Über uns
Moderne Gesellschaften werden als „Entscheidungsgesellschaften“ bezeichnet. Sie zeichnen sich einerseits durch eine Vielzahl von Möglichkeiten aus, Entscheidungen treffen zu können, also die Wahl zwischen verschiedenen Alternativen zu haben. Gleichzeitig konfrontieren sie Individuen und kollektive Akteure mit der Notwendigkeit, immer mehr Entscheidungen treffen zu müssen. Die Komplexität und Tragweite von Entscheidungen scheint zudem in vielen Lebensbereichen zuzunehmen. Globale Krisen (Klimawandel, Corona-Pandemie) und technische Innovationen (Mensch-Maschine-Interaktion, Digitalisierung) stellen nicht nur moderne Gesellschaften vor neue Fragen, wenn es um aktuelle und zukünftige Entscheidungen geht, sondern auch die Wissenschaft, die Entscheiden untersucht. Hier gilt es, neue Forschungsfragen zu stellen und ein methodisches Instrumentarium zu entwickeln, das deren Untersuchung ermöglicht.
Das 2018 neu gegründete Zentrum für Entscheidungsforschung will den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen moderner Entscheidungsgesellschaften begegnen, indem es einen Ort schafft, an dem Entscheidungsforschung interdisziplinär vernetzt betrieben wird. Neben der Beteiligung von Fächern, in denen individuelles und kollektives Entscheiden schon seit langem Forschungsgegenstand ist, insbesondere auch der Psychologie und der Wirtschaftswissenschaften, arbeiten in fachübergreifenden, thematischen Arbeitsgruppen Forschende aus Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften zusammen an grundlegenden Fragen des Entscheidens und der Entwicklung entsprechender Forschungsprojekte.
Vor dem Hintergrund einer vielfältigen, international sichtbaren Forschung sowie zweier erfolgreicher Masterprogramme an der Universität Bremen dient das Zentrum für Entscheidungsforschung als Forum für die disziplinübergreifende wissenschaftliche Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragestellungen in Forschung und Lehre. Ziel ist zudem ein Transfer der Ergebnisse in Richtung einer interessierten Öffentlichkeit.