturwissenschaftler, Romanisten und Postkolonialismustheoretiker Walter Mignolo als Gastprofessor für einen Sommerintensivkurs zu gewinnen.
Der gebürtige Argentinier Professor Walter Mignolo von der Duke University (USA) ist seit dem 16. Mai für sechs Wochen in die Hansestadt. Mit ihm konnte erneut ein international bekannter Wissenschaftler im Bereich der Postkolonialismustheorie für Bremen gewonnen werden. Er gilt als Protagonist des Ansatzes der „Dekolonialität“: Dieser befragt globale ökonomische, politische und kulturelle Verhältnisse auf ihre strukturelle Kolonialität. Dadurch können historische Abhängigkeitsverhältnisse in Folge der europäischen Kolonisierung noch systematischer analysiert werden. In seinem Seminar „Dekolonialität als Modus eines anderen Wissens“ zielt Mignolo darauf, soziale, kulturelle und politische Bedingungen der Transnationalität aufzuzeigen. Über die Internetplattform Stud.IP tauscht sich der Gastwissenschaftler schon im Vorfeld mit den Studierenden aus, damit diese – bereits gut vorbereitet – die gemeinsamen Wochen mit dem Gast intensiv nutzen können. Das Projekt „Denkplatz Bremen - Internationale Gastprofessur“ ist auf fünf Jahre ausgerichtet und wird von den "Freunden der Universität Bremen und der Jacobs University" und der Uni selber getragen.
Während ihres Aufenthaltes in Bremen halten die Gastwissenschaftler auch öffentliche Vorträge. Zu diesen kostenlosen Veranstaltungen in englischer Sprache sind alle Interessierten herzlich eingeladen:
- Donnerstag, 19. Mai 2011, 18 Uhr, “Modernity: the Way We Are?”, Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5
- Mittwoch, 22. Juni 2011, 18 Uhr, “De-Schooling and Learning to Unlearn: Ivan Illich‘s Legacies and the Project of Amawtay Wasi in Ecuador”, Gästehaus Teerhof, Auf dem Teerhof 58
