(AKAD11) Das Existentialismuskonzept Jean-Paul Sartres
Die Bedeutung des Werkes von Simone de Beauvoir und Albert Camus für die Entwicklung des Sartreschen Existentialismus
Am 21. Juni 2025 jährt sich der Geburtstag Jean-Paul Sartres zum 120. Mal, sein Todestag am 15. April 2025 zum 45. Mal. Das umfangreiche philosophische und literarische Werk Sartres ist untrennbar mit den Namen von zwei herausragenden Intellektuellen des 20. Jahrhunderts verbunden: Simone de Beauvoir (1908-1986) und Albert Camus (1913-1960).
Sartre und Beauvoir verband eine einzigartige Freundschaft, die bis zum Lebensende Sartres währte und in unvergleichbarer Weise auf gegenseitiger Achtung und Vertrauen beruhte. Sartre motivierte Simone de Beauvoir ständig, ihre literarischen Ideen und philosophischen Gedanken zu Papier zu bringen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Beauvoir ihrerseits las Sartres Entwürfe mit tiefem analytischem Blick und brachte kritische konstruktive Veränderungsvorschläge ein, die Sartre in den meisten Fällen berücksichtigte und verarbeitete.
Die Freundschaft zwischen Sartre und Camus hingegen basierte auf einem sehr fragilen Fundament - nicht nur die unterschiedliche soziale Herkunft der beiden großen Intellektuellen war eine latente Quelle für einen tief verwurzelten Konflikt, sondern auch der Dissens in grundlegenden praktischen Fragen des literarischen Engagements, insbesondere das Verhältnis zu Gewalt als Instrument zur Interessendurchsetzung.
Im Seminar wird die Bedeutung Simone de Beauvoirs am Beispiel einiger ausgewählter Briefe und anhand des Romans „Die Mandarins von Paris“ („Les Mandarins“) dargestellt - für diesen Roman wurde Simone de Beauvoir der Prix Goncourt, die höchste literarische Auszeichnung Frankreichs, zugesprochen. In diesem Roman demonstriert Beauvoir das Dilemma des intellektuellen Engagements. Die Bedeutung der existentialistischen Grundgedanken Albert Camus‘ wird anhand seines Romans „Der Fremde“ („L‘Étranger“) aufgezeigt. So subtil unterschiedlich die existentialistischen Ansatzpunkte Sartres, Beauvoirs und Camus‘ auch scheinen mögen, enthalten sie doch unverkennbar durchgehend die Verantwortung für das persönliche Handeln und die Entfaltung der persönlichen Freiheit als zentrale Themen.
Literatur:
Jean-Paul Sartre: „Der Existentialismus ist ein Humanismus“. In: „Der Existentialismus ist ein Humanismus und andere philosophische Essays 1943-1948“. Rowohlt Taschenbuchverlag. Reinbek bei Hamburg. S. 145-192.
Simone de Beauvoir: „Die Mandarins von Paris“. Rowohlt Taschenbuchverlag. Reinbek bei Hamburg.
Albert Camus: „Der Fremde“. Rowohlt Taschenbuchverlag. Reinbek bei Hamburg.
Hinweise zu weiterführender Literatur bei Veranstaltungsbeginn.
Dozent: Dr. phil. Fred Staffeldt
Zeit: montags, 14:00 s.t. - 15:30 Uhr (ab 14.10.2024)
Veranstaltungsart: hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz
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