Forschungsarchiv

Transnationale Mobilität in Schulen (TraMiS)

ProjektleitungYasemin KarakaşoğluDita Vogel
BearbeitungTorben DittmerMatthias LinnemannDita Vogel
FinanzierungBundesministerium für Bildung und Forschung, "Migration und gesellschaftlicher Wandel"
Laufzeit2/2018 bis 04/2021
KooperationspartnerGewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) | Freudenberg Stiftung

Für einen substantiellen Teil der Schüler*innen in Deutschland ist ein zukünftiges Leben im Ausland eine realistische Option – für kurze Zeit oder auf Dauer, aus Interesse oder gezwungenermaßen. Wie Schulen mit transnationaler Mobilität in diesem Sinne umgehen, ist Gegenstand eines bis Anfang 2021 geförderten Projekts, in dem Handlungsoptionen erkundet und systematisch weiterentwickelt wurden. Das TraMiS-Team kooperierte mit 12 engagierten Schulen in Deutschland mit sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Expertisen. Expert*innen aus den Partnerorganisationen GEW und der Freudenberg Stiftung sowie ein Beirat mit Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen haben das Projekt beraten.

Im Methodenmix des Projekts spielten verdichtete Fallbeschreibungen (Vignetten) eine wichtige Rolle, die als Diskussionsimpulse eingesetzt wurden. Zentral war auch die Diskussion vorläufiger Ergebnisse und Ideen mit Praxispartner*innen. Impulse zur Veränderung von schulischer Praxis und Bildungspolitik werden nicht nur in akademischen Texten, sondern auch in anschaulichen Formaten wie z.B. Blogbeiträgen, Handouts und Comics vermittelt.

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Pädagogisches Können in der Migrationsgesellschaft

Projektbeschreibung

Migrationsphänomene fordern, verunsichern und stören die Legitimität und Funktionalität des natio-ethno-kulturell kodierten Wir in Nationalstaaten. Infolgedessen werden die Legitimität und Funktionalität institutioneller Routinen wie sprachliche Praktiken oder Praktiken des kollektiven Gedächtnisses in Frage gestellt. Migration als Bewegung von Menschen über Grenzen hinweg sowie ein Diskurs, der neues Wissen über Zugehörigkeit und Staatsbürgerschaft prägt, beunruhigt kulturell dominante Ansichten und Meinungen über die Legitimität und Funktionalität individueller Privilegien. Vor dem Hintergrund des Verständnisses von Migration als sowohl körperlicher als auch diskursiver Einflussnahme wird deutlich, dass sich Pädagogik mit den Bedingungen, Formen und Folgen von Migrationsbewegungen von Menschen über Grenzen hinweg auseinandersetzen muss. In unserem Ansatz einer Pädagogischen Professionalität in einer Migrationsgesellschaft entsteht die Pädagogik als ein wichtiges Feld in den kritischen Diskursen über Migration und Diskursen über legitime und weniger legitime Formen der Zugehörigkeit. Im Rahmen des Projektes fragen wir daher, was passiert, wenn Migration zu einem Thema in den Bildungsfeldern wird und inwieweit pädagogische Akteure und Institutionen natio-ethno-kulturell kodierte Konzepte von Wir und Sie schwächen oder stärken. Bildung und Pädagogik fungieren somit sowohl als Spiegel als auch als Spielwiese für jene symbolischen Praktiken, die zwischen einem natio-ethno-kulturell kodierten Wir und Sie unterscheiden.

Diese Perspektiven sind zentral für das  Kooperationsprojekt „Pädagogisches Können in der Schule der Migrationsgesellschaft“ der Universität Bremen und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, welches im Sinne eines langfristigen Entwicklungs- und Transferprozesses der hier skizzierten Perspektive drei Projektphasen umfasst.

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Universität Bremen, Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung) 

Prof. Dr. Paul Mecheril (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Pädagogik; Center for Migration, Education and Cultural Studies/CMC, jetzt Universität Bielefeld)

 

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Entwicklungsplan Migration und Bildung 2014-2018 (EMiBi)

Umsetzung und Optionen für Bildungspolitik und -verwaltung (EMiBi)

ProjektleitungYasemin KarakaşoğluDita Vogel
BearbeitungVesela KovachevaDita Vogel
FinanzierungSenatorin für Kinder und Bildung, Eigenmittel
Laufzeit11/2019 bis 1/2021
KooperationspartnerSenatorin für Kinder und Bildung

 

Nach einem aufwändigen Entwicklungsprozess wurde in Bremen im Jahr 2013 der „Entwicklungsplan Migration und Bildung – 2014-2018“ verabschiedet, in dem sowohl grundsätzliche Herangehensweisen als auch einzelne Maßnahmen detailliert beschrieben wurden. In dieser Studie geht es darum, einen Überblick über zentrale Umsetzungsmaßnahmen des Entwicklungsplans Migration und Bildung unter veränderten Rahmenbedingungen – vor allem 2015 stark erhöhte Zuwanderung – zu geben und Handlungsoptionen für das weitere Verwaltungshandeln und die Bildungspolitik aufzuzeigen. Dabei wurde die Entwicklung bis Februar 2020 berücksichtigt, so dass der Einfluss der Covid19-Pandemie nicht diskutiert wird. Die Expertise wurde auf Initiative der Senatorin für Kinder und Bildung und mit umfangreicher Kooperation und finanzieller Unterstützung der Behörde durchgeführt.

