100 Semester Studierendenwerk Bremen
Jubiläum folgt auf Jubiläum. Kaum hat die Universität Bremen die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen abgeschlossen, kann das 1972 gegründete Studierendenwerk Bremen auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Jede:r an der Uni kennt es und doch wissen die meisten wahrscheinlich gar nicht, wo eigentlich überall das Studierendenwerk drinsteckt. Etwa 300 Beschäftigte sorgen jedenfalls dafür, dass für die 30.000 Studierenden an den vier Hochschulen im Bundesland Bremen alles rund ums Studium auch wirklich rund läuft.
Das gilt zuerst und ganz besonders für die Mensen und Cafeterien, die in puncto Qualität auch im bundesweiten Vergleich immer ganz vorne mit dabei waren: „Rohkost, Schonkost, vegetarisch, vegan – das sind Stationen einer gesunden und verbesserten Esskultur, die sich schon früh in den Speiseplänen der Bremer Mensen wiedergefunden haben“, sagt Maurice Mäschig, Pressesprecher des Studierendenwerks. Bei den Gerichten wird immer auf Neues und Vielfalt geachtet, wer möchte, kann thailändisch essen, aber der „all-time-favorite“ kommt aus der Region: Grünkohl mit Pinkel. Auch Jahre später sind die Mensen und Cafeterien für viele Studierende noch nostalgische Sehnsuchtsorte, wie sich auf unserer Alumni-Wall herrlich nachlesen lässt. Zum Studium gehört eben auch das Drumherum.
Vorbei sind jedenfalls die Zeiten, in denen Studierende wegen einer Kaffeepreiserhöhung um 10 Pfennig einen Uni-Streik ausriefen. „Wir erleben bei den Studierenden heute mehr Verständnis für die wirtschaftlichen Zwänge unserer Arbeit“, sagt Mäschig. „Natürlich gibt es auch Kritik, aber wir sind in einem regelmäßigen Austausch nicht nur mit dem AStA, sondern auch mit anderen Interessensgruppen wie Fridays for Future oder der Offenen Veganen Gruppe“
Das Studierendenwerk Bremen ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, zu der das für BAföG-Leistungen zuständige Amt für Ausbildungsförderung gehört und der Betrieb von etlichen Studierendenwohnanlagen mit weit mehr als 2.000 Wohnplätzen. Im April wird auf dem Campus die neue Wohnanlage „Emmy“ eröffnet, mit insgesamt 380 Wohnplätzen, die nicht mehr als 350 Euro Pauschalmiete kosten.
Weniger bekannt, aber trotzdem bedeutsam sind die psychologische Beratung und die Sozialberatung, die das Studierendenwerk als erste Anlaufstelle auf dem Campus anbietet. Außerdem fördert die Einrichtung auch Kulturprojekte, mit eigenen Mensapartys oder dem traditionellen Sommerfest im Wohnheim Vorstraße, aber auch mit Zuschüssen für studentische Kulturinitiativen, die unbürokratisch beantragt werden können.
In den 100 Semestern Studierendenwerk gab es auch Krisen: finanzielle Probleme in den 1980er Jahren, der Mensabrand in 2000 und zuletzt die Corona-Pandemie. Krisen, aus denen die Institution – so klischeehaft das klingen mag – gestärkt hervorgegangen ist und so weiterhin wesentliche Beiträge dafür leistet, dass Studierende ihr Studium überhaupt aufnehmen können und auch in der Lage sind es abzuschließen.