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Rektorin Jutta Günther: „Wissenschaftssystem in Bremen ist einzigartig in Deutschland“

Die Hochschulen im Land Bremen haben am 3. Juli die Mitglieder der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrates im MARUM empfangen. Anlass waren die diesjährigen Sommersitzungen der Kommission in Bremen. Rund 130 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik waren zum Empfang gekommen.

Die Vorsitzende der Wissenschaftlichen Kommission Professorin Julia C. Arlinghaus, hob in ihrem Grußwort die außergewöhnliche Qualität des Wissenschaftsstandortes Bremen hervor. Sowohl über Institutsgrenzen hinweg als auch zwischen den Hochschulen bestehe eine sehr gute Zusammenarbeit.

Auch die Rektorin der Universität, Professorin Jutta Günther, ging auf die große Bedeutung der Wissenschaft für das Land Bremen ein. „Die Dichte wissenschaftlicher Einrichtungen aus dem gesamten Spektrum unseres Wissenschaftssystems ist einzigartig in Deutschland“, sagte sie. Bremen verfüge über 13 Bund-Länder-finanzierte Institute, die, zusammen mit der Universität, ein strategisches Bündnis eingegangen sind: die U Bremen Research Alliance – kurz: UBRA, um sich als forschungsorientierte Einrichtungen gemeinsam zu präsentieren und in Leitprojekten zusammenzuarbeiten. Hinzu kommen weitere landesgrundfinanzierte Institute, beispielsweise im Bereich der Produktion und Logistik. Und schließlich ist Bremen auch Standort mehrerer privater Hochschulen. Diese Fülle sei das Ergebnis einer langfristig angelegten strategischen Gestaltung über die letzten fünf Jahrzehnte.

Nachhaltigkeit als großes Zukunftsthema

Der gemeinsame Weg in Richting Nachhaltigkeit – dies verbinde die Bremischen Hochschulen in besonderer Weise. Als Beispiel nannte die Rektorin den Verbund BreGoS, dies steht für „Bremen Goes Sustainable“ und werde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Dabei wird der Campus der Hochschulen zum Reallabor. Forschung, Lehre und Lernen finden im Campusbetrieb statt, beispielsweise um Gebäude energieeffizienter und Grünflächen biodiverser zu machen oder um neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln.

Kooperation ist Rückgrat einer lebendigen Forschungslandschaft

Jutta Günther betonte, Kooperationsprofessuren bildeten eine Schlüsselrolle in der Zusammenarbeit zwischen Universität und Instituten. Als Beispiele für bedeutende Kooperationen nannte sie den Exzellenzcluster „Der Ozeanboden“, der am MARUM angesiedelt ist, und in dem Kolleginnen und Kollegen des AWI, des MPI für Marine Mikrobiologie und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung gemeinsam forschen. Außerdem das DFKI, das ein zentraler Partner im Sonderforschungsbereich EASE – Everyday Activity in Science and Engineering ist, der im Fachbereich Mathematik & Informatik angesiedelt ist. Hierbei geht es um KI-basierte Robotic, um die Entwicklung lernender Systeme, zum Beispiel in Alltagssituationen des Menschen. Als drittes Beispiel nannte die Rektorin den Leibniz-Wissenschaftscampus Digital Public Health. Dort wirkt der Fachbereich Gesundheitswissenschaften eng zusammen mit dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. Dabei geht es um die Frage, wie verantwortungsvolle Digitalisierung zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen kann.

Tenure Track: Karrierewege im akademischen Mittelbau

Die Universität Bremen habe sich schon früh für Karrierewege an der Universität neben der Professur eingesetzt und Tenure-Track-Positionen im Mittelbau geschaffen. Bereits seit dem Jahr 2019 forschen und lehren Researcher bzw. (nach dem tenure) Senior Researcher und Lecturer bzw. Senior Lecturer an der Universität selbständig und erfolgreich.

Transfer: Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt

Auch im Bereich Transfer nehme die Universität Bremen im bundesweiten Vergleich einen vorderen Platz ein. Und auch hier, betonte Jutta Günther, zögen Hochschulen und außeruniversitäre Institute an einem Strang, wenn es darum gehe, den Wissens- und Technologie-Transfer zu befördern: „Wir möchten Impulsgeber für technischen aber auch für gesellschaftlichen Fortschritt sein.“

In der Zukunft gehe es nun darum, Bremen als Wissenschaftsstandort im Zusammenwirken mit der Landespolitik und dem Bund erfolgreich weiterzuentwickeln.

Über die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats

Die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats hat 32 Mitglieder. Sie werden vom Bundespräsidenten berufen, und zwar 24 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK,) der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF), der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und der Leibniz-Gemeinschaft sowie acht Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf gemeinsamen Vorschlag der Bundesregierung und der Landesregierungen.

 

Staatsrätin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Irene Strebl, Prof. Dr. Julia C. Arlinghaus, Prof. Dr. Jutta Günther, (v.l.)
Staatsrätin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Irene Strebl, Prof. Dr. Julia C. Arlinghaus, Prof. Dr. Jutta Günther, (v.l.)