Karakaşoğlu, Yasemin; Kovacheva, Vesela; Vogel, Dita; (2021): Studie zum Entwicklungsplan Migration und Bildung 2014-2018 (EMiBi) – Umsetzung und Optionen für Bildungspolitik und -verwaltung. Fachbereich 12. Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung. AbIB-Arbeitspapier 1/2021.

Erfahrungen geflüchteter Wissenschaftler*innen

Projektleitung: Yasemin Karakaşoğlu (Universität Bremen)

Mitarbeiter*in: Betül Yarar (Universität Bremen)

Finanzierung: VolkswagenStiftung

Laufzeit: 01.02.2019 bis zum 31.08.2021

Die Studie „Informelle Möglichkeiten und Grenzen deutscher Universitäten im Spiegel der Erfahrungen geflüchteter Wissenschaftler*innen“ ist ein durch die Volkswagenstiftung finanziertes Drittmittelprojekt.

Diese Studie konzentriert sich auf die Erfahrungen von Wissenschaftler*innen, die ihre Heimat verlassen mussten und nach 2015 nach Deutschland flohen. Sie zielt darauf ab, die kulturellen und institutionellen Kapazitäten und Barrieren des deutschen Hochschulsystems aus der Perspektive geflüchteter Wissenschaftler*innen zu analysieren.

Innerhalb des Forschungskontextes ist geplant, qualitative Interviews mit 10 Expert*innen und 22 Wissenschaftler*innen durchzuführen, die ihre akademische Laufbahn in Deutschland an Universitäten oder akademischen Instituten fortgesetzt haben und aus verschiedenen Ländern stammen, beispielsweise aus Syrien und der Türkei. Außer mit institutionellen Kapazitäten und Barrieren befasst sich die Studie mit dem Identitätsbildungsprozess jener Wissenschaftler*innen, die ihre akademischen Positionen in ihrem eigenen Land verlassen mussten und als "gefährdete Forschende" nach Deutschland kamen.

Volkswagen Stiftung

© VolkswagenStiftung

Erfahrungen geflüchteter Studierender (ErgeS)

In-Formelle Möglichkeiten und Grenzen der Hochschulbildung im Spiegel der Erfahrung Geflüchteter an deutschen Hochschulen

Projektleitung: Paul Mecheril (Universität Bielefeld); Yasemin Karakaşoğlu (Universität Bremen);

Mitarbeiterin: Vanessa Ohm (Universität Bielefeld)

Finanzierung: VolkswagenStiftung

Kontakt: vanessa.ohm@uni-bielefeld.de

Laufzeit: März 2018 bis zum April 2022

Informelle Hürden oder Barrieren für Studierende sind in der an Paradigmen sozialer Ungleichheit anschließenden Hochschul­forschung zwar gut untersucht, allerdings nicht mit Bezug auf geflüchtete Studierende und mit Bezug auf hochschulische Normalitätsstrukturen.

Das Forschungsprojekt fragt danach, welche Möglichkeiten und Barrieren des formellen und informellen Zugangs zum Studium sowie der Zugehörigkeit zur Hochschule Geflüchtete vor dem Hintergrund ihrer bildungsbiographischen Erfahrungen im trans­nationalen akademischen Raum erfahren, wie sie diese deuten und bewerten und welche Hinweise ihre Erfahrungen und Deutungen auf allgemeine formelle und informelle Barrieren an Hochschulen geben. Damit steht nicht die Perspektive der Institution in ihrem (administrativen) Umgang mit Geflüchteten im Mittelpunkt, sondern Erfahrungen und Wissen geflüchteter Studierender hinsichtlich Einschließungs- und Ausschließungsphänomene und -mechanismen des Hochschulraums. Mit dieser Fokussierung auf die Wahrnehmung und Deutung des deutschen Hochschulsystems durch Geflüchtete selbst eröffnet das beantragte Forschungsprojekt eine im Kontext von Flucht, globaler Ungleichheit und akademischer Bildung noch eher unbearbeitete Perspektive. Diese zielt auf die Generierung von Erkenntnissen zur (Dis-)Funktionalität des Hochschulsystems im Umgang mit den durch Fluchtmigration einhergehenden, gleichwohl nicht auf diese begrenzten Bildungsherausforderungen des transnationalen akademischen Bildungsraumes.

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Frauen- und Geschlechterstudien in der Türkei

ProjektleitungProf. Dr. Yasemin Karakaşoğlu
Wissenschaftliche MitarbeitDr. Charlotte Binder, Deniz Dağ
KooperationDoç. Dr. Sevgi Uçan Çubukçu (ehemals Universität Istanbul)
Wissenschaftliche BeratungProf. Dr. Betül Yarar
Koordination der Summer SchoolAslı Polatdemir
Studentische MitarbeitRefiye Ellek, Ayşe Ertaş, Nora Keykan, Ulrike Zepke
FinanzierungBlickwechsel: Studien zur zeitgenössischen Türkei (Ein Programm der Stiftung Mercator)
Laufzeit2017 - 2019

 

Universitäre Frauenstudien wurden Anfang der 1990er Jahre als eine unabhängige Wissenschaftsdisziplin in der Türkei begründet.

