Bildungsbiografien werden bunter. Studium, Berufstätigkeit, Weiterbildung und Familienphasen werden heutzutage auf vielfältige Weise kombiniert. Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen, immer öfter auch mit Migrationshintergrund, benötigen dazu passende Studien- und Weiterbildungsangebote. Die Universität Bremen stellt sich seit vielen Jahren auf diese neuen Herausforderungen ein. Jetzt kann sie einen weiteren Schritt vorangehen. Im Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offenen Hochschulen“ war die Uni Bremen mit dem Projektantrag „konstruktiv – Konsequente Orientierung an neuen Zielgruppen strukturell an der Universität Bremen verankern“ erfolgreich – und erhält dafür eine Förderung in Höhe von mehr als 2,9 Millionen Euro. Das Projekt unter der Leitung von Dr. Petra Boxler von der Akademie für Weiterbildung der Uni Bremen läuft von August 2014 bis Januar 2018. Eine weitere Anschlussförderung ist möglich.
„Mit Hilfe der eingeworbenen Gelder haben wir die Möglichkeit, unser Studien- und Weiterbildungsangebot zukünftig konsequent didaktisch und organisatorisch auf die vielfältigen Bildungsbiographien und -ziele ausrichten“, freut sich die Leiterin der Akademie für Weiterbildung. Dieses Ziel entspricht der von Bund und Ländern gemeinsam getragenen Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“, um die Bildungschancen aller Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen.
Durch das Projekt werden insbesondere Personen mit Hochschulabschluss, die im Beruf stehen oder familiären Pflichten nachkommen, Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer, arbeitslose Akademikerinnen und Akademiker sowie Personen mit ausländischen Studienabschlüssen angesprochen. Für diese Zielgruppen entstehen berufsbegleitend studierbare (weiterbildende) Master- und Zertifikatsangebote in den Bereichen Informatik, Produktionstechnik und Pflege. „In diesem Feldern fehlen in der Region und bundesweit Fachkräfte“, erläutert Petra Boxler die Fächerwahl. Mit Hilfe sogenannter „Modulbaukästen“ werden die neuen Angebote so flexibel gestaltet, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Bildungsbiographien sie nutzen können, um ihre individuellen Qualifizierungsziele zu erreichen. Die im Rahmen von „konstruktiv“ entstehenden Konzepte sollen schließlich dauerhaft in die universitären Strukturen eingebettet werden.
Übrigens: Auch die Hochschule Bremen und Bremerhaven sowie die Hochschule für Künste Bremen waren mit eigenen Projektanträgen im Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offenen Hochschulen“ erfolgreich. Für diesen bremischen Erfolg dürfte die bisherige Zusammenarbeit von Universität und Hochschulen im Rahmen des Landesprojektes „Offenen Hochschulen“ mit verantwortlich sein, das das Land durch Hochschulpaktmittel ermöglicht hat.