(M) Starke Frauen. Fast vergessene Texte von fast vergessenen Frauen - eine Lesung

Ella Maillart
Ella Maillart

In dieser Lesung werden literarische, poetische und Sach-Texte von Frauen präsentiert und gewürdigt, die in ihrer Lebenszeit herausragend (unangepasst) waren. Ihre Leistungen wurden abgewertet, galten als „unweiblich“ oder sogar „ungehörig“ und „anstößig“. Für ihre geistige Unabhängigkeit und die Eigenwilligkeit ihres Handelns blieb ihnen zumeist eine angemessene Wertschätzung versagt. 

Ihr heutiger Auftritt wird eröffnet mit Mascha Kaléko – zu ihrer Lebenszeit zunächst sehr erfolgreich, später verfemt und „vergessen“ – und ihrem Gedicht: „Die Leistung der Frau in der Kultur“; gefolgt von einem Text von Virginia Woolf mit dem Inhalt: Wenn Shakespeare eine hochbegabte Schwester gehabt hätte...

Zwei Frauen werden vorgestellt, die 1939 zu zweit allein mit dem Auto aus der Schweiz nach Afghanistan aufgebrochen sind, auf dem Landweg über die Türkei und Persien; die ihr Ziel erreicht und das Land bereist haben: Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbach. Beide Frauen waren (Reise-)Schriftstellerinnen; die erstgenannte Asienkennerin und Ethnologin, die zweite auch als Journalistin unterwegs.

Frauen, die sich in Männerkleidern Freiheiten genommen haben und auf sehr gefahrvollen Wegen gereist sind – zwei von ihnen kommen zu Wort in ihren Tagebuch-Aufzeichnungen und Reiseberichten:
(die eine) Isabelle Eberhard am Beginn des 20. Jahrhunderts in Wüstenregionen – auf ungeklärte Weise sehr jung zu Tode gekommen, insgeheim verdächtigt als Spionin; (die andere) Alexandra David-Néel von ganz anderen Lebensumständen als lebenslang Forschende. Nur durch Lehraufträge und Vortragsreisen unterbrochen, verbrachte sie ihr Leben in Asien. Auf ihrem Fußmarsch nach Lhasa, getarnt in männlicher Identität mit einem „Diener“, ihrem späteren Adoptivsohn, bewegt sie sich in Gegenden, die für Frauen bei Höchststrafen zu betreten verboten sind. Ihr war ein sehr langes Leben beschieden – mehr als ein ganzes Jahrhundert.

Umrahmt werden diese Texte mit einigen Gedichten von noch lebenden – hochgelobten – und dennoch weniger bekannten Autorinnen.
Wie jede Auswahl, lässt auch diese mögliche Namen aus und könnte auch weitere starke Frauen in den Blick genommen haben. 

 

Nach der Lesung besteht die Gelegenheit zum Austausch über die gewählten Autorinnen und die in den Texten zur Sprache gebrachten Inhalte.
 


Dozentin:    Barbara Hoffmann-Gabel, M.A., Supervisorin

Termin:    Dienstag, 10.09.2024 

Zeit:    12:00 (s.t.) bis 13:30 Uhr

Entgelt:   15,- Euro

Veranstaltungsart/ -ort: in Präsenz (Raum: Theatersaal neben der Mensa)

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