Unter sich veränderten politischen Bedingungen für Hochschulbildung existierten 2017 überall in der Türkei sowohl an öffentlichen als auch an Stiftungsuniversitäten ca. 100 Frauen- und Geschlechterstudienzentren (FGSZ).

Vorwiegend basierend auf Interviews mit einflussreichen Wissenschaftlerinnen als Expertinnen diskutiert das Projekt die Institutionalisierungs- und Transformationsprozesse der FGSZ – als ein umstrittenes Feld zwischen Akademia, Staat und Zivilgesellschaft –, nicht zuletzt unter dem Aspekt der aktuellen Bedrohung von Wissenschaftsfreiheit in der Türkei.

 

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Irregular Migration

Datenbank zur irregulären Migration

Die Datenbank zur irregulären Migration wurde 2009 im Rahmen des Europäischen Forschungsprojekts CLANDESTINO veröffentlicht. Sie wurde nach Abschluss des Projekts am Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) von Senior Researcher Dita Vogel und Vesela Kovacheva unter irregular-migration.de weitergeführt und über einige Jahre aktualisiert, wenn den Betreiberinnen neue Schätzungen bekannt wurden. Zuletzt wurde 2016 eine Schätzung zum Umfang der irregulären Migration in Deutschland  hochgeladen, die an der Universität Bremen veröffentlicht wurde. 
In der Datenbank wurden der Umfang, die Struktur und die Messbarkeit irregulärer Migration in 12 europäischen Ländern und der Europäischen Union erstmals umfassend dokumentiert. Der Kern der Online-Dokumentation wurde im Jahr 2020 ins Forschungsarchiv des Arbeitsbereichs Interkulturelle Bildung an der Universität Bremen transferiert. 
 

Schulanmeldung von Kindern ohne Aufenthaltspapiere

Bearbeitung: Barbara J. Funck Leitung: Dita Vogel und Yasemin Karakaşoğlu Finanzierung: Max-Traeger-Stiftung Zeitraum: 2015

Die hier vorgelegte Studie beruht auf einer telefonischen Umfrage in 100 Grundschulen in allen Bundesländern, bei der um Auskunft gebeten wurde, ob Kinder ohne Meldebestätigung in der Schule angemeldet werden können. In einem Fallbeispiel wurde deutlich gemacht, dass ein Kind ohne Kenntnis der Ausländerbehörde, also „illegal“, im Land lebt.

Auch diese Kinder haben einen Rechtsanspruch auf Schule und sollten ohne Angst vor Aufdeckung zur Schule gehen können. Dies war zumindest die Intention einer Änderung des Aufenthaltsgesetzes im November 2011, als Schulen von behördlichen Übermittlungspflichten explizit ausgenommen wurden.

Bei 62 Prozent der Schulen wurde kein gangbarer Weg zur Schulanmeldung des papierlosen Kindes aufgezeigt oder angedeutet.

Häufig sind Schulen unsicher und verweisen an höherrangige oder spezialisierte Stellen in der Bildungsadministration. Auch dort wird von der Hälfte der Stellen keine positive Aussage zur Schulaufnahmemöglichkeit getroffen. Die protokollierten Begründungen zeigen, dass in vielen Schulen ein Bewusstsein dafür fehlt, dass jedes Kind einen Rechtsanspruch auf Bildung hat. Der Bildungsanspruch papierloser Kinder wird zum Teil explizit abgelehnt. In einigen Schulen wurde sogar irrtümlich angenommen, dass die Polizei informiert werden muss.

Frauenbewegungen im innertürkischen Vergleich

Projektleitung: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu 

Bearbeitung: Dr. Charlotte Binder, Aslı PolatdemirMünevver Azizoğlu-Bazan

Finanzierung: Blickwechsel: Studien zur zeitgenössischen Türkei (Ein Programm der Stiftung Mercator)

Laufzeit: 2014 - 2017  

Abstract

Das Projekt „Frauenbewegungen im innertürkischen Vergleich“ analysierte die sich in unterschiedlichsten kollektiven Aktionsformen und Organisationsstrukturen äußernde Vielfalt von Frauenbewegungen, die sich für die Gleichheit der Geschlechter in der Türkei einsetzen. In qualitativen Interviews mit Bewegungsaktivist*innen und Wissenschaftler*innen wurden außerdem Themen- und Aktionsfelder der Frauenbewegungen wie Beschäftigungssituation von Frauen, Körperpolitiken und geschlechtliche Gewalt zwischen transnationalem, urbanem und ländlichem Raum erschlossen. 

Der Forschungsfokus lag auf den Identitäts- und Bündnispolitiken der vielfältigen frauen- und geschlechterpolitischen Bewegungen in unterschiedlichen Regionen der Türkei.

Der Schwerpunkt internationaler feministischer Debatten hat sich im Zuge der Anerkennung von Differenzen innerhalb der Kategorie Geschlecht seit den 1990er Jahren auf Fragen von Identitäten und damit zusammenhängenden Machtpositionen verschoben. Aufgrund von Globalisierungs- und Transnationalisierungsprozessen, neoliberalen Umstrukturierungen sowie Debatten um Identitätspolitiken stellt die internationale Geschlechterforschung insbesondere in den als ‚westlich‘ markierten Gesellschaften seit den 1990er Jahren eine ‚Krise der feministischen Bewegung‘ fest. Auch in der heutigen Türkei beziehen sich nach kritischen Interventionen, insbesondere von kurdischen und religiös-konservativen Aktivist*innen, Feminist*innen und Frauengruppen auf unterschiedliche Identitäten. So gibt es z.B. Gruppen, die sich als radikal, lesbisch, queer, trans*, sozialistisch, religiös-konservativ, kemalistisch, dis/abled, kurdisch, alevitisch und armenisch definieren.

