Online-Open-Book-Prüfungen über das LPLUS Teststudio 3

Kurzbeschreibung

Online-Open-Book-Prüfungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zeitgleich in einem begrenzten Zeitraum am heimischen Arbeitsplatz geschrieben werden, beliebige Materialien wie Bücher und Aufzeichnungen verwendet werden dürfen, keine Aufsicht geführt wird und keine Authentifizierung über eine Passkontrolle stattfindet.

Open-Book-Prüfungen zielen meist auf das Prüfen von Anwendungs-, Analyse und Syntheseleistungen über Essay-Fragen und andere offene Formate für individuelle Antworten ab. Wichtig ist, dass die Lösung nicht direkt per Internetrecherche ermittelt werden kann. Für die Durchführung wird das Prüfungssystem LTS3 genutzt, das ZMML unterstützt bei der technische Vorbereitung und Betreuung. Bewertung und Export der Prüfungsdaten erfolgt online durch die Prüfungsverantwortlichen. Zur Wahrung von Chancengleichheit und Studierbarkeit (z.B. bei Studierenden, denen die technischen Voraussetzungen für online-Prüfungen fehlen) sollten zeitnahe Alternativformate in Präsenz angeboten werden.

  1. Frühzeitige Information der Studierenden zum Verfahren (An- und Abmeldung, Prüfungsrücktritte, technische Voraussetzungen, Zeitplan) und zu Regelungen z.B. bei technischen Problemen und Zugangshürden
  2. LTS-Editor-Schulung für die Prüfungsverantwortlichen (minimal 35 Tage vor Prüfungstermin)
  3. Fertigstellung der Prüfungsaufgaben im LTS-Editor bis 21 Tage vor der Prüfung
  4. Einrichtung der Prüfung durch das ZMML ca. 20 Tage vor der Prüfung
  5. Online-Qualitätskontrolle: Inhalt, Zeitkontingent, max. Punktzahl, Bewertungseinstellungen, Aufgabenreihenfolge und weitere Optionen. Aufgabenüberarbeitung im LTS-Editor. Abschluss 10 Tage vor der Prüfung
  6. Bereitstellung der Teilnehmendeniste als Excel-Tabelle mit Nachname, Vorname, Matrikelnummer und Uni-E-Mail-Adresse durch die Prüfungsverantwortlichen 7 Tage vor der Prüfung.
  7. Versand der Zugangsdaten und weiterer Hinweise an die Studierenden per E-Mail durch das ZMML 6 Tage vor der Prüfung. Ggf. Freischaltung einer Demoprüfung, die die Studierenden als Self-Assessment zum Kennenlernen des Systems und der Fragetypen zeitunabhängig starten können (nur eine Durchführung möglich).
  8. Technischer Support und ggf. einführende/begleitende Videokonferenz zur Prüfung unter Beteiligung des ZMML
  9. Nachbewertung der offenen Aufgaben, Export der Prüfungsdaten

Weitere Hinweise:

Bitte planen Sie eine prüfungsbegleitende Kommunikationsmöglichkeit per Videokonferenz, E-Mail, Chat oder Telefonhotline bei Problemen oder dringenden Fragen. Dies kann leider nicht vom ZMML übernommen werden. Werden bei der Durchführung einer Plagiatskontrolle hinreichend identische Texte gefunden, empfehlen wir alle betroffenen Prüfungsleistungen mit "nicht bestanden" zu werten. Im Anschluss an die online-Bewertung im Prüfungssystem können Sie die Ergebnislisten, Klausurausdrucke (PDF) und Statistiken eigenständig exportieren. Die Ergebnisse werden auf dem üblichen Weg (in der Regel PABO) bekannt gegeben, die Pflicht zur Archivierung der Prüfungsleistung (ca. 3 Jahre, siehe Archivierungsverordnung) liegt bei Ihnen.

