(ZH) Ruhestand - Unruhestand - lebenslanges Lernen: das nachberufliche Leben kritisch beleuchtet
Wenn gesprochen wird über „das Alter“ und „die Alten“, richtet sich der Blick zumeist (mit Sorgen und Befürchtungen) auf die Lasten, Einschränkungen, Abbauprozesse, die mit höheren Lebensjahren einhergehen – für die einen früher, für andere später. Wahrgenommen wird die Endlichkeit der Lebensreise: „nur“ und „noch“.
Ist dagegen die Rede vom „nachberuflichen Leben“ und von „Senior/inn/en“, hellt sich das Bild auf über die unzähligen Frauen und Männer, die beruflich entpflichtet sind und über freie Zeit verfügen.
Die früheren „Alten“ sind jetzt – (selbst-)gefühlt und (fremd-)wahrgenommen – jünger, vitaler, freud-, ja: lustvoller. Die gerontologische Forschung bestätigt diesen Trend. Nicht die Vergänglichkeit ist im Fokus, nicht die Verlust-Erfahrungen des Alterns, sondern die Gewinne an freier Zeit; (viele) Möglichkeiten laden ein, aktiv zu sein auf der Lebensreise und ungenutzte Potentiale zu entdecken.
Das Glas ist nicht halb leer, sondern – wenn auch nicht mehr halb, aber doch vielleicht ein Drittel oder ein Viertel voll.
Und was macht den Unterschied für den Alltag im nachberuflichen Leben, ob die Rede ist von den „Alten“ oder man/frau angesprochen wird als „Senior/in“?
Dieses Seminar ist eine Einladung zum konstruktiven Streit und zur Überprüfung von „Selbstverständlichkeiten“, die so selbstverständlich nicht sind; einige benannt:
- (erzwungener oder gewünschter) Rückzug aus dem aktiven Berufsleben;
- „Ruhestand“: die „Rolle der Rollenlosigkeit“;
- eine (gute) Balance zwischen Engagement und Freizeit;
- weitermachen; nachholen; anknüpfen; sich befreien;
- ein Lob dem Ehrenamt!
Die Betrachtung wird erfolgen aus verschiedenen Perspektiven: psychologische und gerontologische Aspekte; philosophische sowie ethische Komponenten und auch lebenspraktische Überlegungen. Fallbeispiele werden einbezogen.
Als Ausgangspunkt der kritischen Beleuchtung sollen häufig gehörte Äußerungen dienen:
„Ich habe jetzt viel freie Zeit – mehr als gut ist.“
„Ich muss mich beeilen; mir läuft die Zeit davon!“
„Ich möchte meine Zeit nicht sinnlos vertrödeln.“
„Ich habe immer gearbeitet; was soll ich zuhause?“
„Ich habe lange genug gearbeitet; jetzt mache ich nur noch, was mich wirklich interessiert.“
„Ich bin sehr froh, heute zu leben – wir haben viele Möglichkeiten.“
„Sehr alt will ich gar nicht werden!“
„Was geht es uns gegenwärtig gut!“
„Wir leben heute; was morgen ist, wissen wir nicht!“
„Jetzt bin ich dran! Ich muss lernen, “nein“ zu sagen.“
„Wir haben uns jetzt endlich einen Traum erfüllen können!“
„Ich möchte etwas zurückgeben,“
„Kann ich genießen, dass es mir so gut geht, wo viele andere Menschen in Not sind?“
Dozentin: Barbara Hoffmann-Gabel, M.A., Supervisorin
Termine: 5 x freitags
- 30.08. + 06.09. + 13.09. + 20.09. + 27.09.2024
Zeit: 10:00 (s.t.) bis 12:00 Uhr
Entgelt: 55,- Euro
Veranstaltungsart: Online-Seminar
Hinweis: Teilnehmerbegrenzung: 24 Personen