Nach der auch für den Kontext der Türkei gültig gewordenen Dekonstruktion des Kollektivsubjekts ‚Wir-Frauen‘ stellen sich aber aufgrund der strukturellen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen* weiterhin Fragen nach einem konstruktiven Umgang mit Vielfalt, nach Möglichkeiten des solidarischen Handelns und der Bildung von Bündnissen.

Informationen zum Forschungsprojekt auf der Blickwechsel Website

Projektbeschreibung in türkischer Sprache / Türkçe proje tanımı

Online-Publikation der Forschungsergebnisse (deutsch, englisch, türkisch, kurdisch)

Presse

  • Interview zum Projekt für Bayern 2 (August 2018)
  • Projektvorstellung im Tagesspiegel (März 2018)
  • Interview zum Projekt im Rahmen des 8. März 2018 für Deutschlandfunk
  • Pressemitteilung vom Oktober 2016 zu „building bridges – Vernetzungsworkshop zu Frauen- und Geschlechterpolitiken in der Türkei und Deutschland“
  • Interview zum Projekt für Neue Züricher Zeitung (Mai 2016)
  • Interviews zum Projekt im Rahmen des 8. März 2016 für Deutsche Welle, renk.Magazin und detektor.fm
  • Interview zum Projekt für Özgür Gündem (April 2015)
  • Projektvorstellung in Highlights - dem Informationsmagazin der Universität Bremen (Winter 2015/2016)
  • Interview zum Projekt im Rahmen des 8. März 2015 für Funkhaus Europa

DemandAT

Nachfrageseitige Maßnahmen und Initiativen gegen Menschenhandel

Projektleitung: Dr. Dita Vogel

Wissenschaftliche Bearbeitung: Dr. Norbert Cyrus und Dr. Dita Vogel

Finanzierung: Europäische Kommission, 7. Forschungsrahmenprogramm

Laufzeit: Januar 2014 bis Juni 2017

Projektwebsite: www.demandat.eu

Das europäische Forschungsprojekt hat nachfrageseitige Maßnahmen gegen Menschenhandel theoretisch und empirisch erforscht. Koordiniert vom International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) in Wien haben außer der Universität Bremen auch zwei britische und eine schwedische Universität, Forschungsinstitute aus Italien und der Schweiz sowie Nicht-Regierungsorganisationen aus den Niederlanden und Tschechien mitgewirkt.

Das Bremer Team hat theoretische und historische Grundlagen nachfrageseitiger Maßnahmen erforscht. Empirisch wurde analysiert, was sich über den Erfolg von Kampagnen aussagen lässt. Ein Grundproblem war die Evaluierbarkeit, so dass im Anschluss eine Handreichung zur Entwicklung evaluierbarer Kampagnen entwickelt wurde.

Publikationen

Vogel, Dita; Cyrus, Norbert (2017). Demand reduction in anti-trafficking debates. In: ERA Forum DOI 10.1007/s12027-017-04814

Vogel, Dita (2017) The concept of demand in the context of trafficking in human beings. In: Psychosociological Issues in Human Resource Management, 5(1), 2017, pp. 193–234

Cyrus, Norbert; Vogel, Dita (2017): Learning from Demand-Side Campaigns against Trafficking in Human Beings: Evaluation as Knowledge-Generator and Project-Improver. DemandAT Working Paper 9

Cyrus, Norbert; Vogel, Dita (2017) How to design evaluable campaigns. Six basic steps. Manual developed in the project DemandAT. University of Bremen, Unit for Intercultural Education. Bremen.

Vogel, Dita (2015) The Concept of Demand in the Context of THB: Using Contributions from Economics in Search of Clarification. DemandAT Working paper No. 3

Cyrus, Norbert (2015) The Concept of Demand in Relation to THB: A Review of Debates since the Late 19th Century. DemandAT Working paper No.2

Cyrus, Norbert; Vogel, Dita(2015)  Demand Arguments in Debates on Trafficking in Human Beings: Using an historical and economic approach to achieve conceptual clarification; DemandAT Working paper No. 1

Vogel, Dita (2014) Tip of the Iceberg? Improving the Interpretation and Presentation of Trafficking Data. International Centre for Migration Policy Development. Vienna (ICMPD Policy Brief, March 2014).

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Studiensituation Lehramt

Bremer Regionalstudie zur Studiensituation und Studienmotivation von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund

Projektleitung: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Verantwortliche Projektmitarbeiterinnen: Dipl. Päd. Sonja Bandorski (Quanitativer Teil); Dipl. Päd. Anna A. Wojciechowicz (Qualitativer Teil)

Studentische Hilfskräfte: Lisa Bücker, Janek Berger, Yasemin Alkan, Nikola Förster