  1. Einwählen unter online.eassessment.uni-bremen.de mit den per E-Mail erhaltenen Daten (nur einmalig für diesen Termin gültig, für weitere Termine und Prüfungen werden neue Login-Daten erstellt).
  2. Anzeige einer zu bestätigenden Einverständnis-, Gesundheits- und Eigenständigkeitserklärung
  3. Freigabe des Prüfungsstarts ca. 5 Minuten vor offiziellem Beginn, Aufhebung der Freigabe spätestens 15 Minuten nach offiziellem Beginn.
  4. Einblenden eines Infotexts bei Prüfungsstart, in dem auf die wichtigsten, prüfungsspezifischen Bedingungen hingewiesen wird (Vorgehen bei technischen Problemen, Ankündigung der Plagiatskontrolle, Konsequenzen bei Täuschungsversuchen, …)
  5. Anhaltende technische Problemen sollen durch die Studierenden dokumentiert (Screenshots) und den Prüfungsverantwortlichen zeitnah mitgeteilt werden. Der Versuch wird dann ggf. nicht gewertet und ein Wiederholungstermin oder eine alternative Prüfungsform vereinbart. Abgegebene Prüfungen ohne glaubhafte Problemdokumentation zählen als regulärer Prüfungsversuch.
  • Der Fokus auf Transfer und Anwendungswissen sowie die Notwendigkeit einer effizienten Nutzung relevanter Quellen steigern die Kompetenzorientierung der Prüfung
  • Anders als bei mündlichen Videoprüfungen oder Hausarbeiten können für alle Studierenden identische Aufgaben gestellt werden. Zusätzlich gewinnt man zeitliche Flexibilität bei der Bewertung, die auch im Team durchgeführt werden kann.
  • Über ein restriktives Zeitkontingent sowie der Kombination technischer Optionen wie Zufallsauswahl der Fragen, Zufallsreihenfolge beim Zusammenstellen der Prüfung, vorgegebene Bearbeitungszeit pro Frage und festgelegte Bearbeitungsreihenfolge kann die Wahrscheinlichkeit bzw. der Erfolg einer Zusammenarbeit der Studierenden während der Prüfung erheblich verringert werden.
  • Die Teilnehmerzahl wird im wesentlichen durch die verfügbaren Ressourcen für die Korrektur limitiert. Aus technischer Sicht liegen bisher Erfarungen mit bis zu 400 gleichzeitigen Zugriffen vor, bei denen keine Performanceprobleme oder eine nennenswerte Belastung der Server festgestellt wurde.
  • Faktenwissen kann nur indirekt über dessen korrekte Anwendung geprüft werden.
  • Im Vergleich zu einer E-Klausur im Testcenter mit überwiegend geschlossenen Fragen ist der Korrekturaufwand sehr hoch.
  • Äquivalent zu Hausarbeiten kann nicht verhindert werden, dass Studierende mit anderen kommunizieren oder die Prüfung von jemand anderem schreiben lassen. Bei der Anmeldung im Prüfungssystem wird eine Eigenständigkeitserklärung angezeigt, die bestätigt werden muss (siehe auch AT-PO §8 Abs. 9).
  • Ein Test unter Zeitdruck, mit dem Ziel den Austausch unter den Studierenden zu verringern, führt ggf. zu Konstrukt-irrelevanten Varianzen, also der Prüfung von Fähigkeiten die nicht Teil der intendierten Lernergebnisse sind. So werden evtl. Schnelldenker bevorzugt oder in gewissem Maße Medien- statt Fachkompetenz geprüft.
  • Ungleiche technische Voraussetzungen bei den Studierenden (Hardware, Internetverbindung) gefährdet, wie bei allen synchronen online-Formaten, die Chancengleichheit.
  • Technische Probleme auf Seiten der Studierenden (Verbindungsabbrüche, langsames Netz) sind möglich. In diesem Fall sind Wiederholungsversuche oder Alternativformate anzubieten.