(ZE) Seeräuberbiographien aus dem späten Mittelalter
In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit einigen mehr oder weniger bekannten Piraten aus spätmittelalterlicher Zeit beschäftigen. Zu den berühmtesten mittelalterlichen Seeräubern zählten sicherlich Klaus Störtebeker, von dem es heißt, er sei ein Freund der Armen und ein Feind der Reichen gewesen, und dessen Kumpan Godeke Michels.
Unter dem Schutz ostfriesischer Häuptlinge und der Grafen von Oldenburg trieben sie seit 1398 auf der Nordsee ihr Unwesen. Dabei fielen ihnen vor allem Hamburger und Bremer Frachtschiffe zum Opfer.
Wenig bekannt – auch in Bremen – ist hingegen der Bremer Seeräuber Johann Hollemann. Hollemann war eine schillernde Figur: Als Sohn eines Bremer Ratsherren geriet er gleichwohl auf die schiefe Bahn und überfiel selbst Handelsschiffe seiner Vaterstadt Bremen. Einen Aufruhr in Bremen versuchte er sogar politisch für sich zu nutzen, indem er sich als Rädelsführer an die Spitze der Aufständischen stellte.
Es verwundert daher nicht, dass Hollemann 1366 in Bremen ein gewaltsames Ende fand. Weitere interessante Seeräuberbiographien sind beispielsweise Bartholomäus Voet, der um 1430 als Fehdehelfer der wendischen Hansestädte Kaper- und Raubfahrten im gesamten Hanseraum bis nach Bergen/Norwegen unternahm, oder Klaus Kniphoff, der 1525 im Auftrag des dänischen Königs Christian II. einen Kaperkrieg auf der Nordsee gegen hansische Schiffe führte.
Auf der Grundlage ausgewählter Quellen und der einschlägigen Literatur wollen wir uns ein Bild vom – zum Teil recht widersprüchlichen – Charakter sowie von den Lebensläufen und Handlungsmotiven dieser Piraten aus dem 14. bis 16. Jahrhundert machen.
Dozent: Dr. Ulrich Weidinger
Termine: 5 x donnerstags
- 29.08. + 05.09. + 12.09. + 19.09. + 26.09.2024
Zeit: 12:15 (s.t.) bis 13:45 Uhr
Entgelt: 55,- Euro
Veranstaltungsart: nur in Präsenz (Gebäude SFG, Raum 0150, erster Termin am 29.08. im SFG Raum 2010)
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 70 Personen