Projektlaufzeit: November 2009 - Dezember 2012

Finanzierung: Universität Bremen

Projektbeschreibung

Zielsetzung der Untersuchung ist es, wissenschaftlich fundierte und für Bremen repräsentative Erkenntnisse zu gewinnen, die Aufschluss über ausgewählte Aspekte der Studiensituation und der Studienverläufe von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund an der Universität Bremen geben. Die Untersuchung soll als eine Längsschnittstudie einen Bachelor-Jahrgang (Studierende Bildungsinländer und -inländerinnen mit sowie Studierende ohne Migrationshintergrund als Vergleichsgruppe) über drei Jahre begleiten und mit quantitativen sowie mit qualitativen Erhebungsinstrumenten konzipiert werden. Diese sollen zu Beginn, nach Ende jedes Jahres und zum Abschluss des Bachelorstudiums eingesetzt werden. Dabei soll die Perspektive aller am Studienprozess Beteiligten einbezogen werden, in dem nicht nur die Studierenden selbst befragt werden, sondern die Sichtweisen ihrer HochschullehrerInnen an der Universität Bremen und professioneller Lehrkräfte, die die Studierenden in den Praxisphasen des Studiums begleiten, Berücksichtigung finden. Vor dem Hintergrund der gewonnen Befunde soll die Fragestellung diskutiert werden, inwiefern sich spezifische Probleme und Bewältigungsstrategien bei der Gruppe der Bildungsinländer und -inländerinnen identifizieren lassen und inwiefern institutionalisierte und professionelle Beratungs- und Förderangebote speziell für diese Zielgruppe notwendig sind bzw. bisherige Formen modifiziert werden müssten und inwiefern diese Bedürfnisse auch in das Regelstudium integriert werden können.

Publikationen und Posterpräsentationen

Karakaşoğlu, Yasemin/Wojciechowicz, Anna A. & Kul, Aysun (2013): Erfahrungen mit Fremdheitszuweisungen bei LehramtsanwärterInnen mit Migrationshintergrund in Praktikum und Referendariat. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung. Heft 2, S. 15-19.

Karakaşoğlu, Yasemin/Wojciechowicz, Anna A./Bandorski, Sonja & Kul, Aysun (2013):Zur Bedeutung des Migrationshintergrundes im Lehramtsstudium. Quantitative und qualitative Grundlagenstudie und Reflexion von Praxismaßnahmen an der Universität Bremen. Onlinepublikation.

Wojciechowicz, Anna A.PosterpräsentationBremer Regionastudie zur Studiensituation von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund - qualitatie Studie. Ein abgeschlossenes Projekt zu Migrationsverhältnissen in studienpraktischen Phasen des Lehramtsstudiumsim Rahmen der Tagung `Pädagogische Professionalität in der Migrationsgesellschaft´, 19.-21.04.2013, Universität Bremen.

Bandorski, Sonja.PosterpräsentationBremer Regionalstudie zur Studiensituation von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund - quantitative Studie. Ein abgeschlossenes Projekt zum Studienverlauf und zur Studienzufriedenheit von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund im Rahmen der Tagung `Pädagogische Professionalität in der Migrationsgesellschaft´, 19.-21.04.2013, Universität Bremen.

Bandorski, Sonja & Karakasoglu, Yasemin (2013): Macht `Migrationshintergrund´ einen Unterschied? Studienmotivation, Ressourcen und Unterstützungsbedarf von Lehramtsstudierenden mit und ohne Migrationshintergrund. In: Bräu, K.; Georgi, V.; Karakasoglu, Y. & Rotter, C. (Hrsg.): LehrerInnen mit Migrationshintergrund. Zur Relevanz eines Merkmals in Theorie, Empirie und Praxis. Münster: Waxmann, S. 133-155.

Wojciechowicz, Anna (2013): `Kulturelle Differenz´ als positionszuweisendes Deutungsmuster von Akteurinnen und Akteuren in der Praktikumsbegleitung von Lehramtsstudierenden aus Einwandererfamilien. In: Bräu, K.; Georgi, V.; Karakasoglu, Y. & Rotter, C. (Hrsg.): LehrerInnen mit Migrationshintergrund. Zur Relevanz eines Merkmals in Theorie, Empirie und Praxis. Münster: Waxmann, S. 119-132.

Karakasoglu, Yasemin (2011): Lehrer, Lehrerinnen und Lehramtsstudierende mit Migrationshintergrund. Hoffnungsträger der interkulturellen Öffnung von Schule. In: Neumann, U. & Schneider, J. (Hrsg.): Schule mit Migrationshintergrund. Münster: Waxmann, S. 121-135. 

Schulbegleitforschung

Schulbegleitforschungsprojekt "Migration und Übergänge" - zu Abwanderungstendenzen von Schülerinnen und Schülern aus dem Bremer Stadtteil Osterholz an den Nahtstellen des Bildungssystems

Ein Kooperationsprojekt zwischen den an der Universität Bremen im Fachbereich 12 angesiedelten Arbeitsbereichen "Interkulturelle Bildung" und "Bildung und Sozialisation" und den Schulen Andernacher Straße, Düsseldorfer Straße, Ellenerbrokweg, Osterholz, Pfälzer Weg, Uphuser Straße, Förderzentrum am Ellenerbrokweg, Albert-Einstein-Schule, Gesamtschule Ost und SZ an der Koblenzer Straße im Bremer Stadtteil Osterholz

Projekteitung an der Universität Bremen: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Netzwerk "Migration") Prof. Dr. Christian Palentien (Netzwerk "Übergänge")

Mitarbeiterin im Projekt: Dipl.-Päd. Dr. Sonja Bandorski (Netzwerk "Migration")

Koordination des Projekts: Robert Heyer

Finanzierung: Senatorin für Bildung und Wissenschaft des Landes Bremen

Problemstellung

Die Problematik der Abwanderungstendenzen von Schülerinnen und Schülern aus Brennpunkt-Stadtteilen an den Nahtstellen des Bildungssystems, also an den Übergängen in die Grundschule, in die Sekundarstufe I und in die Sekundarstufe II, steht im Mittelpunkt des Schulbegleitforschungsprojektes "Migration und Übergänge". Dieses verortet sich in der pädagogischen Handlungsforschung.

