(W) Jean Paul Sartre - Sind wir dazu verurteilt, frei zu sein?
Das Existentialismuskonzept Jean Paul Sartres - seine inhaltliche und sprachliche Widerspiegelung in ausgewählten literarischen Werken Sartres
Jean Paul Sartre (geb. 1905 in Paris) wurde mit seinem 1943 erschienenen Werk „Das Sein und das Nichts“ zu einer herausragenden Persönlichkeit der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Als Sartre im Alter von 74 Jahren starb, genoss er noch eine so große Popularität, dass mehr als 50.000 Menschen seinem Sarg im Trauerzug zum Friedhof von Montparnasse folgten - derartig viele Menschen gaben wohl keinem anderen Philosophen das letzte Geleit (s. Ronald Haymann: Jean-Paul Sartre - Leben und Werk).
In der Vortragsreihe wird gezeigt, worin die Ursachen für die Faszination seines philosophischen und literarischen Schaffens zu sehen sind. Seine Werke zeigen mit großer Anschaulichkeit die Einheit von Philosophie und Literatur. Die philosophischen Reflexionen entwickelte er nicht für die bloße Präsentation in Büchern, sie sind vielmehr der Grundstein für eine Philosophie als Lebensform (vgl. Thomas R. Flynn: Existentialismus. Eine Einführung). In seinem im Oktober 1945 gehaltenen Vortrag „Existentialismus ist ein Humanismus“ formuliert Sartre: „… der Mensch ist dazu verurteilt, frei zu sein.“ Er macht deutlich, dass der Mensch verantwortlich ist für alles, was er tut. Damit werden Begriffe wie „Verantwortung“ und „Freiheit“ zu Schlüsselwörtern seines Konzepts. Die praktische Bedeutung des Existentialismus findet Widerspiegelung in seinem literarischen Schaffen. Diese literarische Widerspiegelung soll am Beispiel der Werke „Der Ekel“, „Die Wand“ (auch übersetzt mit „Die Mauer“) und der künstlerischen Autobiographie „Die Wörter“ verdeutlicht werden.
Im Laufe der Veranstaltung werden nach der Vorstellung der Biographie Sartres die Grundlagen des Sartreschen Existentialismuskonzepts erörtert. Anhand der drei genannten Titel schließlich wird exemplarisch die Widerspiegelung dieses Konzepts in Form und Inhalt seines literarischen Werks aufgezeigt.
Literatur:
J.-P. Sartre: „Der Ekel“ - Rowohlt Taschenbuchverlag / „Die Wand“ - in: „Die Kindheit eines Chefs“ - Rowohlt Taschenbuchverlag / „Die Wörter“ - Rowohlt Taschenbuchverlag
Hinweise zu weiterführender Literatur bei Veranstaltungsbeginn
Dr. Fred Staffeldt - Kurzvita:
Studium Diplom-Übersetzer Russisch/Französisch an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Diplomarbeit zu speziellen Aspekten der Übersetzung der künstlerischen Autobiographie von Jean Paul Sartre „Les mots“ in die deutsche Sprache „Die Wörter“ und in die russische Sprache „Slova“. 1981 Dissertation in allgemeiner Sprachwissenschaft. Tätigkeit in Lehre und Forschung an der Sektion Theoretische und angewandte Sprachwissenschaft der Universität Leipzig. Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zu sprach- und übersetzungswissenschaftlichen Themen.
Dozent: Dr. phil. Fred Staffeldt
Termine: 6 Termine
- Mittwoch, 28.08.,
- Montag, 09.09.,
- Mittwoch, 11.09.,
- Mittwoch, 18.09.,
- Mittwoch, 25.09.,
- Mittwoch, 02.10.2024
Zeit: 12:00 (s.t.) bis 13:30 Uhr
Entgelt: 60,- Euro
Veranstaltungsart/ -ort: hybrid, in Präsenz (Akademie, Raum B 0770) oder wahlweise Online-Teilnahme
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 40 Personen in Präsenz