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Wie lässt sich Gesundheitsschutz in der Berufspraxis umsetzen?

Fachtag am 17. November stellt Ergebnisse zweier regionaler Projekte vor

Nr. 349 / 16. November 2011 RO

Wie kann in Klein- und Kleinstbetrieben und in der Altenpflege der betriebliche Arbeitsschutz so aufgebaut werden, dass Prävention und systematische Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreicht werden? Welche Instrumente und Methoden sind hier sinnvoll? Zu diesen Fragen findet am 17. November 2011 von 14 bis 17 Uhr der Fachtag „Gute Praxis im Arbeits- und Gesundheitsschutz“ statt. Veranstaltungsort ist die Arbeitnehmerkammer Bremen. Dem Fachtag vorausgegangen sind drei Jahre Projektarbeit. Die beiden im Rahmen der Bremer Landesinitiative Arbeits- und Gesundheitsschutz Projekte „BeginnRegio“ und „ProAktiv!“ werden ihre Ergebnisse vorstellen. Darüber hinaus werden die jeweiligen Lösungswege aus den beteiligten Projektbetrieben aufgezeigt.

Das Projekt „BeginnRegio“ spezialisierte sich auf Klein- und Kleinstbetriebe: Die Studie zeigt, dass hier der Umgang mit dem Arbeits- und Gesundheitsschutz (AGS) am schlechtesten ist. Kleine und kleinste Unternehmen bilden nicht nur das Schlusslicht im betrieblichen Arbeitsschutz, Regeln und Nutzen von AGS sind vielfach sogar unbekannt. Das Projekt prüfte in 26 Unternehmen, wie hier Verbesserungen erzielt werden können. Im Mittelpunkt stand die Umsetzung interdisziplinärer Gefährdungsbeurteilungen zur Gesunderhaltung der Beschäftigten und damit zur Senkung krankheitsbedingter Kosten wie beispielsweise infolge von Skelett-Erkrankungen oder Hauterkrankungen. Ziel war die Schaffung einer betrieblichen Präventionskultur, an der die Beschäftigten mitwirken können.

Das zweite Projekt mit dem Titel „ProAktiv!“ arbeitete mit insgesamt 40 regionalen Einrichtungen der ambulanten und stationären Krankenpflege. Im Pflegebereich mit seiner Vielzahl an belastenden Tätigkeiten wird die Erhaltung der Gesundheit und damit der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer wichtiger, gerade vor dem Hintergrund des einsetzenden Fachkräftemangels. Die konsequente Ausgestaltung des betrieblichen Gesundheitsschutzes kann hierfür ein Mittel sein – wenn die entsprechenden Maßnahmen auch tatsächlich im Arbeitsalltag ankommen und eine echte Veränderung von Verhalten wie Verhältnissen bewirken. Dies scheitert jedoch allzu oft an den schwierigen betrieblichen Rahmenbedingungen, an Stress und Zeitdruck und der täglichen Arbeitsroutine. Zielsetzung von „ProAktiv!“ war daher, den häufig eher bürokratisch gehandhabten betrieblichen AGS in Pflegebetrieben umzugestalten in eine von der gesamten Belegschaft gelebte Präventionskultur. Beide Projekte werden mit Mitteln der EU/EFRE gefördert.

Eröffnet wird der Fachtag durch Beiträge unter anderem von Ingo Schierenbeck, Geschäftsführer Arbeitnehmerkammer Bremen und Annette Düring, Regionsvorsitzende DGB Bremen – Elbe-Weser. Organisiert wird er gemeinsam vom Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen, der Arbeitnehmerkammer Bremen und dem Bildungszentrum Wirtschaft im Unterwesergebiet (BWU).

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut Arbeit und Wirtschaft
Gerlinde Hammer / Projekt BeginnRegio
Tel: 0421 218 – 9514
E-Mail ghammerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
und
Wiebecke Novello-von Bescherer / Projekt ProAktiv!
Tel: 0421 218 – 9408
E-Mail wnovelloprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de