Das von den Schulen beschriebene Problem der "Abwanderung" von Schülerinnen und Schülern in andere Stadtgebiete soll im Rahmen des Projektes systematisch analysiert werden. Zu untersuchen wird sein, welche Ergebnisse in eine konzeptionelle Schulentwicklung überführt werden sollten, an welchen Stellen Wirkungen durch Öffnung, Kooperation und Vernetzung zu schaffen sind und an welchen Stellen die Schulen Hilfe von Seiten der Bildungspolitik benötigen.

Der Aspekt der Migration spielt in dem Projekt aufgrund der Zusammensetzung der Bevölkerung im Stadtteil eine elementare Rolle. In allen Aspekten des Kooperationsprojektes "Migration" und "Übergänge" wird daher die Perspektive einer interkulturell ausgerichteten Bildungs- bzw. Schulforschung angelegt.

Projektziele

  • Identifizierung von Kriterien bei Übergangsentscheidungen aus Sicht der Schüler, Eltern, Schule
  • Identifizierung von "gewinnbringenden" Faktoren für das Profil der Schulen
  • Vernetzung von Schulen
  • Verbindung von Schule und Sozialraum
  • Elterneinbindung
  • Verringerung von Abwanderungstendenzen

Durchführung und Ergebnisse

Mitte 2009 wurden qualitativ (Elternbefragung durch leitfadengestützte Interviews) und quantitativ (Fragebogenbefragung von Schülerinnen und Schülern) erhobene Daten ausgewertet. Es konnten zentrale Kriterien bei Übergangsentscheidungen festgestellt werden. Als Befund von zentraler Relevanz konnte insbesondere bei den Befragten mit einem Migrationshintergrund die wichtige Bedeutung von Beratungsangeboten durch Lehrerinnen und Lehrer festgestellt werden. Ausgehend von diesem und weiteren Ergebnissen entwickelte das Netzwerk eine Maßnahme zur Umsetzung der Erkenntnisse: Beratungsgespräche vor Übergangsentscheidungen im Stadtteil werden fortan unter Einbezug gemeinsamer und auf Lehrerfortbildungsveranstaltungen vermittelter Kriterien durchgeführt. Die erste Anwendung dieser systematischen Übergangsgestaltung steht bevor.

Publikationen im Rahmen des Projekts

Heyer, R./Bandorski, S./Karakaşoğlu, Y./Palentien, C. (2011): Bildungsplanung braucht Beratung. Wie Lehrer Eltern unterstützen können. In: Bellenberg, G./Höhmann, K./Röbe, E. (Hrsg.): Übergänge. Friedrich Jahresheft 19. S. 102-105.

Heyer, R./Bandorski, S./Karakaşoğlu, Y./Palentien, C. (2010): Und ich hab jetzt ein bisschen Vertrauen in diese Leute - Anforderungen an schulische Beratung im interkulturellen Kontext. In: Huber, G. (Hrsg.): SchulVerwaltung spezial. Zeitschrift für Schulleitung und Schulaufsicht. Jg. 12, Heft 1. Wolters Kluwer (LinkLuchterhand), Kronach.

Heyer, R./Harring, M./Bandorski, S./Palentien, C./Karakaşoğlu, Y./Rohlfs, C. (2009): "Migration und Übergänge" - zu Abwanderungstendenzen aus dem Bremer Stadtteil Osterholz an den Nahtstellen des Bildungssystems: Ausgangslage, Konzeption und erste Ergebnisse. In: Jahrbuch 2008. 9. Jahrbuch Schulbegleitforschung. Landesinstitut für Schule, Bremen.

Palentien, C./Harring, M./Rohlfs, C. (2008): PISA-Schock, heterogene Schullandschaft und Abwanderungstendenzen - zur Einschätzung der Problemlagen Bremens im Bildungsbereich. In: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft (Hrsg.): Vom Kopf auf die Füße stellen. Reader zur Bremer Schulentwicklung. Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, 9-10, Bremen.

Islamophobia in Western Europe

Islamophobia as a subject of scientific research is quite a new phenomenon in Germany. Until recently, religious attitudes and especially Islamist activities of Muslim communities were more in the spotlight of German social scientists than the anti-Islamic attitudes in German society. Islamophobia in Germany tends to be part of a more general xenophobia, so that people are seldom overtly rejectes on account of their muslim faith.

Publikationen

Karakaşoğlu, Y./Gardner, R./Luchtenberg, S. (2008): Islamophobia in the media: a response from multicultural education, in: Intercultural Education, Volume 19, Number 2, April 2008, 119-136

Karakaşoğlu, Y./Luchtenberg, S. (2006): Islamophobia in Germany, in: Lifelong Learning in Europa, vol. XI, Issue 3, 2006, S. 195-201.

