Die Corona-Pandemie hat seit Anfang 2020 große Veränderungen im alltäglichen Leben der Menschen mit sich gebracht. In verschiedenen Lebensbereichen sind neue Belastungen, aber auch Verschärfungen bereits bestehender Belastungen entstanden – sei es auf der Arbeit, in der Ausbildung, der Schule oder bei der Kinderbetreuung. Wie sich diese Erfahrungen auf das Leben der Menschen auswirken wird im Rahmen des Satellitenprojekts TECS (‘TwinLife Epigenetic Change Satellite’) untersucht. Darin gehen wir zusammen mit Wissenschaftler*innen des Instituts für Humangenetik des Universitätsklinikums Bonn und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München der Frage nach, ob sich die Erfahrungen von Belastungen auch auf die Gen-Aktivität auswirken.
Die Belastungen durch die Corona-Pandemie und deren Folgen können nicht von allen Menschen in gleicher Weise bewältigt werden. Wie besonders betroffene Gruppen (z. B. Personen in ärztlicher Behandlung, Berufseinsteiger*innen, Selbstständige, Familien mit schulpflichtigen Kindern) die Herausforderungen der Krise bewältigen, hängt neben ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation auch von ihren persönlichen Lebensumständen ab. Es ist zu erwarten, dass darüber hinaus auch erblich bedingte Faktoren eine wichtige Rolle spielen, wie z. B. die Widerstandskraft gegenüber Stress, das Temperament oder die Persönlichkeit.
Mit unserer Forschung untersuchen wir, welche Gruppen psychisch besonders stark durch die Pandemie belastet waren – oder welche gut geschützt waren, und was dazu beigetragen hat. Daraus lässt sich ableiten, wie bestimmte Pandemie-Belastungen auf die verschiedenen betroffenen Gruppen gewirkt haben, wie die Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen die Psyche beeinflusst haben, welche Gruppen in Zukunft besonders geschützt werden müssen und an welchen Lebensbereichen solche Schutzmaßnahmen ansetzen könnten.
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