Studium

Der Masterstudiengang Chemie beinhaltet eine praktische und theoretische Ausbildung, die die Studierenden vom reproduzierenden Lernen hinführt zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten. Dies geschieht durch Übergang von allgemeinem Wissen zu stärker fokussierten Themen mit Bezug zu aktuellen Forschungsbereichen, in denen dann eine Masterarbeit angefertigt werden kann. Der Studiengang vermittelt damit eine breite Sicht auf den aktuellen Wissensstand des Fachs Chemie und seine modernen Arbeitsweisen, wobei die Studierenden durch umfangreiche praktische Ausbildung am Beispiel aktueller Forschung der Universität Bremen und ihres Umfelds auf die abschliessende Masterarbeit vorbereitet werden.

Das erste Semester beinhaltet verpflichtende und fachübergreifende Ausbildung in den grundlegenden Modulen Molekulare Synthese (AC, OC, und Makromolekulare Chemie), Festkörper und Oberflächen (AC und PC) sowie Fortgeschrittene Methoden der Analytik (Analytische Chemie und PC). Hinzu kommt ein Integriertes Praktikum, das sowohl Synthese als auch Strukturaufklärung umfasst (AC, OC und Analytische Chemie).

Im zweiten Semester wird eine Reihe von Wahlmodulen angeboten, die jeweils spezielle Bereiche der Chemie und ihrer angrenzenden Disziplinen vertiefend behandeln und auf die wissenschaftliche Arbeit in den Forschungsgruppen des Studiengangs vorbereiten. Es sind 5 Module aus einem umfangreichen Wahlangebot zu belegen. Dabei muss jeweils ein Modul der Disziplinen AC, OC und PC vertreten sein. Allerdings bieten diese jeweils mehrere Module zu Wahl, so dass in Kombination mit den beiden übrigen frei wählbaren Modulen hier eine individuelle Gestaltung des Studiums  möglich ist. Bei besonderem Interesse an einer der Disziplinen AC, OC oder PC ist so beispielsweise mit 3 Wahlmodulen aus dem gleichen Bereich bereits eine weitgehende Schwerpunktsetzung möglich.

Im dritten Semester erfolgt eine inhaltliche Vertiefung und es werden umfangreiche praktische Erfahrungen in Form zweier Forschungspraktika gesammelt. Die Praktika werden von den Forschungsgruppen des Studiengangs angeboten. Es bestehen jedoch auch Möglichkeiten, an anderen Forschungseinrichtungen auf dem Campus (z.B. Fraunhofer IFAM) ein chemisches Praktikum zu absolvieren. Externe Praktika können gegebenenfalls in Absprache mit einem Hochschullehrer oder einer Hochschullehrerin der Chemie realisiert werden.

Die absolvierten Wahlmodule und Forschungspraktika geben den Studierenden hinreichende Einblicke in die chemische Forschungslandschaft, um anschließend im vierten Semester eine wohl fundierte Entscheidung darüber fällen können, in welchem Bereich die Masterarbeit angefertigt werden soll.

Sollte Interesse an einem Auslandsaufenthalte bestehen, können im zweiten und dritten Semester geeignete externe Module anerkannt werden. Eine individuelle Beratung sollte vorab in Anspruch genommen werden.

Der Masterstudiengang Chemie legt besonderen Wert auf:

Vernetzung: Durch die Fokussierung der vertiefenden Ausbildung auf die Forschung der Universität Bremen soll eine breite chemische Bildung in dem Sinne erzielt werden, dass der Blick auf die chemische Forschung aus unterschiedlichen Richtungen oder mit unterschiedlichen Modellvorstellungen trainiert wird und damit die Kompetenz, Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu durchleuchten, erworben wird. Beispielsweise ist es im Hinblick auf chemische Prozessketten sinnvoll, parallel die Synthese metallorganischer Verbindungen (AC) und deren Anwendung bei der Erzeugung metallischer Strukturen an Oberflächen (PC) kennenzulernen.

Vermittlung der wissenschaftliche Methode: Ein vertiefendes Durchdringen des Fachs muss auch den Blick für ungelöste Probleme bzw. offene Fragen schärfen und eine Herangehensweise zu deren Lösung einüben. Dazu gehört die Schärfung des Bewusstseins dafür, dass Wissenschaft nicht Ansammeln von Fakten bedeutet, sondern das ständige Hinterfragen von Hypothesen und Modellvorstellungen sowie deren Überprüfung durch das Experiment im Streben nach einem Verständnis der Natur der Dinge.