Karakaşoğlu, Y./Luchtenberg, S. (2004): Islamophobia in German Educational Settings: Actions and Reactions, in: van Driel, B. (Hrsg.): Confronting Islamophobia in educational practice, Trentham Books, London/England, Sterling/USA, S. 35-52.

Weitere Informationen: http://www.euro-islam.info/

Mikromig

Der Mikrozensus im Schnittpunkt von Gender und Migration

Das Projekt „Der Mikrozensus im Schnittpunkt von Gender und Migration“ (Mikromig) ist eine Sonderauswertung des Mikrozensus 2005. Es konzentriert sich auf die Schnittstelle der gender- und migrationsspezifischen Fragestellungen unter der besonderen Berücksichtigung der Bevölkerungsstruktur, der wirtschaftlichen und sozialen Lage, der Familien– und Bildungssituation, der Erwerbstätigkeit sowie der Wohnverhältnisse und der Gesundheit. 

Das Projekt wurde durchgeführt durch die Universität Bremen/Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt, Wiesbaden

Finanzierung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Projektteam:

Yasemin Karakaşoğlu (Leitung)

Sonja Bandorski (Koordination) Marius Harring Kai Kelleter

Aspekte der Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration wurden in der Folge in einem Dissertationsprojekt von Sonja Bandorski vertieft.

Publikationenen

Karakaşoğlu, Y./Bandorski, S./Harring, M./Kelleter, K. (2008): Der Mikrozensus im Schnittpunkt von Geschlecht und Migration. Möglichkeiten und Grenzen einer sekundäranalytischen Auswertung des Mikrozensus 2005. 

Badorski, S. (2012) Integration in unsichere Verhältnisse? Möglichkeiten und Grenzen der beruflichen Integration im Einwanderungsland Deutschland. Dissertation Universität Bremen (2012).

Moscheebefragung

Moscheenutzerbefragung in Bremen

Projektleitung: Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Verantwortliche Projektmitarbeiterin: Canan Korucu-Rieger, M.A.

Kooperationspartner: SchuraBremen - Islamische Religionsgemeinschaft in Bremen e.V. 

Projektlaufzeit: Januar 2008 - Januar 2011

Finanzierung: SchuraBremen, Universität Bremen (Eigenmittel Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung)

Projektbeschreibung

Von September 2008 bis Januar 2009 wurden in Kooperation mit SchuraBremen insgesamt 382 Moscheebesucher/innen zu ihrem Nutzungsverhalten der Moscheeangebote, ihren Erwartungen und Bedürfnissen befragt. Unvollständig und widersprüchlich ausgefüllte Fragebögen konnten für die Auswertung nicht berücksichtigt werden, sodass insgesamt 330 Fragebögen von Moscheebesucher/innen im Alter von 18 bis 76 Jahren ausgewertet wurden.

Die Befragungen fanden in verschiedenen Moscheen und islamischen Gemeinden in Bremen, Bremen-Nord und Bremerhaven statt. Darunter befinden sich Moscheen und islamische Gemeinden, die sowohl dem Dachverband IGMG, der SCHURA als auch der DITIB angehören.

Ziel der Befragung war es, die Moscheeangebote zu evaluieren und damit die zukünftige Gestaltung der Aktivitäten und Angebote der Moscheen und Gemeinden zu verbessern.

Vollständige Studie "Moscheen als Bildungsorte" (PDF-Version) 

Schulentwicklungsplan HB

Projektleitung:

Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Verantwortliche Projektmitarbeiterinnen:

Mirja Gruhn und Anna Wojciechowicz

Kooperationspartner:

Helmut Kehlenbeck, Bremer Bildungsbehörde

Studentische Hilfskräfte:

Anna Henke, Joanna Kalski 

Projektlaufzeit:

März 2010 bis Januar 2011

Finanzierung:

Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen

Projektbeschreibung

Bremer Schulen weisen einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern aus Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte auf. An den Grundschulen hat mittlerweile fast die Hälfte der Schülerschaft einen Migrationshintergrund. Der Schulentwicklungsplan Migration und Bildung setzt an diesen aktuellen Anforderungen an und geht der Frage nach, wie es Schulen mit einer sozial und kulturell stark durchmischten Schülerschaft trotz der besonderen Herausforderungen gelingen kann, den Lernerfolg aller Schülerinnen und Schüler und den Zugang zur Berusausbildung zu gewährleisten.

Bei dem Projekt Bremer Schulentwicklungsplan Migration und Bildung handelt es sich um eine Expertise im Auftrag der Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft. Dabei werden vor dem Hintergrund der (inter-)nationalen Diskussion um die Integration von Schülerinnen und Schülern aus Migrantenfamilien handlungsorientierte Vorschläge und Empfehlungen für die Gestaltung einer interkulturell orientierten Schule entwickelt. Im Zentrum des Projektes steht die Frage, wie eine optimale Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im bremischen Schulsystem sichergestellt werden bzw. wie die Schule mit einer zunehmenden Heterogenität der Schülerschaft kompetent umgehen kann. Bei der Erstellung des Schulentwicklungsplans Migration und Bildung werden die Bremer Rahmenbedingungen und die rechtlichen Vorgaben mit seinen landesspezifischen Schwerpunkten explizit berücksichtigt. 

