Wissenschaft als Beruf: die Universität als Arbeitsplatz

Veranstaltung 2025-03

Datum: 28. Januar 2025, 9:00 - 17:00

Ort: tbd

Trainer: Dr. Anselm Spindler, Frankfurt

In seinem berühmten Vortrag über Wissenschaft als Beruf beschrieb Max Weber 1919 das „Doppelgesicht“ akademischen Arbeitens: Viele Wissenschaftler*innen sind sowohl Forschende als auch Lehrende, und das sind in der Tat zwei sehr unterschiedliche Rollen mit jeweils eigenen Herausforderungen.

Viele Promovierende und Postdocs befinden sich heute jedoch in einer wesentlich komplexeren Situation. Zum einen nehmen sie viele weitere Rollen und Aufgaben wahr, z.B. das Schreiben und Publizieren, das Verfassen der Qualifikationsarbeit, Konferenzbesuche, Administration, Projektarbeit, akademische Selbstverwaltung und Wissenschaftskommunikation. Zum anderen tun sie das unter schwierigen Rahmenbedingungen, z.B. in nicht gänzlich geklärten Teamstrukturen und Hierarchien oder auf befristeten Verträgen, Teilzeitverträgen oder Verträgen in mehreren Projekten gleichzeitig. Und hinzu kommt schließlich, was Weber als „Hazard“ bezeichnete: Es ist eine offene Frage, was auf die Promotion bzw. die Postdoc-Phase folgt – ob wir im Wissenschaftssystem bleiben wollen und können oder ob unser Berufsweg in eine andere Richtung führt.

Diese Kombination aus fachlichen, institutionellen und berufsbiographischen Anforderungen kann in der Promotions- und in der Postdoc-Phase zu einem Gefühl der Überforderung führen oder zumindest dazu, dass wir unsere Prioritäten aus dem Blick verliert – z.B. für die Promotion (Habilitation) und die damit verbundenen beruflichen Perspektiven oder für das Privatleben, das auch noch stattfinden soll. In diesem Workshop beschäftigen wir uns deshalb mit der Universität als Arbeitsplatz, inspiriert von Max Webers Vortrag und anhand erprobter Modelle aus der Organisationalen Transaktionsanalyse und dem Systemischen Coaching. Sie haben die Gelegenheit, Ihre aktuelle berufliche Situation an der Universität im Austausch mit anderen zu reflektieren und sich neue Gestaltungsmöglichkeiten für Ihre wissenschaftliche Berufstätigkeit zu erschließen.     

Ziele:

  • Professionalisierung I: die Komplexität der eigenen Arbeitssituation würdigen und produktiv gestalten; verschiedene Rollen und Tätigkeiten an der Universität sortieren und gewichten.
  • Professionalisierung II: die Universität als Organisation reflektieren und verstehen; den eigenen Platz in der Organisation reflektieren und gestalten.
  • Der Promotion einen Ort in der eigenen Berufsbiographie geben.
  • Reflektieren und Gestalten der Work-Life-Balance.

Methoden:

  • Trainer-Input
  • Reflexions- und Schreibübungen
  • Austausch und Feedback in Kleingruppen
  • Plenumsgespräche

Anmeldung

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