(AKAD28) Volkswirtschaftslehre - eine ideengeschichtlich geleitete Einführung

Von einem großen Ökonomen des zwanzigsten Jahrhunderts, Joseph Alois Schumpeter, gibt es ein Bonmot über die Volkswirtschaftslehre. Sinngemäß sagt es aus, dass es wohl kaum ein anderes Fach gebe, über das die Menschen ihre Meinungen verbreiten, ohne dass sie eine Ahnung davon haben, wovon eigentlich die Rede ist. Von einem Fach wie Physik könne man das jedenfalls nicht behaupten.
Will sagen: jeder gibt einen Kommentar zu einem ökonomischen Problem ab und tut, als wisse er Bescheid. Beim Fußball soll es übrigens ähnlich sein.

Wird Zeit, dass sich die Lücke zwischen Meinung und Wissen schließt. Wenn Sie das auch so sehen, sind Sie in der Lehrveranstaltung richtig.

Es geht um die Vermittlung elementarer Bestandteile der Volkswirtschaftslehre. Dazu hilft der Blick auf den erkenntnisgeschichtlichen Hintergrund. Er soll in der Veranstaltung immer wieder hervorgehoben werden. Die Ideen der Volkswirtschaftslehre entspringen immer aus den Fragen der jeweiligen Zeit und den jeweiligen Umständen. Ein Robinson Crusoe stellt andere Fragen an sein Wohlergehen als ein Präsident einer Zentralbank. Und trotzdem werden Sie Ähnlichkeiten entdecken. Volkswirtschaft ist im Grunde nichts weiter als ein Zweig der Moralphilosophie, die zu ihren Fragen nach dem guten Leben im Zuge der Aufklärung kam. Welche Erkenntnisse daraus geschlossen werden können, werden Sie nach der Veranstaltung hoffentlich verstehen. Sie werden, ideengeschichtlich eingebettet, etwas über die Organisation von menschlicher Kommunikation über Märkte erfahren. Sie werden wissen, wie sie funktionieren können, und warum manchmal auch nicht, wissen über Kosten und Preise in einer Wirtschaft Bescheid, können ökonomische Entscheidungslogiken nachvollziehen und bewerten und bekommen eine Ahnung davon, wie schwer es sein kann, zwischen den Perspektiven einer mikroökonomischen Welt der Produzenten und Konsumenten und einer makroökonomischen Sicht von Staaten und Regierungen zu wechseln und dabei erkennen, dass sich Ökonomen selten einig sind. Fragt man zehn Ökonomen, erhält man elf Antworten. Warum, das werden Sie am Ende der Veranstaltung wissen. Vielleicht geben Sie dann sogar noch eine zwölfte Antwort.
 

Die Veranstaltung versucht, ohne den üblichen formalen mathematischen Analyseapparat auszukommen. Lassen Sie sich trotzdem hin und wieder mitnehmen auf leichte Spaziergänge durch den Garten der Theoriegeschichte der Volkswirtschaftslehre, in der Budgetgeraden, Produktionskurven und Kostenfunktionen auftauchen. Sie werden feststellen, dass sich manche Anstrengung auch lohnt.
 


Dozent:          Dr. Detlev Ehrig

Zeit:              mittwochs, 12:15 s.t. - 13:45 Uhr   (ab 16.10.2024)

Veranstaltungsart:   nur in Präsenz (Akademie, Raum B 0770)

Hinweis:           Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz

Kontakt

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Maike Truschinski
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Zentralbereich / Raum B0670
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