Die Erstellung der Expertise wird von einem externen Sachverständigenrat kritisch begleitet. Der Sachverständigenrat besteht aus folgenden Mitgliedern: Prof. Dr. Mechtild Gomolla (Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Helmut-Schmidt Universität Hamburg), Prof. Dr. Ursula Neumann (Institut für Internationale und Interkulturell vergleichende Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg), Marita Müller-Kraetzschmar (Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg), Carolina Monfort-Montero (AWO Bremen - Q,net), Prof. Dr. Gülschen Sahatova (Professorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Bremen), Prof. Dr. Michael Windzio (Institut für empirische und angewandte Soziologie an der Universität Bremen).

Publikationen im Rahmen des Projektes

Karakasoglu, Yasemin/Wojciechowicz, Anna & Gruhn, Mirja (2013): Zum Stellenwert von Lehrerinnen und Lehrern mit Migrationshintergrund im Rahmen interkultureller Schulentwicklungsprozesse. In: Bräu, K./Georgi, V./Karakasoglu, Y. & Rotter, C. (Hrsg.): LehrerInnen mit Migrationshintergrund. Zur Relevanz eines Merkmals in Theorie, Empirie und Praxis. Müster, Waxmann Verlag (i.E.).

Karakaşoğlu, Yasemin/ Gruhn, Mirja & Wojciechowicz, Anna (2011): Interkulturelle Schulentwicklung unter der Lupe. (Inter)Nationale Impulse und Herausforderungen für Steuerungsstrategien am Beispiel Bremen. Münster, Waxmann-Verlag.

Rezensionen

Auernheimer, Georg (2012): sozialnet. Verfügbar unter: http://www.socialnet.de/rezensionen/14269.php

Salem, Tanja Fadia (2012): Newsletter FÖRMIG-Aktuell 3/2012, hier

Huxel, Katrin (2014): Sammelrezension zum Thema Interkulturelle Pädagogik im Verlag Julius Klinhardt

Pressemitteilungen

  • "Ein Drittel der Schüler hat eine andere Muttersprache", In: Weser Kurier vom 02.03.2011.

Viele Welten leben - Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen mit griechischem, italienischem, jugoslawischem, türkischem und Aussiedlerhintergrund (abgeschlossen)

Projektleitung:

Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu

Laufzeit: Durchführung der Grundlagenerhebung 2001-2004

Kooperationspartnerin: Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning  

Mitarbeiterin:

Sonja Bandorski

Projektbeschreibung: Die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführte Mehrthemenuntersuchung "Viele Welten leben" hat nach Herkunft differenzierende Daten von Mädchen und jungen Frauen mit unterschiedlichem Migrationshintergrund (türkischem, griechischem, jugoslawischem, italienischem und Aussiedlerhintergrund aus der ehemaligen SU) zu einem breiten Themenspektrum ermittelt: die Migrationsbiographien und die sozialen Rahmenbedingungen des Aufwachsens, die Rolle und die Bedeutung der Familie, Freizeit und Freundschaften, Schule und Ausbildung, Mehrsprachigkeit und Sprachmilieu, Vorstellungen von Partnerschaft, Erziehung und Geschlechterrollen, Körperbewusstsein und Sexualität, Ethnizität und psychische Stabilität, Religiosität und schließlich die Inanspruchnahme von Freizeitangeboten und Hilfen in Krisen.

Publikationen: 

Boos-Nünning U., Karakaşoğlu, Y. (2004): "Viele Weltern leben - Lebenslagen von jungen Frauen mit griechischem, italienischem, jugoslawischem, türkischem und Aussiedlerhintergrund." Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Boos-Nünning, U./Karakaşoğlu, Y. (2005, 2. Auflage 2006): Viele Welten leben. Zur Lebenssituation von Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Waxmann Verlag, Münster

News

Am 28.10.24 halten Johanna Funck und Lydia Heidrich einen Vortrag im Rahmen des Kamingesprächs "Gleiches Recht auf Bildung - Verfehlt? Wie gut gelingt die schulische Integration neu Zugewanderter in unseren Vorkursen?". Anschließend findet eine Expert*innenrunde (u. a. mit Yasemin Karakaşoğlu) statt.

Im Rahmen ihres Forschungssemesters ist Yasemin Karakaşoğlu der Einladung unserer Kooperationspartner Prof. Dr. Akiko Ito und Prof. Dr. Hitoshi Sato von der Universität Fukuoka gefolgt und hat den Mitgliedern ihrer Forschungsgruppe zum „Stellenwert von Diversität in der LehrerInnenbildung im internationalen Vergleich“ das Bremer Modell vorgestellt. Die hybride Veranstaltung vor Ort mit Zuschaltung von KollegInnen aus den USA, Neuseeland und Schweden führte zu einem angeregten Austausch über die unterschiedlichen nationalen Bedeutungszuweisungen zu Diversity und Inclusion. Für 2025 planen die KollegInnen einen Gegenbesuch in Bremen , um ein gemeinsames Forschungsprojekt weiter zu entwickeln.“ Die Ankündigung zum Vortrag finden Sie HIER.

Dennis Barasi, René Breiwe, Isabel Dean, Aysun Doğmuş, Rabea Lucille Halimi und Nicolle Pfaff haben eine digitale Dokumentation zur Tagung des Netzwerkes Rassismuskritische Schulpädagogik "Utopien im Hier und Jetzt: Visionen für eine rassismuskritische Schule - Perspektiven für Schulentwicklung & Schulpädagogik" veröffentlicht: HIER