(AKAD08) Schreibwerkstatt – Experimente: Prosa und Haikus als Herausforderung

Ich möchte zu einem Experiment einladen, zu einem gestellten Thema sowohl einen Langtext in Prosa, als auch ein Haiku zu erstellen.

Das Haiku, - ursprünglich aus dem japanischen Kulturgut im 12. Jahrhundert gekommen, ist ein Dreizeiler mit siebzehn Silben. Es ist die kürzeste Gedichtform der Weltliteratur. Die hat es in sich. Es gilt, absolute sprachliche Verdichtungen auf das Papier zu bringen. Es gilt inhaltlich, die Stimmung des Lebensaugenblicks in knappster Form einzufangen, den Lesenden mit siebzehn Silben zu bezaubern.

Goethe formuliert: „Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit.“
 

 Bei Bashô klingt es so:

„Wie herrlich, herrlich:
Im Düster der Bäume selbst
Die Sonnenstrahlen!“
 

Ein modernes Haiku von Hubertus Thum soll Mut machen, selbst zur Feder zu greifen

„Windstille
Vom Ruderblatt tropft
Der Abendhimmel“
 

Um dieses Experiment erfolgreich zu bewältigen, wird die bewährte Technik des Clustering von Gabriele L. Rico angewandt, nach dem ein Prosatext formuliert wird. In ihm werden schon die verschiedenen Bedeutungshöfe eingeläutet.  In einem zweiten Schritt wird dann ein Haiku als Verdichtung des ersten Textes geschrieben.

Wir werden Themen aus der Natur und den Jahreszeiten aufgreifen. Dabei ist auch daran gedacht, dass sie Texte sich untergründig kritisch mit dem Thema „Wert der Natur“, oder auch nur „Wert eines Baumes“ evtl. mit dem Klimawandel“ auseinandersetzen.

Geplant ist, dass sich alle Teilnehmer*innen, auch die Zoom-Teilnehmer*innen zweimal persönlich im Haus am Walde treffen. (Doppelsitzungen).
 

Dozentin:         Dr. Monika Thiele

Zeit:                 montags,   12:00 s.t. - 13:30 Uhr   (ab 14.10.2024)

Veranstaltungsart:     

hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0660) oder wahlweise Online-Teilnahme

Hinweis:   Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz